Social Media Leiter für Banken

Auf dem Weg zu einem erfolgreichen Einsatz von Social Media im Bankbereich sind sechs Stufen zu überwinden, die aufeinander aufbauen. Um an die Spitze der Leiter zu gelangen, müssen erlebbare Werte für Kunden und Fans geschaffen werden.

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Es gibt sechs unterschiedliche aktive Rollen, die Sie einnehmen können, wenn Sie sich dem Thema Social Media nähern. Sie bauen aufeinander auf und unterscheiden sich hinsichtlich der Intensität Ihres Einsatzes und des daraus möglichen Nutzens für Sie und Ihre Bank.

Stufe 1: Ignorieren

Kein Trend im Internet hat ein solch gewaltiges Wachstum, wie soziale Netzwerke. Und dies nicht nur im Bereich der Vernetzung von Privatpersonen untereinander. Die Facebook Fanseite ist für viele Unternehmen ein wichtiges Schaufenster in der interaktiven Beziehung zu ihren Kunden geworden. Auch wenn Finanzdienstleister, speziell hierzulande, noch nicht das volle Potential ausgeschöpft haben, so sind auch sie dort vertreten, z.T. mit beachtlichem Zustrom.

Sie haben immer noch Zweifel, dass soziale Medien wichtig und das Richtige für Ihr Haus sind? Dann sollten Sie sich mal dieses Video anschauen, bevor Sie weiterlesen:

Immer noch Zweifel an der Bedeutung dieses Medienwechsels in unserer Gesellschaft?

Da man ja bekanntlich keiner Statistik trauen sollte, die man nicht persönlich erstellt hat, habe ich neulich bei meinen Studenten selbst mal die Probe gemacht und sie nach Ihren Gewohnheiten befragt. Ergebnis:

  • 100 Prozent nutzen Facebook
  • 95% haben ein Smartphone und nutzen dieses z.B. auch für den Zugriff auf Facebook von unterwegs.

Glauben Sie wirklich noch an eine Zukunft ohne Social Media? Nur seltsam, dass Sie dann hier in meinem Bank-Blog gelandet sind…

Die erste Stufe auf der Leiter ist somit eigentlich eine durchgebrochene. Sie bringt Sie wieder an den Anfang zurück. Sie aber wollen doch die Leiter hinauf, oder?

Stufe 2: Zuhören

Ein guter Anfang. Zuhören ist wichtig bei sozialen Medien, nicht nur am Anfang, aber da besonders. Hören Sie, was Ihre Kunden, Ihre Wettbewerber und andere über sie und Ihre Bank sagen. Hören Sie wo die aktuellen Trends liegen und worin die Wünsche und Bedürfnisse bestehen, welches die aktuellen Themen Ihrer Branche, Ihrer Region oder schlicht Ihres Marktes sind und wohin die Reise geht. Je mehr Informationen Sie aufsaugen, desto besser. Nur dann können Sie auch verstehen und lernen und damit der nächsten Stufen der Leiter sicher erklimmen.

Hören Sie also zu und erkennen Sie Themen, Firmen, Gruppen und Personen, die wichtig für Sie und Ihre Bank sein könnten.

Die Social Media Leiter für Banken

Stufe 3: Ankündigen

Ein erster Schritt, Dinge voran zu treiben. Geben Sie bekannt, was Sie besonderes mit Ihrer Bank vorhaben, welche Aktionen Sie planen, welche Themen Sie angehen wollen oder welche Veranstaltungen wann, wo, mit wem und worüber stattfinden. Nutzen Sie dazu verschiedene Medien, wie z.B. YouTube oder Twitter.

Im Endeffekt nutzen Sie so Social Media als Kampagnentool, allerdings noch als Einbahnstraße.

Vorsicht! Das sollten Sie nicht übertreiben, sonst wird Ihnen nicht abgenommen, dass Sie es ernst meinen mit dem Einsatz sozialer Medien.

Stufe 4: Konversation

Prima, jetzt geht es richtig los. Ein schöner nächster Schritt, um mit anderen ins Gespräch zu kommen. Unterhalten Sie sich, finden Sie erst Gespräche und Diskussionen und dann Freunde, Fans und Follower. Beteiligen Sie sich aktiv an diesen Diskussionen und denken Sie stets daran, respektvoll, freundlich und liebenswürdig dabei zu sein. Der menschliche Faktor kommt jetzt ins Spiel und der spielt eine große Rolle.

Denn soziale Medien sind ein Abbild der realen Welt und da möchten Sie doch auch mit Respekt und Höflichkeit behandelt werden, oder?

Stufe 5: Teilnehmen

Jetzt geht es übers reine Unterhalten hinaus. Finden Sie Konversationen, zu denen Sie „Mehr“wert beisteuern können. Geben Sie davon so viel Sie nur können. Kommunizieren Sie Chancen und Perspektiven und bieten Sie konkrete Lösungsansätze. Nur dann werden Sie eine Mund-zu-Mund-Propaganda entfachen, mit der Sie wieder neue Fans, Follower und letztlich Kunden finden können.

Vermeiden Sie es unbedingt, Ihre Community zuzuspammen oder Langeweile zu verbreiten. Die tägliche Börsentendenz oder das Wetter gibt’s woanders besser und schneller. Denken Sie immer daran, bei Social Media geht es nicht um Werbung sondern um Kommunikation und Beziehung.

Und nochmal zur Sicherheit: Kommunizieren Sie offen, ehrlich, wertschätzend und glaubwürdig und beobachten Sie beständig nicht nur Ihre eigene Reputation sondern auch Ihre Mitbewerber und den Markt.

Stufe 6: Zusammenarbeiten

Die Gesprächsinitiativen auf dieser Stufe gehen immer mehr von Ihren Kunden, Fans und Followern aus. Viele Menschen in sozialen Netzen sind intrinsisch motiviert. Nutzen Sie dies und helfen Sie ihnen, gemeinsam etwas Neues zu schaffen.

Nutzen Sie aber auch die Möglichkeit, sich von Ihrer Community helfen und beraten zu lassen, z.B. bei der Gestaltung neuer Werbekampagnen oder Serviceleistungen. Doch Vorsicht: Überlegen Sie sich vorher genau, was Sie wollen, es gibt kein Zurück mehr. Wenn Sie einmal beginnen Ihre Fans zu fragen und Sie wollen hinterher die Antworten nicht mehr hören, dann riskieren Sie Ihre soziale Glaubwürdigkeit und riskieren einen Imageschaden. Pril ist ein deutliches Beispiel dafür, wie man seine Fans vergraulen kann.

Verdeutlichen Sie die Hintergründe für Ihr Handeln und schaffen Sie so Identifikationsmöglichkeiten.

Fazit

Im Endeffekt geht es bei Social Media nicht nur darum, erlebbare Werte zu „schaffen“ sondern vor allem darum, sie mit anderen zu „teilen“. „Sozial“ bedeutet „gemeinsam‘“, nicht „Dialog“.

Aus Sicht der anderen sind Sie der Experte. Nutzen Sie diesen Status und positionieren Sie sich, indem Sie Ihr Wissen an andere weitergeben, diese daran teilhaben lassen. Als Bank sind Sie Experte in Sachen „Geld“, aber auch in vielen anderen Dingen. Der aus der Finanzkrise resultierenden Vertrauenskrise zum Trotz genießen Sie immer noch einen Vertrauensvorsprung. Nutzen Sie ihn!

Und denken Sie daran, Die Social Media Leiter geht nur in eine Richtung. Es gibt kein Zurück mehr, wenn Sie erst mal angefangen haben, nach oben zu steigen.

Wo steht Ihr Institut auf der Leiter? Lassen Sie uns hier teilhaben an Ihren Erfahrungen und Erlebnissen. Berichten Sie von Highlights aber auch von Erfahrungen, die Sie vielleicht lieber vermieden hätten. Wir freuen uns darauf.

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