Auf der Suche nach neuen Modellen für Bankfilialen kommt manches Institut auf die Idee, einen Raum für besondere Erlebnisse schaffen zu wollen. Dabei sollte der Kundenbedarf jedoch nicht außer Acht bleiben.

Cartoon: Bankfilialen als Erlebnisraum können nicht jeden Kunden überzeugen

Um Bankfilialen als Erlebnisraum für Kunden zu etablieren, sind Basis-Dienstleistungen unabdingbar.
© Tom Fishburne

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Deutschlands Banken und Sparkassen stecken in einem Dilemma. Die Kosten eines Filialnetzes sind hoch, die Nutzung digitaler Kanäle, die hohe Investitionen erfordern, nimmt zu und dennoch besuchen 80 Prozent der Kunden weiterhin Filialen und wollen auf persönliche Beratung nicht verzichten.

Suche nach der Bankfiliale der Zukunft

Für einen möglichen Ausweg ist die Suche nach der idealen Bankfiliale der Zukunft fester Bestandteil der Strategieüberlegungen von Filialbanken und Sparkassen. Dabei bieten sich die unterschiedlichsten Modelle an:

Und die Liste der Möglichkeiten ließe sich beinahe beliebig erweitern.

Bankfilialen als Erlebnisraum

Einig ist allen Modellen und Konzepten, dass das „Erlebnis Bankfiliale“ neu definiert wird. Vergessen wird dabei mitunter, welches Erlebnis der Kunde in einer Bankfiliale erwartet. Klafft die Lücke zwischen den Erwartungen der Kunden und dem was geliefert wird, jedoch zu weit auseinander, nutzt das schönste Konzept wenig.

Neue Restaurants erhalten am Eröffnungstag und in den ersten Wochen danach erhöhte Aufmerksamkeit. Hier entscheidet sich aber auch oft ihr Schicksal. Schmeckt es gut, kommen die Menschen wieder und berichten zudem im Freundeskreis. Schmeckt es nicht, ist die baldige Schließung vorprogrammiert.

Auf Bankfilialen übertragen bedeutet dies, dass die Basics (schneller persönlicher Service, Bargeldversorgung, Sorten, freundliche Mitarbeiter, qualifizierte Beratung etc.) stimmen müssen. Stimmen sie nicht, führt dies zu einem noch schnelleren Abschmelzen der Nutzung und damit zum Gegenteil dessen, was beabsichtigt und erwartet wurde.