Wir leben in einer Welt der Daten. Den wenigsten Banken und Sparkassen mangelt es an Kennzahlen im Controlling. Doch ist diese Informationsflut Fluch oder Segen? Oder gilt auch hier der Satz „Weniger ist mehr“?

Cartoon: Den wenigsten Banken mangelt es an Kennzahlen

Den wenigsten Banken mangelt es an Kennzahlen im Controlling.
© Tom Fishburne

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Die Digitalisierung beschert uns ein exponentielles Wachstum an Daten. Durch ihre intelligente Verknüpfung können wertvolle Informationen gewonnen werden. Die Aussage, Daten seien das neue Öl oder Gold der digitalen Ökonomie stimmt so allerdings nicht. Im Gegensatz zu Öl oder Gold herrscht an Daten kein Mangel, im Gegenteil, es werden immer mehr. Zudem werden Daten als Rohstoff nicht verbraucht.

So ist es kein Wunder, dass immer mehr Kennzahlen und KPIs entwickelt werden, um die Führung einer Bank wirkungsvoll zu unterstützen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das gilt sowohl für strategische wie für operative Maßnahmen, z.B. im Marketing oder Risikomanagement.

Informationsflut: Fluch oder Segen?

Die Explosion der verfügbaren Daten und Metriken kann jedoch eine KPI-Tunnelvision herbeiführen. Die Vielzahl an Kennzahlen und möglichen Kombinationen macht es immer schwerer herauszufinden, was wirklich am wichtigsten ist. Zudem wird häufig verfolgt, was am einfachsten zu messen ist, was dazu führen kann, dass die wichtigsten KPIs nicht richtig aufeinander abgestimmt sind.

Letztlich lässt sich durch unterschiedliche Interpretationen nahezu jede Entscheidung vermeintlich gut und sinnvoll begründen, selbst wenn das Ergebnis der Entscheidungsalternativen diametral unterschiedlich ausfallen würde.

Weniger kann mehr sein

Es gilt zwar noch immer der alte Grundsatz, dass man wiegen, messen und zählen muss, um den Erfolg einer Strategie oder Maßnahme erkennen zu können. Andererseits ist Informationsflut selten ein Weg zu mehr Durchblick. Unternehmen können letztlich blind durch ein Zuviel an Informationen werden, vor allem dann, wenn der Kontext nicht klar ist.

Oder wie Einstein es formuliert haben soll: „Nicht alles, was zählt, kann gezählt werden, und nicht alles, was gezählt wird, zählt.“