Technologien der Künstlichen Intelligenz (KI) verbreiten sich rasant, auch in der Finanzdienstleistungsbranche. Eine aktuelle Studie hat aktuelle und zukünftige Einsatzfelder und Auswirkungen untersucht.

Studien und Research zu Trends und Entwicklungen zum Einsatz von Technologie in der Finanzdienstleistung

Technologie ist nicht erst seit der Digitalisierung ein wichtiger Faktor für Finanzdienstleister. Im Bank Blog finden Sie Studien zu den wichtigsten Trends und Entwicklungen.

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Verbesserte Rechenleistung, die Verfügbarkeit von Daten und geringere Kosten zur Datenspeicherung haben in den letzten Jahren zu einem deutlichen Aufschwung von Technologien und Anwendungen aus dem Bereich Künstliche Intelligenz geführt.

ibi research an der Universität Regensburg GmbH hat in einer Studie aktuelle und zukünftige Einsatzgebiete der Künstlichen Intelligenz in der Bankbranche untersucht. Dabei wurden einzelne Bereiche identifiziert und eine strukturierte Darstellung der Potenziale erarbeitet. Als Orientierungshilfe wurde ein konzeptioneller Rahmen für den Zusammenhang zwischen Technologie und Unternehmensseite erarbeitet.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten für KI im Banking

Anwendungen mit KI-Unterstützung sind demnach im Finanzdienstleistungsbereich bereits an unterschiedlichen Stellen im Live-Einsatz bzw. als erste Prototypen zu finden, z. B. in der Betrugserkennung und Embargoprüfung, in der automatisierten Risikobeurteilung zur Vergabe von Konsumentenkrediten, im Kundenservice im Rahmen von Chatbots, bei Robo Advice oder auch in der Prozessoptimierung durch Robotic Process Automation.

Weitere Einsatzfelder entwickeln sich in allen Bereichen der Wertschöpfungskette rasant weiter und stellen viele Banken und Finanzdienstleister vor große Herausforderungen.

Drei zentrale Erkenntnisse über KI im Banking

In der Studie werden drei zentrale Ergebnisse genannt. Sie betreffen

  1. Die Relevanz von KI,
  2. Die Einsatzgebiete von KI sowie
  3. Die Auswirkungen auf den Faktor Mensch.

1. KI gewinnt zunehmend an Relevanz, spielt aber im Arbeitsalltag noch keine herausragende Rolle

85 Prozent der befragten Experten schreiben der KI zunächst einmal allgemein eine sehr wichtige oder eher wichtige Bedeutung für ihr Unternehmen zu, allerdings befasst sich derzeit nur die Hälfte der Befragten bereits regelmäßig intensiver mit der Thematik. So geben in Bezug auf die Häufigkeit von KI im Arbeitsalltag 51 Prozent der Befragten an, wöchentlich mit KI zu tun zu haben. Rund 33 Prozent beschäftigen sich monatlich, 10 Prozent nur jährlich und zwei Prozent nie mit KI-spezifischen Themenstellungen.

2. KI-Einsatz vor allem bei Prüfprozessen und in der Vertriebsunterstützung

Das Thema Künstliche Intelligenz ist in den Banken angekommen, allerdings variiert die Intensität stark in Abhängigkeit zum betrachteten Anwendungsfall. Einige Anwendungsfälle werden bereits heute konkret mit KI unterstützt, viele befinden sich als Projekt allerdings erst in Entwicklung und Planung.

Die Experten sehen einen KI-Einsatz vor allem bei der automatisierten Risikobeurteilung für Konsumentenkredite und in der Betrugserkennung voraus. Hier geben 31 Prozent der befragten Fachleute an, dass in diesem Einsatzfeld die KI den Menschen vollständig ersetzen wird, bei der automatisierten Risikoprüfung rechnen sogar 44 Prozent mit dieser Entwicklung.

In der Vertriebsunterstützung wird KI ebenfalls an Bedeutung gewinnen, so z.B. bei der Kategorisierung von Kunden-E-Mails. Laut Expertenmeinung wird dieser Anwendungsfall in zehn Jahren vollständig (31 Prozent) oder zu großen Teilen (50 Prozent) eigenständig von KI durchgeführt. Auch das Einsatzfeld der Sprachdialogsysteme erfährt durch KI einen erheblichen Wandel: prognostiziert wird, dass entsprechende Systeme den Menschen vollständig (35 Prozent) oder zu großen Teilen (48 Prozent) ersetzen werden.

3. Zukünftig beherrscht die KI alle Prozesskategorien, nur Aufgaben mit Führungsrelevanz verbleiben beim Experten

Die im Rahmen der Studie Befragten waren sich einig, dass Künstliche Intelligenz in den nächsten zehn Jahren in vielen Tätigkeiten Menschen zwar nicht vollständig, aber zu weiten Teilen ersetzen wird. Insbesondere zur Verbesserung des Kundenerlebnisses und zur Optimierung der Geschäftsprozesse wird dies der Fall sein.

Im Bereich der Führungsprozesse wird der zukünftige Einsatz von KI hingegen geringer eingeschätzt. So bleibt es nach Meinung der Experten weiterhin in der  Verantwortung des Menschen, wichtige strategische Entscheidungen zu treffen.

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