Im Zuge der Digitalisierung steigt das Risiko von Cyber-Attacken. Einer Umfrage zufolge sind Servicekonten eines der beliebtesten Hackerziele, da insbesondere das Passwortmanagement in vielen Unternehmen verbesserungswürdig sei.

Aktuelle Trends, Studien und Research zur Digitalisierung

Die Digitalisierung erfasst unseren Alltag und die gesamte Wirtschaft ist davon betroffen. Die Geschäftsmodelle ganzer Branchen werden dadurch – teilweise dramatisch – verändert. Auch Banken und Sparkassen können sich diesem Trend nicht entziehen. Studien zu den aktuellen Trends und Entwicklungen in diesem Bereich finden Sie im Bank Blog.

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Thycotic, ein Anbieter Cloud-fähiger Privilege Account Management-Lösungen, befragte im Rahmen der diesjährigen Security-Konferenz Black Hat in Las Vegas insgesamt 300 Hacker und Sicherheitsexperten zu den bevorzugten Angriffszielen und effektiven Schutzmaßnahmen. Demnach sehen beide Gruppen in Servicekonten einen beliebten Angriffspunkt.

Das liege nicht zuletzt daran, dass diese Konten Zugriff auf sensible Informationen gewähren und Möglichkeiten der Privilegien-Erhöhung bereithalten. Da Servicekonten selten von menschlichen Usern genutzt werden und ihre Aufgaben dementsprechend „hinter den Kulissen“ erfüllen, werden sie zudem (zu) selten überprüft.

Servicekonten – die Achillesferse der Unternehmens-IT

Servicekonten werden typischerweise in Betriebssystemen verwendet, um Anwendungen oder Programme auszuführen – entweder im Rahmen von System-Accounts (d.h. hochprivilegierten Konten ohne Passwort) oder bestimmten Benutzerkonten, die manuell oder während der Softwareinstallation erstellt werden.

Servicekonten stellen für Unternehmen insofern ein Risiko dar, da ihre Passwörter meist dauerhaft unverändert bleiben und die Konten zudem eine unbegrenzte Laufzeit haben. Zudem zögern IT-Administratoren, Servicekonten zu deaktivieren, da sie ihre Abhängigkeiten oft nur schwer verstehen können und eine störende Betriebsunterbrechung unbedingt vermeiden wollen.

Gelingt es Angreifern, ein Servicekonto zu hacken, sind sie in der Lage, eigene Binärdateien mit erweiterten Privilegien auszuführten und sich Fernzugriff zu verschaffen. Dabei seien Servicekonten in der Cloud, on-premises oder in hybriden Umgebungen gleichermaßen gefährdet.

Nachlässigkeit beim Passwortmanagement

Ein schlechtes Passwortmanagement in Form einer vernachlässigten Passwortrotation stellt bei der Verwaltung von privilegierten Accounts eines der größten Sicherheitsrisiken dar. Rund 35 Prozent der Passwörter für sensible Servicekonten werden niemals oder nur nach einem Sicherheitsvorfall geändert. Täglich werden die Passwörter laut Umfrage nur in rund 3,5 Prozent der Fälle gewechselt.

In 44 Prozent der Fälle treffen die befragten Hacker bei ihren Angriffen demnach auf Accounts, deren Zugriffsdaten nie bzw. nur nach einem Security-Vorfall geändert werden. In immerhin 36 Prozent der Fälle rotieren die Passwörter einmal pro Monat, was den Hackern jedoch immer noch rund 30 Tage Zeit gibt, um ihren Angriff durchzuführen und sich lateral im Netzwerk zu bewegen.

Servicekonten müssen konsequent verwaltet und überwacht werden

Um privilegierte Accounts wie Servicekonten vor Missbrauch zu schützen, bedarf es neben einer Passwortrotation weiterer Sicherheitsmaßnahmen, darin sind sich Hacker wie IT-Experten einig. Beide Gruppen empfehlen zum einen eine wirksame Identifizierung und Entfernung veralteter und entbehrlicher Accounts, da sie schnell übersehen werden können und ihr Missbrauch lange unentdeckt bleiben kann. Zum anderen sollten IT-Abteilungen alle Aktivitäten von privilegierten Konten streng überwachen, um verdächtiges Verhalten frühzeitig zu erkennen.

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