Finanzinstitute befinden sich inmitten einer digitalen Revolution, die durchaus disruptive Ausmaße annehmen kann. Im Rahmen einer kleinen Artikelserie nehmen Experten der wichtigsten Institute und Institutsgruppen Stellung zu diesem Trend. Lesen Sie heute das Statement von Kai Friedrich, CEO der Consorsbank.

10 Experten über die zunehmende Digitalisierung der Finanzdienstleistung

Die Digitalisierung der Finanzdienstleistung ist auf dem Vormarsch. In einer kleinen Serie erläutern Bankexperten ihre Einschätzung
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Die Digitalisierung der Finanzdienstleistung und die daraus erwachsenden Herausforderungen für Banken und Sparkassen sind derzeit eines der beherrschenden Themen der Branche.

Um herauszufinden, wie hierzulande die wichtigsten Institute und Institutsgruppen diesen Trend einschätzen und ihm begegnen habe ich fünf Fragen formuliert und führende Vertreter des deutschen Bankwesens um ein Statement gebeten.

Fünf Antworten von Kai Friedrich, CEO der Consorsbank

Lesen Sie nachfolgend die Ausführungen von Kai Friedrich, Chief Executive Officer (CEO) der Consorsbank.

Kai Friedrich, CEO der Consorsbank

Bank Blog: Was bedeutet für Sie „Digitalisierung“ und worin sehen Sie für Ihr Institut die besonderen Chancen und Risiken?

Digitalisierung bedeutet für uns die Verzahnung von Digital und Realität. Die Grenze zwischen Online und Offline verschwindet immer mehr. Digitalität hat also nichts mit PCs zu tun, die der Nutzer selber bedient, sondern bedeutet für uns das proaktive Interagieren mit dem Nutzer.

Bank Blog: Welches sind die größten drei Herausforderungen für Ihr Institut?

Wir sehen die folgenden drei Herausforderungen:

  1. Legacy-Systeme (alte Software) erschweren eine schnelle Umsetzung der Digitalisierungsstrategie.
  2. Relevante Inhalte mit echtem Mehrwert für unsere Kunden zu identifizieren und dadurch eine Differenzierung zu schaffen.
  3. Wir wollen Kunden überraschen, ein Erlebnis bieten und die Beziehung zu den Kunden aufrechterhalten und ständig vertiefen – auch das ist eine Herausforderung.

Bank Blog: Derzeit entstehen zahlreiche sogenannte FinTech Startups, die insbesondere im Privatkundengeschäft versuchen, mit innovativen, kundenorientierten digitalen Angeboten den etablierten Banken Konkurrenz zu machen? Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie aus diesem Trend für Ihr Institut?

Die Existenz von FinTech Startups zeigt, dass ein Markt für innovative Finanzprodukte und -services vorhanden ist. Für uns ist es wichtig, diesen Markt und die Fintech Startups zu beobachten, von Ihnen zu lernen und sie zu beurteilen. Die größte Herausforderung ist es, den Game Changer unter den vielen Startups zu identifizieren. Darüber hinaus wollen wir von der Startup-Kultur lernen und andere, positive Arbeitsweisen und -methoden aufgreifen.

Bank Blog: Den großen Internetunternehmen Amazon, Apple, Facebook und Google wird immer mal wieder ein Einstieg in den Bereich Finanzdienstleistung unterstellt. Im Zahlungsverkehr ist dieser ja bereits vollzogen. Wie beurteilen Sie diese neuen Wettbewerber und wie bereiten Sie sich darauf vor?

Das Spektrum an Finanzdienstleistungen ist zu groß und vielseitig, als das Technologieunternehmen alles einfach abbilden können. Stattdessen ist deren Ziel, einen oder wenige einzelne Service möglichst weltweit anzubieten. Dabei besteht die Gefahr, dass Kundennähe und -interaktion verloren geht. Unser Ziel muss es sein, dass die Consorsbank eine Art Hub ist, den der Kunde akzeptiert und über den er seine Finanzen im Überblick und unter Kontrolle hat. Es gibt sicher auch die Möglichkeit und Chance, dass Banken und Technologieunternehmen zusammenarbeiten und näher zusammenrücken.

Bank Blog: Wieviel investiert Ihr Institut in den kommenden fünf Jahren in die Digitalisierung, wie groß sind dabei die Anteile für „Run the Bank“ und „Change the Bank“ und welche Bereiche sind die von Ihnen priorisierten?

Die Consorsbank investiert als digitale Vollbank schon von Haus aus einen signifikanten Teil des Budgets in die Digitalisierung.


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