Der Trend zur Digitalisierung der Finanzdienstleistung ist inzwischen von den (meisten) Entscheidungsträgern in Banken erkannt. Viele Institute haben bereits reagiert, einige jedoch nur zögerlich, wie eine aktuelle Studie verdeutlicht.

Aktuelle Trends, Studien und Research zur Digitalsierung im Bereich Finanzdienstleistung

Der Trend zur Digitalisierung hat unseren Alltag und die Unternehmenswelt nachhaltig verändert. Banken und Sparkassen werden später als andere Branchen erfasst, aber nicht weniger heftig. Im Bank Blog finden Sie aktuelle Studien zu diesem wichtigen Thema.
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In der Diskussion der letzten Monate über die Digitalisierung des Finanzdienstleistung entstand vielfach der Eindruck, als wurde der Finanzsektor alleine von FinTech Riesen und Startups aufgemischt werden und Banken die digitalen Bedürfnisse ihrer Kunden nicht ausreichend begreifen.

Im April 2015 führte die GFT eine internationale Online Studie mit mehr als 100 Führungskräften und Experten aus Banken durch, um die Prioritäten und Fortschritte bei der Implementierung einer Digitalisierungs-Strategie zu untersuchen. Wichtigstes Ergebnis dieser Untersuchung ist die Erkenntnis, dass die Digitalisierung der Finanzbranche in den Managementetagen europäischer Banken angekommen ist und mit hoher Priorität verfolgt wird, wenn auch in vielen Instituten noch recht zögerlich. Der Kunde rückt dabei immer mehr in den Mittelpunkt – und wird damit zum entscheidenden Treiber der Digitalisierung. Deutsche Banken – so ein weiteres Ergebnis – würden im europäischen Vergleich gut dastehen und die Digitalisierung proaktiv angehen.

Banken arbeiten an der digitalen Agenda

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie im Überblick:

  • Über 83% der Banken arbeiten bereits an einer Digitalisierungsstrategie oder haben einzelne oder mehrere Projekte gestartet. Das macht deutlich: der Wettbewerb ist in vollem Gange, denn gleichzeitig haben lediglich 8% aller Befragten bereits eine allumfassende Lösung implementiert.
  • Die Modernisierung der gesamten Branche ist derzeit in Arbeit; zu den „Must Haves” zählen im Allgemeinen Digitale Plattformen und Mobile Payment Lösungen.
  • Über 90% der Teilnehmer halten die Kundenzufriedenheit für ein sehr wichtiges Kriterium für die strategische Neuausrichtung ihrer Institute. Dabei setzt ein Großteil der Befragten auf konsistente Omnikanal-Angebote, um die eigene Attraktivität für Kunden zu steigern.

Dieser deutliche Fokus auf den Kunden könnte dabei zu einem entscheidenden Faktor für die erfolgreiche Digitalisierung werden. Nicht zuletzt verweisen aktuelle Befragungen unter Verbrauchern darauf hin, dass Kundenerwartungen die Zukunft des Bankwesens immer stärker prägen. Auch für das Privatkundengeschäft wird die konsequente Einbindung digitaler Zugangswege zur Steigerung der Kundenzufriedenheit und Kundenloyalität immer wichtiger.

Ergebnisse der Expertenbefragung zu Digital Banking

Digitalisierung des Finanzsektors ist kein Selbstläufer

Die Studie macht jedoch auch die Schwachpunkte deutlich:

  • Bei der Etablierung einer Digital Banking Plattform und der Integration einer Digital Banking Lösung in die bestehende Infrastruktur Lösung liegen die deutschen Banken jeweils deutlich hinter dem Durchschnitt.
  • Mehr als 60 % gehen davon aus, dass es noch 3 bis 5 Jahre dauern wird, ihre digitale Transformation abzuschließen; nur ein Drittel meint, es werde schneller gehen. Das ist im europäischen Vergleich deutlich verzögert. Vor allem italienischen Banken zeigen sich wesentlich optimistischer.
  • Nur 10% der befragten Finanzinstitute schätzen sich im Vergleich zu ihren (internationalen) Wettbewerbern in der Digitalisierung als deutlich fortgeschrittener ein. Gleichzeitig glauben nur knapp 30%, dass sie hinter ihren Wettbewerbern liegen.
  • In Deutschland scheint Mobile Payment – in vielen anderen Ländern eine Pflichtaufgabe – eine vergleichsweise niedrige Priorität zu haben.

Bei der Umsetzung von Digitalisierungsstrategien ist noch viel zu tun

Insgesamt kann demnach ein positives Zwischenfazit gezogen werden, auch wenn noch einige Herausforderungen zu meistern sind. Bis der digitale Wandel vollbracht ist, wird es noch Jahre dauern, aber: der Zug ist noch nicht abgefahren. Eine konsequente Umsetzung, nachhaltige Investitionen in die IT-Infrastruktur und qualifiziertes Personal sind für die Strategieimplementierung jedoch unabdinglich.

Finanzinstitute haben die digitale Strategie im Fokus, die Markteinführung neuer Angebote steht jedoch in den meisten Fällen noch aus. Es geht zwar stetig voran, allerdings in langsamer Geschwindigkeit. Die Banken testen und konzentrieren sich auf einzelne Leuchtturmprojekte. Gleichzeitig setzen sie perspektivisch auf einen breiten Ansatz, was die verschiedenen Elemente ihres Digitalangebots angeht. In einem Punkt liegen die deutschen Banken sogar ganz weit vorn: Die Kooperation mit FinTechs wurde hier von bereits 56% der Befragten durchgeführt.

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