Die digitale Transformation und die damit einhergehenden Möglichkeiten weisen dem Chief Information Officer eine neue Rolle zu. Trotz vorhandener Erfolgsbeispiele verharren viele jedoch in den traditionellen Rollen.

Aktuelle Trends, Studien und Research zur Digitalisierung

Die Digitalisierung erfasst unseren Alltag und die gesamte Wirtschaft ist davon betroffen. Die Geschäftsmodelle ganzer Branchen werden dadurch – teilweise dramatisch – verändert. Auch Banken und Sparkassen können sich diesem Trend nicht entziehen. Studien zu den aktuellen Trends und Entwicklungen in diesem Bereich finden Sie im Bank Blog.

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Effiziente und verlässliche IT-Systeme sind wichtig. So ist traditionell der Chief Information Officer (CIO) eines Unternehmens dafür zuständig, dass die IT funktioniert, auf dem aktuellen Stand ist und alle geschäftskritischen Prozesse im Rahmen ihrer Möglichkeiten stützt. Die digitale Transformation und die damit verbundenen Möglichkeiten eröffnen dem CIO jedoch neue Perspektiven.

„Es geht um nichts Geringeres als den Aufbau einer ganz neuen Digitalkultur.“

Jochen Fauser, Deloitte

Als „Digitale Speerspitze“ könnte er eine Wärter- wie Steuerfunktion für die Digitalisierung übernehmen. In der Realität nehmen jedoch nur etwa zehn Prozent der befragten CIOs bereits solche erweiterten Funktionen wahr. Knapp die Hälfte sieht sich unverändert als oberster IT-Dienstleister statt als Katalysator für Wachstum und Transformation. Dabei sind Unternehmen mit einer erweiterten CIO-Funktion nachweislich erfolgreicher, wie eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft Deloitte zeigt.

Selbstverständnis als interner IT-Dienstleister

Das (Selbst)Verständnis des CIO als zuverlässiger interner IT-Dienstleister hält sich hartnäckig in den Unternehmen. Seit der letzten Befragung vor zwei Jahren hat sich daran wenig geändert. Immer noch sehen 55 Prozent darin ihre Hauptrolle. Dementsprechend ist auch die Perspektive auf neue Definitionen wie „Business Co-Creator“ oder gar Treiber des Wandels nahezu unverändert und bewegt sich bei etwa einem Drittel im ersten, zehn Prozent im zweiten Fall.

Dabei betrachten es 96 Prozent der CIOs als ihre Aufgabe, die technische Kompetenz einzelner Geschäftsbereiche zu erhöhen, und 40 Prozent sehen die neuesten Technologien als maßgeblichsten Faktor für ihre Tätigkeit in den nächsten drei Jahren. Vorrangiges Ziel sind die Prozessautomatisierung und die stärkere Orientierung des eigenen Angebots an den Kundenbedürfnissen. Die so genannte Tech Fluency, ein nahtloses, übergreifendes System, sorgt dabei für die Möglichkeit, möglichst viele Stakeholder zu erreichen und deren Engagement zu fördern.

Erweiterter und veränderter CIO-Aufgabenbereich

Die Merkmale eines erweiterten Aufgabenprofils des CIO sind vielfältig. Laut Studie unterhalten beispielsweise 72 Prozent eine enge Verbindung zu Vertriebsteams. Darüber hinaus fördern solche Vorreiter auch die technische Kompetenz aller Mitarbeiter im Unternehmen. Ihren Beitrag zur Wertschöpfung leisten sie nicht nur durch eine funktionierende IT, sondern steuern ihn auch aktiv durch Budget und Beschaffung.

Den tatsächlichen Output evaluieren sie mittels entsprechender Finance-Instrumente und nehmen so generellen Einfluss auf die Investitionen des Unternehmens in Technologie. Ihrer eigenen Einschätzung nach werden die Mittel für Business Innovation innerhalb der nächsten drei Jahre von heute 19 auf dann 27 Prozent zunehmen.

Indem sich der CIO zu einem Ansprechpartner mit dem Selbstverständnis eines Architekten und Designers der Digitalisierung entwickelt, kann er als Technologie-Erklärer, Impulsgeber und Visionär die Stellung seiner Funktion stark anheben. Darüber hinaus kann er maßgeblich für die Vorbereitung eines systematischen, kontinuierlichen Innovationsprozesses verantwortlich zeichnen

Soft Skills verändern die IT-Kultur

Technologien bleiben Kern und Treiber, aber Eigenschaften wie Kreativität, kognitive Flexibilität und auch emotionale Intelligenz werden an Bedeutung gewinnen.

Jochen Fauser, Deloitte

Gerade im Technologie- bzw. IT-Bereich galten bislang vor allem fachliche Qualifikationen als maßgeblich. Im Zuge des skizzierten Wandels rücken Soft Skills und Diversität stärker in den Fokus. Immerhin 54 Prozent der CIOs beachten solche Werte inzwischen deutlich stärker bei Neueinstellungen, 58 Prozent haben sogar ein Programm zur Förderung von Diversität und Inklusion. Insgesamt geht es darum, bisherige „Expertise-Silos“ durch eine Kultur abzulösen, die der zunehmenden Konvergenz von Technologie, Business und Stakeholdern gerecht wird.

Data Analytics und Cloud werden erfolgskritisch

Neben der Digitaltechnologie im Allgemeinen erwarten die befragten CIOs für die nächsten drei Jahre vor allem eine steigende, erfolgskritische Relevanz von Daten bzw. der Datenanalyse (59 Prozent), der Cloud (46 Prozent) und der Cyber Security (45 Prozent). Die wenigsten haben jedoch jetzt schon die Grundlagen für die Implementierung von End-to-End-Prozessen geschaffen, mittels derer sie die Tragweite und Bedeutung technologischer Innovationen demonstrieren können. CIOs in digitalen Organisationen berichten, dass sie deutlich mehr Interaktionen auf Vorstandsebene haben, was die Wahrscheinlichkeit einer technologie- und innovationsorientierten Diskussion deutlich erhöht.

Infografik: Die Rolle des CIO verändert sich

Die folgende Infografik enthält wesentliche Ergebnisse der Studie und zeigt, wie sich Rolle und Selbstverständnis des Chief Information Officer durch die digitale Transformation verändern:

Rolle und Selbstverständnis des Chief Information Officers verändern sich.

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