Ein wichtiger Trend im Bereich der Digitalisierung sind tragbare internetfähige Geräte, die sogenannten Wearables. Doch viele Banken haben noch keine klaren Vorstellungen über deren Einsatz im Bereich Finanzdienstleistung. Ein Beispiel zeigt, wie sich Lifestyle und Bankleistung erfolgreich kombinieren lassen.

Fitness und Finanzdienstleistung

Fitness und Finanzdienstleistung können durch Wearables kombiniert werden
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Tragbare internetfähige Geräte, sogenannte Wearables, liegen voll im Trend der fortschreitenden mobilen Digitalisierung. Es gibt die unterschiedlichsten Typen und  Anwendungsbereiche. Vor kurzem habe ich dazu eine ausführliche Studie vorgestellt, die den Mehrwert und die Erfolgsaussichten von Wearables untersucht und Tipps für unterschiedliche Erlösmodelle gibt.

Einsatz von Wearables im Banking

Bei Vorträgen werde ich immer wieder nach sinnvollen Anwendungen für Wearables im Bereich Finanzdienstleistung gefragt. Viele Banker sind noch der Meinung, dass Wearables eher eine Spielerei sind und im Bereich Bankdienstleistung wenig Nutzen stiften können. Dabei bieten sich hier spannende und innovative Möglichkeiten, Bankleistungen digital anzubieten und sich positiv als Partner im Alltag zu profilieren.

Ein Weg besteht darin, dass Banken ihre Angebote und Leistungen mit aktuellen Lifestyle-Trends kombinieren. Einer dieser Trends ist das Thema „Fitness und Gesundheit“.

Bereits vor einiger Zeit habe ich dazu das Beispiel einer russischen Bank vorgestellt, die eine App entwickelt hat, mit der Kunden Gesundheit und Banking kombinieren können.

Fitness Konto zum Nutzen von Bank und Kunde

Die NBD Bank aus den Vereinigten Arabischen Emiraten ist eine der größten und führenden Banken der Golfregion mit Sitz in Dubai. Ihr Ziel ist es, weltweit als der wichtigste wert-stiftende Anbieter von Finanzdienstleistungen der Region wahrgenommen zu werden. Ihr Motto lautet „Jeden Tag machen wir unseren Kunden das Leben einfacher durch die Bereitstellung von Lösungen, die ihnen helfen, ihre finanziellen Ziele zu erreichen“.

Vor kurzem hat die Bank eine spezielle App für die Apple-Watch vorgestellt. In Kombination mit einem Fitness Konto können Kunden Zinsen von bis zu 2% pro Jahr auf ihre Ersparnisse realisieren, basierend auf der Anzahl von Schritten, die sie täglich laufen oder gehen verdienen. Beginnend mit einem Basiszinssatz  von 0,25%, steigt der Zinssatz auf 0,50% für 5.000 Schritte, 1% für 8.000 und 2%, wenn 12.000 Schritte zusammenkommen.

Zusätzlich erhalten die Kunden kostenlos eine Todesfallversicherung i.H.v. (umgerechnet) 12.000 Euro, eine Unfallversicherung i.H.v. von (umgerechnet) 24.000 Euro von einem Versicherungspartnerunternehmen sowie diverse Gutscheine und Prämien i.H.v. von (umgerechnet) über 240 Euro von Fitness First, Adidas und anderen Partnern.

Einstieg in eine digitale Partnerschaft mit dem Kunden

Ein solches Fitness Konto mag keine Revolution des Bankgeschäfts sein, wohl aber eine interessante Möglichkeit für eine Bank beim Trendthema Gesundheit und Lifestyle effizient mit Kunden nicht nur ins Gespräch, sondern auch ins Geschäft zu kommen.

Startbildschirm der Fitness Banking App

Die NBD Bank selbst sieht darin den Einstieg in eine neue Ära des digitalen Bankings durch eine attraktive Verbindung von Kundenbedarf und digitaler Bankleistung. Suvo Sarkar, Senior Executive Vice President & Group Head, Retail Banking und Wealth Management bei NBD sagt dazu: „In Zusammenarbeit mit führenden Marken aus dem Bereich Fitness, bieten wir unseren Kunden eine ganzheitliche Empfehlung mit Mehrwert und verbinden so Gesundheit, Wohlstand und Innovation mit einem attraktiven individuellen Konsumentenerlebnis.“

Ob sich bald mal ein deutsches Institut mit einem solchen oder ähnlichen Angebot auf den Markt traut?