Die Verbraucher nehmen die Wirtschaft in die Pflicht: Sie könne den entscheidenden Beitrag zu Nachhaltigkeit und sozialem Miteinander leisten. Unternehmen, die nicht auf ESG-Strategien setzen, drohen sie mit der kalten Schulter. Das zeigt eine aktuelle Studie.

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Verbraucher weltweit fordern von Unternehmend zunehmend Nachhaltigkeit und soziales Engagement ein. Das zeigt eine Untersuchung der kanadischen Unternehmensberatung Savanta Inc., für die kürzlich rund 11.000 Menschen aus 15 Ländern befragt wurden – darunter 1.000 Konsumenten und Führungskräfte aus Deutschland.

Demnach halten rund 90 Prozent der deutschen Befragten Nachhaltigkeit und Soziales für wichtiger denn je. 93 Prozent von ihnen sind jedoch der Meinung, dass die Gesellschaft diesbezüglich noch keine ausreichenden Fortschritte gemacht habe. Die Lösung soll die Wirtschaft bringen: 35 Prozent der Deutschen glauben nämlich, dass Unternehmen die besseren Voraussetzungen hätten, sinnvolle Veränderungen in Sachen Nachhaltigkeit und Soziales durchzusetzen als Einzelpersonen oder Regierungen.

Unternehmen müssen mehr für Nachhaltigkeit tun

Mit dem bisherigen Engagement der Firmen sind die Befragten unzufrieden: 77 Prozent sind frustriert, haben den geringen Fortschritt von Unternehmen satt. 89 Prozent der Deutschen waren sogar der Meinung, dass Worte und Ankündigungen der Unternehmen nicht ausreichen – sie wollen Taten sehen.

Einen wichtigen Baustein des Weges hin zu Nachhaltigkeit und sozialem Engagement sehen die Umfrage-Teilnehmer zu 73 Prozent darin, dass Unternehmen auf Künstliche Intelligenz setzen. 59 Prozent meinten, dass KI dort erfolgreich sein würde, wo der Mensch versagt habe.

Manager wissen um den Vorteil einer ESG-Strategie

Die befragten Führungskräfte wiederum sind davon überzeugt, dass beide Themen – Nachhaltigkeit und Soziales – für den Erfolg ihrer Unternehmen von entscheidender Bedeutung seien (92 Prozent). Die drei wichtigsten Vorteile einer ESG-Strategie sehen sie in der Stärkung der Marke (34 Prozent), dem Gewinn von Neukunden (34 Prozent) und der Produktivitätssteigerung (31 Prozent).

Doch so einfach ist die Sache nicht: Wollen die Manager etwaige ESG-Initiativen starten, stehen sie vor der ein oder anderen Hürde – etwa dem Einholen von ESG-Metriken von Partnern und Drittanbietern (29 Prozent), Schwierigkeiten beim Messen der Fortschritte (24 Prozent) oder zeitaufwendigen manuellen Berichtsprozessen (24 Prozent).

Mensch vs. Maschine – worauf setzen Führungskräfte?

Auch die Führungskräfte gestehen der Künstlichen Intelligenz hohe Bedeutung zu – 94 Prozent von ihnen stimmen etwa darin überein, dass menschliche Emotionen und Vorurteile oft vom tatsächlichen Unternehmensziel ablenken würden – 84 Prozent meinen, dass Betriebe, die auf Technologie setzen, um nachhaltig zu arbeiten, langfristig überzeugt sein werden.

Dazu kommt, dass 93 Prozent der Manager einer Künstlichen Intelligenz mehr vertrauen als einem Mitarbeiter, wenn es darum geht, Entscheidungen in Sachen ESG zu treffen. Der Grund: Die KI sei rationaler und unvoreingenommener als der Mensch (37 Prozent) – zudem könne die Künstliche Intelligenz zukünftige Ergebnisse auf Basis von Metriken und vorheriger Leistung prognostizieren (31 Prozent) und fehlerfrei Daten erfassen (25 Prozent).

Das klingt nach einer klaren Präferenz für Algorithmus und Maschine. Dennoch wissen die Manager um die Vorzüge ihrer Mitarbeiter: Sie könnten im Gegensatz zur Künstlichen Intelligenz besser mit Veränderungen umgehen (35 Prozent), kontextbezogen strategische Entscheidungen treffen (32 Prozent), über entscheidungsrelevante Informationen aufklären (32 Prozent) und Feedback der Stakeholder effektiv umsetzen (31 Prozent).

Deutsche wollen mit Unternehmen brechen, die nicht auf ESG setzen

Handelt ein Unternehmen nicht glaubhaft im Interesse von Nachhaltigkeit und Sozialem, würden 65 Prozent der deutschen Befragten ihre Beziehungen zu einer Marke beenden, wie es in der Studie heißt. 59 Prozent von ihnen würden sogar so weit gehen, ihren derzeitigen Arbeitsgeber zu verlassen – um für einen Betrieb zu arbeiten, der sich stärker auf ESG-Aspekte konzentriert.

Weist ein Unternehmen seine Fortschritte in Fragen des Umweltschutzes und der Sozialverträglichkeit nach, würden 83 Prozent einen Aufpreis für Produkte oder Dienstleistungen zahlen. 76 Prozent würden in einem solchen Falle bereitwilliger in die Betriebe investieren. 77 Prozent hätten mehr Lust, für derlei Betriebe zu arbeiten.

Infografik: Wie Unternehmen die Welt retten können

Die folgende Infografik fasst wichtige Ergebnisse der Studie zusammen und zeigt, wie Menschen auf der ganzen Welt frustriert sind über den mangelnden Fortschritt der Gesellschaft in Bezug auf ESG-Intitiativen: 

Menschen auf der ganzen Welt sind frustriert über den mangelnden Fortschritt der Gesellschaft in Sachen Nachhaltigkeit und Soziales.

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