Corona ist zwar nicht vorbei, aber viele Unternehmen wollen, dass ihre Mitarbeiter aus dem Homeoffice zurück an den angestammten Arbeitsplatz kommen. Doch die Gewöhnungseffekte sind beharrlich und die Rückkehr ins Büro ist keine Selbstverständlichkeit.

Cartoon: 5 Phasen der Rückkehr ins Büro

Der Weg vom Homeoffice ins Büro ist kein leichter Weg.
© Tom Fishburne

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Im Zuge der Corona-Pandemie sind Remote Work und Homeoffice für viele Mitarbeiter zum neuen Standard geworden. Auch Banken und Sparkassen haben sich in den vergangenen zwei Jahren erstaunlich schnell umgestellt. Zwar ist Corona immer noch präsent, die allgemeine Stimmungslage scheint dies aber nicht mehr wirklich wahrzunehmen. So rufen immer mehr Unternehmen ihre Mitarbeiter zurück an den Arbeitsplatz.

Ein wesentlicher Grund: Einer Studie zufolge zweifeln 79 Prozent der Führungskräfte am Einsatzwillen ihrer Teams, wenn diese nicht im Büro sind. Allerdings sind 86 Prozent der Mitarbeiter gegenteiliger Meinung. Diese Diskrepanz zu überwinden, stellt eine wichtige Aufgabe für das Personalmanagement dar.

Rückkehr ins Büro ist kein Selbstgänger

Arbeit und Arbeitsinhalte haben sich durch die Pandemie verändert. Im Büro schweigend einander gegenüber zu sitzen um das zu tun, was man auch unterwegs oder am heimischen Schreibtisch erledigen könnte, nutzt weder dem Unternehmen noch den Beschäftigten.

Dies und der Umstand, dass sich viele Mitarbeiter inzwischen an das Homeoffice gewöhnt haben, sind die wichtigsten Gründe dafür, dass die Rückkehr ins Büro kein Selbstgänger ist. Das Tauziehen zwischen Rückkehr ins Büro und Remote Work geht daher weiter.

Viele Unternehmen beharren auf ihren Plänen, Mitarbeiter wieder vermehrt ins Büro zu bringen. Einige bieten Vergünstigungen, um das Büro attraktiver zu machen. Andere versuchen, einen Kompromiss zwischen Anwesenheit vor Ort und Homeoffice auszuhandeln. Und wieder andere machen einfach Druck und verlangen die „Vor-Ort-Präsenz“. Ein bekanntes Beispiel ist Tesla: Das Unternehmen schrieb im Juni an seine Mitarbeiter, dass an mindestens 40 Wochenstunden Präsenz im Büro angesagt sei. Würden die Mitarbeiter nicht erscheinen, ginge man von einer Kündigung aus.

Die meisten Banken und Sparkassen zeigen sich flexibel

Ganz so drakonisch geht es bei Banken und Sparkassen nicht zu. Die meisten erlauben weiterhin das Arbeiten aus der Ferne, zumindest tageweise und mitunter erst nach Protesten der Mitarbeiter.

Andere gehen radikalere Wege und reduzieren die Zahl der Arbeitsplätze dramatisch, wie z.B. Deutsche Bank und BayernLB. Statt eigenem Arbeitsplatz soll es künftig Desk-Sharing geben. Dies verspricht – zumindest bei Mietobjekten – auch Kosteneinsparungen. Vielen Unternehmen – auch Banken – ist gemeinsam, dass sie Bürofläche abbauen wollen und werden, schon alleine aus Kostengründen. Dauerhaft leere Flächen zu unterhalten, macht wenig Sinn.

Insgesamt wird hybrides Arbeiten in Zukunft wohl zunehmen: Zwei bis drei Tage vor Ort und die anderen Tage zu Hause wird (zumindest bei Bürotätigkeiten) wohl zum neuen Standard werden. Warum sollte man auch an Zoom- oder Teams-Meetings aus dem Büro heraus teilnehmen???