Die aktuelle wirtschaftliche Unsicherheit steigert auch die Herausforderungen, denen sich traditionelle Finanzinstitute gegenübersehen. Eine aktuelle Studie zeigt Trends und Prioritäten für Retailbanken im Jahr 2023.

Aktuelle Trends, Studien und Research über Retail Banking

Das klassische Retail Banking, also das Geschäft mit der Mehrzahl der privaten Kunden, befindet sich in einem tiefgreifenden Prozess der Veränderung. Verändertes Kundenverhalten, intensiver Wettbewerb, die Digitalisierung und andere Faktoren führen zu einer stetigen Verengung der Margen und stellen Banken und Sparkassen zunehmend vor neue Herausforderungen. Studien zu den neuesten Trends und Entwicklungen und wie darauf reagiert werden kann finden Sie im Bank Blog.

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Banken und Sparkassen sehen sich mit vielen Herausforderungen konfrontiert, die durch die drohende Rezession sowie geopolitische Konflikte und Unsicherheiten ausgelöst werden. Um sich in diesen unbekannten Gewässern zurechtzufinden, muss sich die Führung auf einige wichtige Prioritäten konzentrieren, damit ihre Finanzinstitute während der wirtschaftlichen Unsicherheit gedeihen und gestärkt und widerstandsfähiger aus dieser turbulenten Zeit hervorgehen.

Vor diesem Hintergrund hat Jim Marous, Herausgeber von Financial Brand,  kürzlich seine jährliche Studie zu den aktuellen Trends und Prioritäten von Retailbanken vorgelegt, an der weltweit mehr als 600 Führungskräfte aus kleinen und großen Finanzdienstleistungsunternehmen beteiligt waren. Die Erkenntnisse sollen dazu beitragen, zukunftsfähige Finanzinstitute zu schaffen, die sowohl für Kunden als auch für Mitarbeiter bessere Erfahrungen bieten.

Bestehende Geschäftsmodelle überdenken

Dazu müssten die Institute bestehende Geschäftsmodelle von innen heraus überdenken, um die zunehmend digitalen Verbraucher besser zu unterstützen. Von der schnellen und umfassenden Bereitstellung neuer digitaler Lösungen bis hin zur Personalisierung des Kundenerlebnisses durch vorausschauendes Engagement müssen die Verantwortlichen im Bankwesen einen Paradigmenwechsel vollziehen. Sie sollten insbesondere Daten und Analysen nutzen, um Kundenbedürfnisse zu antizipieren und so Möglichkeiten zu schaffen, die das Wohlbefinden verbessern und das Ertragspotenzial optimieren.

Banken müssen „digital-first“ denken

Die Digitalisierung des Bankwesens hat auch eine neue Welle des Wettbewerbs zwischen traditionellen und nicht-traditionellen Finanzdienstleistern ausgelöst. Der Druck ist groß, schnell von oben nach unten zu „digital-first“-Organisationen zu werden.

Im Jahr 2023 wird der Mangel an Risikokapital dazu führen, dass viele FinTech-Firmen mit etablierten Banken zusammenarbeiten (oder von ihnen aufgekauft werden), was die Innovationsgeschwindigkeit erheblich erhöht. Einige dieser Innovationen werden kleinere Institute in die Lage versetzen, spezielle Segmente zu bedienen oder ihren Marktanteil mit Banking-as-a-Service (BaaS), Embedded Banking oder Open Banking-Lösungen zu erhöhen. Die Zusammenarbeit mit Drittanbietern wird den Finanzinstituten auch dabei helfen, Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern, um zukunftsfähiger zu werden.

Künstliche Intelligenz bieten Banken viele Möglichkeiten

Nachdem jahrelang über das Potenzial des Einsatzes von künstlicher Intelligenz zur Verbesserung des Kundenerlebnisses gesprochen wurde, wird KI im Jahr 2023 Finanzdienstleistern dabei helfen, Prozesse zu automatisieren, die Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und die vorausschauende Kundenbindung zu verbessern. Darüber hinaus werden die derzeitigen Einsatzmöglichkeiten in den Bereichen Betrugs- und Risikoerkennung, Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sowie Kontoeröffnungs- und Kreditentscheidungsprozesse erweitert werden.

Banken müssen offensiver werden

In der Vergangenheit hat die Bankenbranche eine defensive Haltung eingenommen, wenn sie sich auf einen wirtschaftlichen Abschwung vorbereitete, einschließlich eines Rückgangs der Back-Office-Upgrades, reduzierter Ausgaben für neue Technologien, einer geringeren Betonung von Innovationen und zunehmenden Personalabbau.

Während einige dieser Strategien für einige Institute immer noch sinnvoll sein können, sollten andere Kreditinstitute diese defensiven Taktiken mit offensiven Investitionen kombinieren. Im Vordergrund stehen dabei die digitale Transformation des Bankwesens in Bezug auf Kundenerfahrung, Innovation, einer Verbesserung der menschlichen Fähigkeiten und der Kombination moderner Technologien, um mehr Differenzierung im Wettbewerb zu schaffen.

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