Die Arbeitswelt ist von tiefgreifenden Umwälzungen geprägt. Die traditionellen Grenzen, wann und wo Arbeit geleistet werden kann, bestehen nicht mehr. Eine Studie zeigt, wie Unternehmen Arbeit neu denken und neue Wege gehen, um flexibler zu werden.

Aktuelle Trends, Studien und Research zu Führung und Leadership

Führung (oder Management) bedeutet nicht zwangsläufig auch Leadership. Beides ist jedoch wichtig, gerade in Zeiten der Veränderung. Dies gilt auch für Banken und Sparkassen. Studien über aktuelle Trends und Entwicklungen zu diesem wichtigen Themenbereich finden Sie im Bank Blog.

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Unternehmen werden flexibler und gehen neue Wege. Grenzen in der Arbeitswelt, die einst als selbstverständlich angenommen wurden, fallen weg:

  • Arbeit wird neu strukturiert,
  • Arbeitsanforderungen und –beschreibungen werden vielfältiger und weniger eindeutig,
  • Arbeit findet nicht mehr nur am Arbeitsplatz statt und
  • Unternehmen richten ihre Entscheidungen nicht mehr ausschließlich auf Aktionäre und Gewinn aus.

Organisationen brauchen daher neue Grundsätze, um in Zukunft bestehen zu können. Vor diesem Hintergrund hat Deloitte weltweit 10.000 Unternehmensvertreter aus 139 Ländern befragt, unter ihnen 1.500 Führungskräfte.

Unsicherheit und veraltete Denkweisen

Die Ergebnisse zeigen, dass immer noch ein hohes Maß an Unsicherheit herrscht, wie auf die anstehenden Veränderungen reagiert werden soll. So sind rund 93 Prozent der Befragten der Meinung, dass eine Abkehr von der konventionellen Definition des Arbeitsplatzes für den Erfolg des eigenen Unternehmens relevant oder sehr relevant sei. Dennoch sehen nur 20 Prozent ihr Unternehmen für diese Herausforderungen ausreichend gerüstet.

Knapp die Hälfte der Befragten nennen die Auflösung veralteter Denkweisen und Praktiken als größte anstehende Herausforderung, wenn es darum geht, ihr Unternehmen in Richtung einer stärker skill-orientierten Organisation zu entwickeln. Die Neuausrichtung des Personalbereichs und die Potenziale, die eine solche Reorganisation ermöglichen, sehen die befragten Vorstände und Geschäftsführer als maßgebliche Aufgaben für die kommenden Jahre.

Arbeit muss organisiert werden

Arbeitsplätze schaffen, abbauen, erhalten oder neu organisieren: Bis heute werden die Aufgaben noch häufig über die Stellenbeschreibung definiert. Diese gibt eine feste Verortung der Mitarbeiter in der Organisation vor: Abweichungen davon sind auch weiterhin eher die Ausnahme als die Regel.

Erkennbar ist jedoch eine Verschiebung immer mehr in Richtung einer skill-basierten Auffassung der Arbeitsleistung. Dabei werden die Mitarbeiter weniger danach beurteilt, wie gut sie die Aufgaben der Stellenbeschreibung erfüllen, sondern vielmehr nach ihren Fähigkeiten und tatsächlichen Arbeitsergebnissen. In einer Arbeitswelt, in der sich die äußeren Parameter in kürzester Zeit drastisch verändern können, müssen die Reaktionen entsprechend dynamisch und flexibel ausfallen.

Digitalisierung muss Umbruch unterstützen

Idealerweise unterstützen moderne Technologien den Umbruch Moderne Technologien zählen zu den wichtigsten Treibern, wenn es darum geht, die feste Verortung der Arbeitsplätze aufzubrechen und die Arbeit angenehmer zu gestalten. 90 Prozent der Befragten sehen dies so. Allerdings scheint die Bereitschaft der Unternehmen, sich technisch mit State-of-the-art-Lösungen auszurüsten, um damit ihre Teamleistungen zu optimieren, bislang wenig ausgeprägt. Lediglich 22 Prozent sind der Meinung, dass ihre Unternehmen das dafür Notwendige leisten.

Neue Flexibilität der Arbeit

Wenn es um den Wandel in der Arbeitswelt geht, ist die wachsende Nachfrage nach hochqualifizierten Arbeitskräften ein erheblicher Faktor. Der Arbeitskräftemangel hat nicht nur zu einem zunehmenden Selbstvertrauen der Arbeitnehmer geführt, sondern auch deren Ansprüche erhöht, was ihren Einstieg im und ihre Bindung zum Unternehmen betrifft. Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer sind bereit, ihr derzeitiges Beschäftigungsmodell zu wechseln oder werden dies mit hoher Wahrscheinlichkeit tun.

Diese verschiedenen Modelle – von der klassischen Vollzeitbeschäftigung bis zur freiberuflichen Tätigkeit – zu koordinieren und im Sinne der Produktivität des Unternehmens bestmöglich einzusetzen, erfordert durchdachte Gesamtkonzepte mit klaren Spielregeln. 84 Prozent der Führungskräfte sind sich dieser Herausforderung bewusst; lediglich 16 Prozent meinen, dass dies in ihrer Organisation optimal umgesetzt wird.

Gerade Unternehmen, die auf klassische Vollzeittätigkeiten setzen, können dadurch künftig an Wettbewerbsfähigkeit einbüßen. Hier den Fokus auf einen skill-basierten Ansatz zu setzen, macht das Unternehmen attraktiver für hochqualifizierte Arbeitskräfte und bindet sie.

Führung verändert sich

Um aktuelle Herausforderungen zu bewältigen und sich resilienter aufzustellen, sind zum einen rasche Entscheidungs- und Anpassungsfähigkeit der Führungskräfte erforderlich. Zum anderen tragen die Mitarbeiter durch eigenständiges und verantwortungsvolles Handeln dazu bei. Sie wollen zunehmend selbst bestimmen, wo und wie sie ihre Arbeit erledigen.

Dieser Gestaltungswille und die damit verbundenen Ansprüche verlangen ein neues Leadership-Verständnis und verändern die Führung. 94 Prozent aller Befragten sind der Meinung, dass Kompetenz und Effizienz der Führungskräfte entscheidend für den Erfolg ihres Unternehmens sind. Jedoch hält nicht einmal jeder vierte Befragte die Führungskräfte für ausreichend vorbereitet, den Anforderungen, die die Umwälzungen mit sich bringen, standzuhalten. So gab die Hälfte der Befragten an, dass die Führungskräfte ihres Unternehmens überfordert seien und nicht wissen, welche Prioritäten sie setzen sollten.

Die Studie „Human Capital Trends 2023“ können Sie hier beziehen.

Eine Kurzzusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse können Sie hier direkt herunterladen.


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