In den aktuellen Zeiten des turbulenten Wandels ist die Führung von Banken und Sparkassen stark gefordert. Die Vermeidung von acht zentralen Managementfehlern kann für die Zukunft eines Kreditinstituts entscheidend sein.

Fehler 1: Fehlendes Frühwarnsystem

Frühwarnsignale, z.B. für Markt- oder technologische Veränderungen, werden nicht (rechtzeitig) erkannt, nicht wahrgenommen oder sogar aktiv verdrängt. Die Diskussion um die Digitalisierung und die „neue“ Konkurrenz durch FinTech-Unternehmen und BigTechs hat gezeigt, dass dies auch auf den Finanzdienstleistungsbereich zutrifft.

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Frühwarnsignale, z.B. Marktveränderungen oder technologische Neuerungen, werden nicht rechtzeitig erkannt, nicht wahrgenommen oder sogar aktiv verdrängt.

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Fehler 2: Falsche Einschätzung externer Einflüsse

Regulatorische und politische Einflüsse auf die künftige Unternehmensentwicklung werden häufig systematisch unterschätzt. Auch Banken und Sparkassen laufen immer wieder diese Gefahr, wie die Entwicklungen im Vorfeld der globalen Finanzkrise, die Auswirkungen der andauernden Niedrigzinsphase oder die späte Adaption digitaler Technologien zeigen.

Regulatorische und politische Einflüsse auf die künftige Entwicklung der Finanzmärkte werden systematisch unterschätzt.

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Fehler 3: Unzureichende Analyse und Diskussion von Veränderungen

Veränderungen im Markt und im Kundenverhalten werden in Geschäftsleitungen häufig nicht (hinreichend) analysiert und diskutiert. Stattdessen  stehen operative Themen im Vordergrund. Nur wenige Vorstands- und Aufsichtsgremien nehmen sich die Zeit für regelmäßige, ausführliche Treffen, in denen grundlegende Trends und Veränderungen analysiert, hinterfragt und in den Auswirkungen auf das eigene Institut diskutiert werden.

Veränderungen im Markt und beim Kundenverhalten werden in vielen Kreditinstituten oftmals nicht ausreichend analysiert und diskutiert.

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Fehler 4: Geschäftsmodelle werden nicht kritisch reflektiert.

Banken und Sparkassen müssen ihr Geschäftsmodell in regelmäßigen Abständen überprüfen, hinterfragen und justieren. Beispiele aus anderen Branchen machen deutlich, dass sonst der Fortbestand des Unternehmens gefährdet sein kann.

Bestehende Geschäftsmodelle werden oftmals nicht kritisch genug reflektiert.

So haben in der Vergangenheit z.B. Videotheken und Buchketten die Digitalisierung von Medien und Handyhersteller den Trend zum Smartphone falsch eingeschätzt. Die Folgen sind hinlänglich bekannt.

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Fehler 5: Ausruhen auf (vergangenem) Erfolg

Haben Sie Sich schon einmal die Frage gestellt, was Sie Ihrem wichtigsten Wettbewerber wünschen, damit Sie ihn zukünftig übertrumpfen können? Am besten, Sie wünschen ihm Erfolg!

Das Festhalten an traditionellen (und bislang erfolgreichen) Vorgehensweisen bremst moderne agile Methoden oft aus.

Nichts anderes macht ein Unternahmen träger und anfälliger im Wettbewerb.

Schauen Sie sich mal einige Beispiele der Vergangenheit an: Neckermann, Grundig oder Quelle mögen Beispiele aus der Old Economy sein, aber wie steht es mit Nokia oder Blackberry? Erfolg ist das sichere Rezept dafür, anfällig zu werden, Veränderungen am Markt zu ignorieren oder neue Entwicklungen gänzlich zu verschlafen.

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Fehler 6: Mangel an Mut

Vielen Führungskräften, selbst Vorständen mangelt es mitunter am Mut, gegen die herrschende Meinung zu argumentieren. In der Folge schwimmen auch viel zu viele Unternehmen mit im Strom und verschwinden in der Masse der Ozeane. Dabei hat schon Konfuzius gesagt: „Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen“.

In vielen Instituten mangelt es an Mut, Neues auszuprobieren und auch mal gegen vorherrschende Meinungen zu argumentieren.

Querdenken, kritisches Hinterfragen und Heraustreten aus der Masse sind Erfolgsfaktoren für das Bestehen im Wettbewerb. Denken Sie nur an den Erfolg von Steve Jobs mit Apple. Schon das iPhone wurde angezweifelt und das IPad erst recht.

Die meisten Banken und Sparkassen haben in der Vergangenheit viel zu sehr auf Anpassung und Stromlinienförmigkeit bei der Auswahl ihrer Führungskräfte geachtet. Es wird Zeit, dies zu ändern.

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Fehler 7: Aktionismus statt Strategie

Selbst wenn Veränderungen als notwendig erkannt werden, erfolgt eine Reaktion oft nur in Ansätzen oder gar nicht. Insbesondere bei harten, spürbaren Veränderungen wird gerne zögerlich gehandelt. Unternehmen ergehen sich in Aktionismus und Effekthascherei „auf der Bühne“ ohne konkrete Maßnahmen zu definieren und nachzuhalten.

Übertriebener Aktionismus und Effekthascherei ohne konkrete nachhaltige Maßnahmen bringt wenig.

Vielfach flüchtet man in neue Strukturen, weil die alte Strategie vermeintlich falsch war. Eine Vielzahl von Banken und Sparkassen erlebt so regelmäßige Reorganisationen und Führungskräfte-Rotationen anstelle nachhaltiger strategisch motivierter und nachhaltig wirkender Veränderungen.

Im operativen Bereich dominieren sich wiederholende Aktionen zum Kostensparen, Vertriebsoffensiven und ähnliches.

Langfristig nachhaltige Strategien such man hingegen oft vergebens.

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Fehler 8: Fehlende oder unzureichende Kommunikation

Erste Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung einer Strategie ist deren Bekanntheit. Nur was Führungskräfte und Mitarbeiter kennen, können sie auch umsetzen. Oft fehlt jedoch eine klar und überzeugend kommunizierte Veränderungsvision und Strategie.

Vielen Kreditinstituten fehlt eine klare, einzigartige und überzeugend kommunizierte Veränderungsvision und Strategie.

In der Folge fühlen sich Mitarbeiter (und häufig genug auch Führungskräfte) alleine gelassen und es tut sich: …

…nichts!

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