Niedrigzinsphase, Filialschließungen und Kostendruck hinterlassen ihre Spuren bei Banken und Sparkassen. Im vergangenen Jahr wurden so viele Arbeitsstellen abgebaut, wie zuletzt im Jahr 2004. Ein weiterer Rückgang ist absehbar.

Mobile Banking statt Schlange stehen

Immer mehr Kunden nutzen Online- und Mobile Banking statt eine Bankfiliale aufzusuchen
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Der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) untersucht jedes Jahr die Entwicklung bei der Zahl der Beschäftigten im Kreditgewerbe. Im Jahr 2015 schrumpfte die Zahl der Beschäftigten in Banken und Sparkassen von 640.050 um zwei Prozent (rund 13.000 Stellen) auf 627.150. Seit dem Jahr 2000 ist der Personalbestand in der Branche damit im Durchschnitt um knapp 1,3 Prozent pro Jahr gesunken.

Ursächlich für diese Entwicklung sind im Wesentlichen der anhaltende Abbau von Bankfilialen sowie der anhaltende Zwang zum Kostensparen.

Die Zahl der Beschäftigten in Banken und Sparkassen sank 2015 gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent

Beschäftigtenzahl nach Sektoren des Bankgeschäftes

Während die privaten Banken Ihr Personal von 171.200 um 1,1 Prozent auf 169.250 verringerten, reduzierten die Sparkassen ihre Mitarbeiterzahl um um 2,7 Prozent auf 233.700 Beschäftigte und damit am stärksten unter den Bankengruppen. Volks- und Raiffeisenbanken beschäftigten mit 161.800 Ende 2015 zwei Prozent weniger Mitarbeiter als ein Jahr zuvor.

Zwischen 1991 und 2015 ist die Anzahl der Mitarbeiter in Banken und Sparkassen kontinuierlich rückläufig

Mitarbeiterabbau und Filialabbau gehen Hand in Hand

Stellt man die Entwicklung der Anzahl Bankfilialen und die Entwicklung der Mitarbeiterzahl einander gegenüber, so stellt man fest, dass zwischen beiden eine deutliche Korrelation besteht.

Deutlicher Zusammenhang zwischen Abbau von Bankfilialen und Mitarbeiterrückgang in Kreditinstituten

Linear in die Zukunft projiziert, bedeutet dies, dass bei einem zu erwartenden Rückgang der Bankstandorte um 10 bis 15.000 in den kommenden zehn Jahren die Anzahl der Bankmitarbeiter um 55.000 bis 85.000 abnimmt, mithin also um zehn bis 15 Prozent. Andere Effekte sind dabei nicht berücksichtigt.

Altersstruktur im deutschen Kreditwesen

Zum Jahresende 2015 war fast jede dritte Arbeitskraft 50 Jahre oder älter (31,9 Prozent). Gut ein Drittel der Beschäftigten (35,5 Prozent) ist zwischen 40 und 50 Jahre alt, ein knappes Viertel (22,5 Prozent) zwischen 30 und 40 Jahre. Jeder zehnte Beschäftigte (10,1 Prozent) ist jünger als 30 Jahre. Das Durchschnittsalter der Bankmitarbeiter liegt aktuell bei 44,3 Jahren.

2015 waren ein Drittel der Mitarbeiter in Banken und Sparkassen sind 50 Jahre oder älter

Die Belegschaften im privaten Bankgewerbe sind in den vergangenen Jahren deutlich älter geworden. So hat sich der Anteil der über 50-Jährigen seit 2004 verdoppelt (auf insgesamt knapp ein Drittel), der Anteil der über 40-Jährigen um 20 Prozentpunkte auf rund zwei Drittel erhöht.

Der Anteil älterer Mitarbeiter bei deutschen Banken und Sparkassen ist in den letzten zehn Jahren deutlich angestiegen

Der Vorteil dieser Alterspyramide ist, dass (zumindest theoretisch) ein erheblicher Teil des in Banken notwendigen Personalabbaus weitgehend durch natürliche Fluktuation erfolgen dürfte. Von Nachteil ist allerdings der enorme Erfahrungsverlust, der mit dem Ausscheiden dieser Mitarbeiter einhergeht.

Mehr Frauen in Führungspositionen

Der Anteil von Frauen in Führungspositionen im privaten Bankgewerbe steigt kontinuierlich: 2015 war ein Drittel aller außertariflich Angestellten weiblich, bis zum Jahr 2000 lag diese Quote noch bei unter einem Fünftel. Darüber hinaus bietet das private Bankgewerbe Führungskräften auch immer häufiger die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten: Der Anteil der Teilzeitkräfte unter den außertariflich Beschäftigten liegt inzwischen bei fast 14 Prozent.

Schaubilder zur Mitarbeiterstruktur im deutschen Bankwesen

Alle Schaubilder zur Mitarbeiterstruktur im deutschen Bankwesen gibt es als PowerPoint-Datei inklusive der hinterlegten Quelldaten zum Download.

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