Herausforderungen für Banken und Sparkassen

Aktuelle Herausforderungen für Banken und Sparkassen

Die Rahmenbedingungen für Sparkassen verschärfen sich 2017 noch einmal deutlich. Es gilt, unter Berücksichtigung der Kundeninteressen, die richtige Balance zu finden, um bei allen Veränderungen den Markenkern zu wahren.

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Die Rahmenbedingungen haben sich für die Finanzwirtschaft in den letzten Jahren europaweit kaum verändert, weshalb der Druck auf alle Beteiligten nach wie vor hoch ist. 2017 gilt für die deutschen Sparkassen das gleiche Szenario wie in den Jahren zuvor – allerdings mit erneut verschärften Vorzeichen: Dem steigenden Kostendruck, der sich aus den Folgen der Negativzinspolitik, der steigenden Komplexität der Marktregulierung, den immer strengeren Vorschriften aus dem politischen Bereich, der demografischen Entwicklung und nicht zuletzt den Investments in Digitalisierungsprojekte zusammensetzt, begegnen und dabei trotzdem im Kern Sparkasse bleiben.

Diese Balance zu wahren, wird auch im nächsten Jahr die größte Herausforderung für den Marktführer in Deutschland bleiben. Denn gerade von den Sparkassen erwarten die Menschen überall im Land zu Recht, dass sie Augenmaß behalten und beim Abwägen ihrer Entscheidungen die Interessen möglichst breiter Teile ihrer Kundschaft berücksichtigen.

Georg Fahrenschon ist Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV)

Konkret heißt das: Die Balance finden zwischen digitaler und innovativer Services einerseits und einer Sparkasse mit Filialen vor Ort und gut ausgebildeten Beratern, die Service mit einer persönlichen Komponente verbinden, andererseits. Wirtschaftliche Vorsorge betreiben, um die nächsten Jahre negativer und niedrigster Zinsen gut zu überstehen, einerseits und gemeinnütziges Engagement in der Region aufrechterhalten andererseits. Die Balance zu finden, ist für Sparkassen Anspruch und Herausforderung zu gleich: Wie keine andere kreditwirtschaftliche Gruppe stehen die Sparkassen mitten in unserer Gesellschaft, sind Teil des öffentlich-rechtlichen Systems und fest mit den vorwiegend mittelständisch geprägten Wirtschaftskreisläufen verbunden.

Ich bin zuversichtlich: Die Sparkassen werden auch 2017 wieder den richtigen Weg zwischen den Extremen finden- auch wenn diese Aufgabe von Jahr zu Jahr nicht einfacher wird.

Von Politik und Regulierung in Brüssel und Berlin wünsche ich mir für 2017 allerdings auch genau dieses Augenmaß, um es den Sparkassen nicht unnötig zu erschweren, die Balance zu finden. Augenmaß gilt es auch in der Frage der Zinspolitik zu wahren, wo die EZB zwischen den Interessen der krisengeplagten südeuropäischen Länder einerseits und den Interessen der Sparer in Europas Norden andererseits abwägen muss. Und Augenmaß muss es auch bei den immer komplexer werdenden Regulierungsanforderungen geben: Es kann nicht sein, dass hier kein Unterschied zwischen großen internationalen Häusern und kleinen regional verankerten Instituten gemacht wird. Auch hier wünsche ich mir mehr Ausgewogenheit.


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