Bankfiliale an Bord

Eine Bankfiliale auf einem Boot? Die brasilianische Bradesco Bank hat so etwas tatsächlich, um ihre Kunden längs des Amazonas moderne Bankdienstleistungen bieten zu können. Doch auch moderne Technik ist im Angebot.

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Brasiliens Bankensystem erlebt einen Boom

Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der bevorstehenden sportlichen Großereignisse Olympische Spiele und Fußballweltmeisterschaft erlebt Brasilien derzeit einen ungeheuren Wirtschaftsboom, von dem auch Banken profitieren.

Die größten Banken Brasiliens sind die Banco do Brasil, die Banco Itaú, die Unibanco und die Banco Bradesco. Letztere betreibt 4.634 Bankfilialen und ist die größte brasilianische Privatbank. Sie bietet neben der Kontoführung und der Bargeldversorgung unter anderem Internetbanking, Versicherungen, Kreditkartenservice und Darlehen an.

Bankberatung auf dem Amazonas

Um Bilder der schwimmenden Filiale zu sehen, klicken Sie einfach auf das folgende Bild.

Für mehr Bilder der schwimmenden Bankfiliale klicken Sie bitte einfach auf das Foto

Aufgrund Armut, fehlender Bildung und auch bedingt durch die geografische Vielfalt leben fast 40% der Menschen in Brasilien ohne Bankkonto. Den Banken kommt damit eine besondere Verantwortung zu, diese Menschen an Bankdienstleistungen heranzuführen.

In 2009 hat Bradesco daher eine schwimmende Filiale eröffnet, um auch Kunden in geografisch abgeschiedenen Regionen erreichen zu können. Angeboten werden im Wesentlichen Girokonten und Konsumentenkredite.

Im Zwei-Monats-Rhythmus werden über 11  Städte und 50 Gemeinden zwischen den Städten Manaus und Tabatinga angefahren. Die Tour ist insgesamt 1.600 km lang und dauert sieben Tage. Neben dem Filialmanager befinden sich noch rd. 200 weitere Passagiere an Bord.

Einige Impressionen der schwimmenden Bankfiliale garniert mit der atemberaubenden Landschaft des Amazonas sehen Sie im folgenden Video.

Neben Laptop und Telefon befindet sich auch ein automatischer Kassentresor (AKT) an Bord des Schiffes. Abgewickelt werden die Geschäfte direkt über eine Satellitenleitung mit dem Rechenzentrum der Bank.

Das Flussboot Voyager III dient den über 200.000 Einwohnern der Amazonasregion jedoch nicht nur als Bankfiliale sondern auch als Supermarkt zur Erledigung alltäglicher Einkäufe.

Die Mitarbeiter fahren in manchen Gegenden, in die das große Schiff nicht gelangt, auch mit einem Kanu in die Orte hinein, um zu den Kunden zu gelangen. Bereits auf der ersten Tour wurden 200 Konten eröffnet.