Hat Bargeld in Zeiten der Digitalisierung und der Diskussionen um den digitalen Euro eine Zukunft? Dieser Frage geht eine aktuelle Studie nach und liefert drei unterschiedliche Szenarien für das zukünftige Bezahlen mit Bargeld.

Studien und Research zu Trends und Zukunftsszenarien

Banken und Sparkassen sind ein wichtiger Teil von Wirtschaft und Gesellschaft und als solche auch von allgemeinen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Trends und Entwicklungen betroffen. Wichtige Studien zu solchen Trends und Zukunftsszenarien finden Sie im Bank Blog.

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Die Deutsche Bundesbank ist gesetzlich verpflichtet, in Deutschland jederzeit ausreichend hochwertiges Euro-Bargeld bereitzustellen. Doch in welchem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umfeld ist Bargeld zukünftig überhaupt noch relevant und integriert?

Die Bundesbank geht dieser Frage in einer aktuellen Studie nach und untersucht wie Bargeld in der Zukunft genutzt werden könnte. Sie will damit einen Beitrag dazu leisten, dass die richtigen Weichenstellungen vorgenommen werden, damit Bargeld auch künftig ein attraktives, allgemein verfügbares und akzeptiertes Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel bleibt.

Drei Szenarien für das Bezahlen mit Bargeld im Jahr 2037

Die Studie skizziert drei verschiedene Szenarien für das Bezahlen mit Bargeld im Jahr 2037.

  1. Die hyperdigitale Bezahlwelt,
  2. Die Bezahlwelt in der Bargeld-Renaissance und
  3. Die verschwindende hybride Bezahlwelt.

1. Die hyperdigitale Bezahlwelt

Dieses Szenario beschreibt eine hochgradig digitalisierte Welt, in der Bargeld beinahe aus dem Alltag der meisten Menschen verschwunden ist. Es gibt nur noch wenige Bankfilialen oder Geldautomaten, und das Abheben von Bargeld an der Ladenkasse ist nicht mehr möglich, da im Handel kaum noch bar bezahlt wird.

2. Die Bezahlwelt in der Bargeld-Renaissance

Hier erfolgt eine teilweise Rückbesinnung auf das Bargeld und seine Vorzüge. Zwar ist die Bargeldnutzung in diesem Szenario zunächst gesunken, stabilisiert sich jedoch in den 2030er Jahren.

3. Die verschwindende hybride Bezahlwelt

Dieses Szenario spiegelt eine Umgebung wider, in der die Nutzung von Bargeld stark von den individuellen Lebensumständen der Menschen abhängt. Im Handel wird die Kundschaft vermehrt zur bargeldlosen Zahlung ermutigt. Der Zugang zu Bargeld verschlechtert sich kontinuierlich, und die Bargeldnutzung nimmt allmählich ab.

Bargeld ist kein Selbstläufer

Die drei Szenarien sind als mögliche Zukunftsbilder zu verstehen und nicht als Prognosen. In keinem der Szenarien verschwindet das Bargeld vollständig. Jedoch wären in zwei von drei Bezahlwelten der Zugang zu Bargeld und die Akzeptanz nicht vollständig gewährleistet. Dadurch würde die Wahlfreiheit praktisch eingeschränkt, und die stabilisierende Funktion von Bargeld in Krisenzeiten könnte gefährdet sein.

In einer repräsentativen Umfrage gaben jedoch 93 Prozent der Befragten an, dass sie auch in Zukunft selbst entscheiden möchten, ob sie bar oder elektronisch bezahlen. Die Studie verdeutlicht demnach, dass der Erhalt und die breite Verwendung von Bargeld nicht automatisch gegeben sind. Es erfordere daher Handeln seitens aller Akteure im Bargeldkreislauf und der Politik, um dem Wunsch nach Wahlfreiheit im Zahlungsverkehr gerecht zu werden.

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