Die Corona-Pandemie schafft neue Kundengruppen: Einer aktuellen Studie zufolge sind es fünf wesentliche Verbrauchertypen, mit denen Banken fortan zu tun haben werden. Kennen die Finanzinstitute deren Vorlieben und Abneigungen, sind sie bestens vorbereitet.

Aktuelle Trends, Studien und Research über Retail Banking

Das klassische Retail Banking, also das Geschäft mit der Mehrzahl der privaten Kunden, befindet sich in einem tiefgreifenden Prozess der Veränderung. Verändertes Kundenverhalten, intensiver Wettbewerb, die Digitalisierung und andere Faktoren führen zu einer stetigen Verengung der Margen und stellen Banken und Sparkassen zunehmend vor neue Herausforderungen. Studien zu den neuesten Trends und Entwicklungen und wie darauf reagiert werden kann finden Sie im Bank Blog.

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Glaubt man einer Untersuchung der Cloud-Banking-Plattform Mambu, wird es nach der Pandemie fünf neue Kundengruppen geben. Auf sie müssten sich die Banken und Sparkassen einstellen. Jede der fünf Gruppen, schreiben die Studienautoren, erzähle etwas über die Art und Weise, wie sich das Verbraucherverhalten ändere – und darüber, was Banken tun müssten, um der Entwicklung voraus zu sein. Für die Studie befragte das Unternehmen weltweit mehr als 4.500 Kunden.

Neue Welt, neue Zielgruppen

Die traditionelle Zielgruppensegmentierung bei Finanzdienstleistungen sei nicht mehr zeitgemäß, wie es in der Studie heißt. Das Einheitsmodell, bei dem die Kunden auf der Grundlage ihres Einkommens oder demografischer Daten eingeteilt werden, sei in einer Welt der offenen Finanzen überflüssig. Wenn Banken überleben wollen, müssten sie darüber nachdenken, wie sie diese neuen Kundengruppen erreichen und deren Werten und Bedürfnissen entsprechen.

1. Techcelerators

Die Techcelerators sind die Neueinsteiger in der Welt des digitalen Bankwesens: Während der Corona-Pandemie haben sie die Online-Dienstleistung für sich entdeckt. Sie stellen 33 Prozent aller Befragten weltweit – die größte aller in der Studie skizzierten Gruppen. 57 Prozent von ihnen sind über 35 Jahre alt. Die Techcelerators nutzten in den vergangenen 18 Monaten digitale Bankdienstleistungen am häufigsten.

2. Ethische Banker

Ethische Banker sind junge, zielstrebige Sparer, die die Welt zum Guten wenden wollen. Ihnen gehören 31 Prozent der Befragten an – die zweitgrößte aller in der Studie skizzierten Gruppen. 49 Prozent der Ethischen Banker sind zwischen 18 und 34 Jahre alt. Sie sind am ehesten bereit, mehr für Finanzdienstleistungen zu zahlen, die der Umwelt oder lokalen Gemeinden zugutekommen: 77 Prozent von ihnen bevorzugen Banken, die den Purpose über den Gewinn stellen.

3. Bequemlichkeitsfans

Bequemlichkeitsfans sind Kunden, die alles aus einer Hand und ohne zusätzliche Kosten erhalten möchten. Diese Gruppe macht 23 Prozent der Befragten weltweit aus – die drittgrößte der Gruppen. 55 Prozent der Bequemlichkeitsfans sind über 35 Jahre alt. Diese Gruppe sieht es selten ein, für zeitsparende oder flexible Dienstleistungen einen Aufpreis zu zahlen; für sie ist ein gutes Kundenerlebnis der Standard.

4. Covidpreneure

Covidpreneure sind Unternehmer, die während der Pandemie ihr eigenes Unternehmen gegründet haben. Sie brauchen für ihr Unternehmen einfache, zuverlässige Bankdienstleistungen. 64 Prozent von ihnen sind unter 35 Jahre – 25 Prozent sogar unter 25 Jahre alt. Damit sind sie die durchschnittlich jüngste aller Gruppen. Covidpreneure sind am ehesten der Meinung, dass günstige Dienstleistungen für Unternehmen bei einer Bank wichtig seien und investieren vorrangig in traditionelle Anlagen.

5. Neo-Anleger

Neo-Anleger sind Emporkömmlinge: neue Vermögensbesitzer, die Finanzdienstleistungen nutzen, um Anlagen zu kaufen, zu handeln und zu halten. 66 Prozent sind männlich, mehr als die Hälfte unter 35 Jahre alt. Diese Gruppe besitzt am ehesten Anlagen wie Kryptowährungen (75 Prozent) und NFTs (26 Prozent). Sie sind der Meinung, dass die Möglichkeit Anlagen zu kaufen, zu verkaufen oder zu verwalten, für eine Bank wichtig ist.

EMEA im Fokus: So tickt die Alte Welt

Die meisten Verbraucher in der EMEA-Region (Europa, Naher Osten und Afrika) identifizieren sich mit den Ethischen Bankern (34 Prozent) oder Techcelerators (33 Prozent). 50 Prozent dieser Kunden gaben in der Umfrage an, dass sie „spontan“ Geld ausgeben, 19 Prozent sogar „sehr spontan“. In diesem Teil der Studie sind dies weltweit die höchsten Werte. Doch so freigiebig sich Europäer, Araber und Afrikaner zeigen; 80 Prozent von ihnen ist ein finanzielles Polster wichtig, wenn sie investieren.

Purpose über Profit

Mehr als 70 Prozent der EMEA-Kunden stimmen der Aussage zu, dass sie eher eine Bank nutzen würden, die den Purpose über den Gewinn stellt, was weitgehend ihrem Profil als Ethical Banker entspricht. 84 Prozent halten digitales Banking und die Verfügbarkeit von Online-Diensten bei einer Bank für wichtig.

Infografik: Neues Kundenverhalten in der Post-Corona-Welt

Die folgende Infografik zeigt einige wichtige Studienergebnisse zum veränderten Verhalten von Bankkunden in der Post-Corona-Welt:

Neues Kundenverhalten in der Post-Corona-Welt.

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