Zum 94. Mal wird kommende Woche der Weltspartag gefeiert. Er soll die Bedeutung des Sparens für die Volkswirtschaft betonen. Einer aktuellen Umfrage zufolge sparen die Deutschen trotz niedriger Zinsen immer noch traditionell.

Internationaler Weltspartag 2018

Der Weltspartag soll die Bedeutung des Sparens hervorheben.

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Der Weltspartag ist für Banken und Sparkassen traditionell ein Tag für viele intensive Kundenkontakte rund um die Themen Sparen und Anlegen. Vor allem aber ein Familientag, denn viele Kinder besuchen mit ihren Eltern eine Bankfiliale, um das im Sparschwein deponierte Geld auf ein Konto einzuzahlen.

Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) hat zum diesjährigen Weltspartag eine Umfrage zum Sparverhalten der Deutschen durchgeführt. Demnach spart die Mehrheit der Deutschen trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase. Ihr Anteil ist in den vergangenen Jahren allerdings deutlich gesunken.

71 Prozent der Bundesbürger sparen

Der Untersuchung zufolge legen 71 Prozent der Bundesbürger einen monatlichen Geldbetrag zur Seite. Im Jahr 2016 hatte der Anteil noch bei 80 Prozent gelegen. Der Anteil an Nichtsparern ist insbesondere bei Geringverdienern besonders ausgeprägt.

Der wichtigste Grund für den rückläufigen Anteil an Sparern dürfte die seit 2016 eingeführte Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank sein, durch die das allgemeine Zinsniveau noch einmal deutlich gefallen ist.

Gleichwohl erhöhten Sparer ihre Sparbeträge sichtbar und glichen damit den negativen Effekt der Nichtsparer mehr als aus. Hierbei dürften vor allem die Bezieher höherer Einkommen eine tragende Rolle gespielt haben. Vor diesem Hintergrund stieg auch die Sparquote, das heißt das Verhältnis von Erspartem und verfügbaren Einkommen, im Jahresvergleich zum zweiten Quartal 2018 um 0,5 Prozentpunkte auf 10,2 Prozent.

Wertpapiere sind mehr gefragt

Wertpapiere waren unter den Sparern zuletzt besonders gefragt. Sie verzeichneten in 2017 und 2018 ein deutliches Nachfrageplus. Auch hier wurde die Nachfrage in erster Linie vom aktuellen Niedrigzinsniveau getrieben. Insbesondere Bundesbürger mit überdurchschnittlichen Einkommen dürften der Untersuchung zufolge ihr Augenmerk verstärkt auf Wertpapiere gerichtet haben.

Von Ende 2016 bis zum ersten Quartal 2018 stieg das Sparen in Wertpapiere um mehr als 27 Milliarden auf 63,9 Milliarden Euro. Besonders beliebt waren Investmentzertifikate und Aktien. Rentenpapiere mussten hingegen wie bereits in den vergangenen Jahren einen Mittelabfluss hinnehmen, wenn auch weniger stark als in den Vorjahren.

Bankeinlagen am beliebtesten

Absolut betrachtet erhielten Bankeinlagen weiterhin den größten Zuspruch in Höhe von 105,6 Milliarden Euro. Das Versicherungssparen stieg im vergangenen Jahr um 70,6 Milliarden Euro. Insgesamt lag die Geldvermögensbildung Ende des ersten Quartals 2018 in der gleitenden 4-Quartalssumme bei 227,1 Milliarden Euro und damit gut 19 Milliarden Euro höher als Ende 2016. Getragen wurde der Anstieg der Geldvermögensbildung von der höheren Sparsumme und der erhöhten Kreditaufnahme der Bundesbürger.

Entwicklung der Vermögensbildung der privaten Haushalte von 2014 bis 2018 in Mrd. Euro.

Das Gesamtvermögen der Bundesbürger lag zum Ende des vergangenen Jahres nach Einschätzung des BVR bei 15.119 Milliarden Euro. Größte Posten des Gesamtvermögens sind neben dem Geld-, das Gebrauchs- und das Immobilienvermögen sowie das Vermögen in Grund und Boden.

Das Finanzvermögen machte Ende des abgelaufenen Jahres mit 6.046 Milliarden Euro rund 40 Prozent des gesamten Brutto-Vermögens der privaten Haushalte aus. Übertroffen wurde der Anteil des Finanzvermögens nur vom Immobilienvermögen inklusive Landbesitz. Ihr Anteil lag in der Summe bei knapp 52 Prozent des Gesamtvermögens.

Bereinigt um die Verbindlichkeiten der Bundesbürger in Höhe von 1.744 Milliarden Euro ergibt sich ein Netto- bzw. Reinvermögen von 13.375 Milliarden Euro.

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