Too local to fail? Dies gilt im Wertpapiergeschäft nur, wenn Regionalbanken eine unabhängigere Beratung anbieten und stärker auf die Vermögensverwaltung setzen. Ein Marktplatz, der nicht nur blau oder rot gefärbt ist sollte daher zu jeder Regionalbank gehören!

Digitale Lösungen im Wertpapiergeschäft von Regionalbanken

Digitalisierte Sparkassen und Volksbanken haben eine verbesserte Position gegenüber Global Playern.

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Einzelne Sparkassen und Volksbanken verfügen im Vergleich zu globalen Banken und FinTechs über geringere Budgets für Digitalisierung und Compliance. Die großen Töpfe schlummern bei den zentralen Organisationen und Verbänden. Von diesen werden jedoch meist nur Standard-Lösungen für die Asset-Allokation bzw. die Vermögensverwaltung bereitgestellt, die in der Gruppe den kleinsten gemeinsamen Nenner bilden, aber nicht unbedingt die Wettbewerbsfähigkeit vor Ort nachhaltig und in allen Belangen verbessern. Sie werden gerade im Anlagebereich stark von der Deka oder von Union Investment geprägt – solche gruppeninternen Lösungen sind jedoch bei informierten Endkunden nicht immer die erste Wahl.

Zudem stehen die Institute auch noch unter Stress, was die Einhaltung von Vorschriften im Wertpapierbereich angeht. Dieser Punkt und der Druck, innovativ sein zu müssen, erzeugen daher oftmals Ängste in den kleinen Regionalbanken, die heute völlig unbegründet sind. Dies gilt insbesondere für zeitgemäße Wertpapierprodukte, die den Instituten helfen, die Provisionserträge zu steigern, Negativzinsen zu vermeiden und gerade kritische Kunden mit Hilfe der persönlichen Beratung zu gewinnen.

Druck von zwei Seiten begegnen

Basel, MiFID II usw. – jedes ist ein Teil des regulatorischen Puzzles, das Banken und Sparkassen zusätzlich zum normalen Geschäft zusammensetzen müssen. Viele regionale Finanzinstitute ziehen sich daher seit Inkrafttreten der MiFID-Regulierung aus der beratungsintensiven Anlageberatung  zurück oder verzeichnen weniger kundenzentrierte Prozesse, da eine Papier- und Unterschriftenflut abschreckend wirkt. Zusätzlich stehen die Bestandsprovisionen aus dem Fondsgeschäft seit Jahren auf der Kippe. Eine zukunftsweisende Alternative kann die digitalisierte Vermögensverwaltung bieten, am besten kombiniert mit einem Marktplatz.

Eine solch hochwertige Vermögensverwaltung, bei der man als Kunde aus unterschiedlichen Asset-Allokationen namhafter Player wie DJE, BlackRock, StateStreet usw. wählen kann, inkl. des möglicherweise vorhandenen eigenen Asset Managements der Hausbank, sucht man bei vielen regionalen Instituten noch immer vergebens. In der Baufinanzierung sind hingegen viele Institute diesen Weg schon länger gegangen. Das Ergebnis dort: Kundenzufriedenheit aufgrund höherer Unabhängigkeit in der persönlichen Beratung. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass die Vermögensverwaltung gerade im Vergleich zur Anlageberatung wesentlich leichter vertrieben werden kann. Auch die anschließende Kundenbetreuung ist kostengünstiger.

Nicht nur Banken, sondern die gesamte Wirtschaft sieht sich einem immensen Digitalisierung- und Objektivitäts-Druck ausgesetzt. Die regionalen Institute müssen sich hier nicht vor neuen Wegen fürchten. Tatsächlich sind viele dieser Unternehmen bestens positioniert. Aus der persönlichen, gewachsenen und lokalen Beziehung, die gerade bei den Sparkassen und Volksbanken ausgeprägter ist als bei anderen Finanzinstituten, kann wieder leicht ein Wettbewerbsvorteil entstehen. Technologie- und Regulatorik-Plattformen können die von außen an die Banken herangetragenen Anforderungen mühelos abwickeln und einen Marktplatz, der Objektivität schafft, bereitstellen. Gleichzeitig stellen innovative Player den Regionalbanken Daten der Vermögensverwaltung in den Kernbanksystemen der Finanz Informatik oder Fiducia bereit. Für den Endkunden ist nicht ersichtlich, dass man sich im Hintergrund einer starken Plattform bzw. eines Marktplatzes bedient. Hierdurch können regionale Institute den weiter wachsenden unabhängigen Vermögensverwaltern und renommierten Privatbanken wieder Konkurrenz machen.

Compliance as a Code

Die anspruchsvolle persönliche Beratung und Betreuung wird jetzt durch Software, die umfängliche Automatisierung inklusive eines digitalen Onboardings und Kunden-Dashboards  im Design des jeweiligen Institutes unterstützt. Für Kunden entsteht ein völlig neues Dienstleistungserlebnis – modernste digitale Assistenz-Tools verbinden sich nahtlos mit der persönlichen und individualisierten Beratung durch die Bank. Hier bedarf es eines konsequenten Weiterdenkens von Sparkassen und Volksbanken. Man ist nicht länger nur ein lokaler Anbieter mit roter oder blauer Färbung, sondern wird der Marktplatz, auf dem man unterschiedlichste hochwertige Geldanlagen nachfragen  kann – mit dem Know-how und Vertrauen des Beraters vor Ort.

Ein absolutes Novum ist das umfängliche Outsourcing von regulierten Aufgaben, die ein solcher Marktplatz mitbringt. Fortwährende Gesetzesänderungen, -neuerungen oder -erweiterungen ziehen sonst langwierige Umstellungsprozesse nach sich, die eine hohe Fehleranfälligkeit besitzen. One-Stop-Ansätze machen diese Probleme obsolet, da neue Regularien vom Plattform-Anbieter zentral in die Anwendungen eingespeist werden. Digitale Prozesse, die über die Plattform abgebildet werden, stärken die Compliance. Damit bieten sie sogar eine stärkere und schnellere Unterstützung als oftmals von den Verbänden bzw. Inhouse-Lösungen kommt.

Too local to fail

One-Stop- und Marktplatz-Ansätze, wie die vom Technologie- und Regulatorik-Dienstleister investify TECH, überzeugen immer mehr kleine und mittelgroße Bankhäuser. Sie ermöglichen diesen eine umfassende Digitalisierung des Private Banking oder des gehobenen Privatkundengeschäftes, wodurch sie alle Vertriebs- und Abwicklungsprozesse bequem von überall durchführen können.

Einen besonderen Nutzen entfalten spezielle Regulatorik-Module, durch welche die regulatorische Last in der Bank deutlich minimiert wird. Dank der Plattformstrategie ist die lokale Fokussierung von Sparkassen und Volksbanken kein Nachteil mehr. Die Kosten für das Set-up bleiben niedrig, da man die benötigten Leistungen aus einem Modulbaukasten auswählen kann. Die laufenden Kosten für Software as a Service und Outsourcing orientieren sich an der Größe und am Erfolg des jeweiligen Instituts. Das heißt, die regulatorischen und somit auch monetären Anforderungen durch MiFID und ähnliche Auflagen werden durch eine  Plattform deutlich besser beherrschbar und damit auch für jedes Bankhaus bezahlbar.

Fazit: Kunden in den Fokus rücken

Bankhäuser brauchen heute lediglich das Mindset die Digitalisierung anzugehen, da diese keine Komplexität aufbaut, sondern reduziert und man sich somit auf den Vertrieb, das Asset Management und mithin auf die wettbewerbsdifferenzierenden Stärken eines regionalen Institutes fokussieren kann. Durch den innovativen Umgang mit Regulatorik können insbesondere kleine und mittelgroße Banken von einer intensiveren Aufsicht profitieren, da auch sie nun auf High-End-Lösungen zurückgreifen und diese mit lokalen Stärken verknüpfen können.

Der Kunde rückt mit Marktplätzen für die Vermögensverwaltung wieder in den Fokus. Die sich öffnende IT-Architektur der Kernbanksystemanbieter unterstützt diesen Prozess. Das gleiche gilt für die Bedürfnisse der Kunden: Sie wollen nicht immer Inhouse-Dienstleistungen, sondern einen objektiven Strauß qualitativ hochwertiger Produkte über einen Marktplatz abrufen, gerade bei der Vermögensverwaltung. Was sie außerdem wollen, ist ein Ansprechpartner an dem Ort dem sie vertrauen.


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