2019 war ein anstrengendes Jahr für Privatbanken. Geschäftsmodelle, Kanäle und Kundenbedürfnisse befinden sich nach wie vor in einem Wandel. Diese Herausforderungen nehmen auch 2020 nicht ab. Für das kommende Jahr gilt es, fünf Themen besonders im Auge zu behalten.

Trends und Entwicklungen für Banken und Sparkassen in 2020

Was erwartet Banken und Sparkassen im Jahr 2020?

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Die folgenden fünf Bereiche sind zukunftsweisend für den Erfolg von Privatbanken im Jahr 2020:

Aus- und Aufbau digitaler Geschäftsmodelle

Auch wenn das Thema Digitalisierung schon seit Jahren die Agenden nahezu aller Branchen dominiert, bleibt es 2020 eines der wichtigsten strategischen Handlungsfelder für Privatbanken. Dabei geht es um weitaus mehr als den reinen Investitionsbedarf in die IT-Infrastruktur eines Bankhauses. Vielmehr geht es um die Entwicklung von digitalen Ökosystemen oder Geschäftsmodellen, wie Hauck & Aufhäuser sie 2018 beispielsweise mit der digitalen Vermögensverwaltung Zeedin als Ergänzung zum stationären Vertrieb angestoßen hat.

Der digitale und dadurch vereinfachte Zugang zu einer renommierten Vermögensverwaltung vermag die Investitionsfreude von Anlegern zu wecken, die ihr Vermögen trotz realer Vermögensverluste auf kaum verzinsten Konten halten. Gleichzeitig wird Geldanlage für digital-affine Personen deutlich interessanter.

Einbindung digitaler Technologien im Kundenkontakt

Damit einhergehend kommen auch im Kundenkontakt zunehmend entsprechende Tools zum Einsatz. Immer mehr Menschen sind in einem digitalen Umfeld zuhause und in ihrem Alltag regelmäßig online. Diese Entwicklung gilt es auch in der Bankberatung – und damit an der Schnittstelle zwischen Bank und Kunde – zu berücksichtigen.

Zum einen können digitale Anwendungen wie z. B eine Chatfunktion, Screen-Sharing oder digitale Terminfindungstools zu einer deutlichen Effizienzsteigerung in der Kommunikation zwischen Bank und Kunde und vice versa führen – zukünftig ist hier auch der Einsatz von Spracherkennung oder Augmented Reality denkbar. Zum anderen erwarten Kunden ein gewisses Mindestmaß an digitalen Kanälen von ihrer Bank.

Stärkung des persönlichen Kundenverhältnisses

Allerdings haben die Möglichkeiten digitaler Kommunikation ihre Grenzen und ersetzen nicht den direkten Kontakt mit dem Kunden. Geldanlage und auch die meisten anderen Bankdienstleistungen sind nach wie vor maßgeblich vom Vertrauen der Kunden in die dahinterliegende Institution und Expertise geprägt. Die Qualität der Kundenbeziehungen und die Zufriedenheit der Kunden und damit verbunden auch die Weiterempfehlung bleiben für Privatbanken ein entscheidender Erfolgsfaktor im Privatkundengeschäft.

Die persönliche Beratung kann auf individuelle Bedürfnisse, Fragen oder besondere Situationen deutlich besser eingehen als medienvermittelte Kommunikation. Gleichzeitig können eine Vielzahl von „Standardleistungen“ wie etwa Reporting schon heute von Algorithmen oder digitalen Anwendungen übernommen werden. Die gewonnene Zeit können Berater dadurch in den Auf- und Ausbau der Kundenbeziehung investieren. Das bedeutet, dass der Einsatz digitaler Kanäle dabei helfen kann, den persönlichen Kontakt zu stärken und zu vertiefen.

Förderung der Innovationskultur

Der Innovationsgrad wird somit auch 2020 mehr denn je zu einem Erfolgstreiber für Privatbanken. Die voranschreitende Digitalisierung der internen und externen Geschäftsprozesse erfordert zugleich die Motivation der Mitarbeiter zum Erwerb digitaler Kompetenzen und damit die Förderung einer offenen Innovationskultur.

Vor diesem Hintergrund hat sich Hauck & Aufhäuser für Design Thinking als Herangehensweise zur Bearbeitung komplexer Problemstellungen und der Entwicklung von kreativen Lösungen entschieden. In der Praxis hat das Bankhaus 2019 fast vier Dutzend Design Thinking Coaches ausgebildet, die bereichsübergreifend unterschiedliche Projekte im Haus verantworten. Neben solchen gezielten Maßnahmen fördern zudem auch New Work-Konzepte den innovativen Spirit eines Hauses:

Agiles Zusammenarbeiten in interdisziplinären Teams trägt dazu bei, voneinander zu lernen, um schließlich die Qualität der eigenen Produkte und Dienstleistungen für die Kunden zu verbessern. Und dafür braucht  es auch die entsprechenden Investitionen, und zwar in zweierlei Richtung: in bestehende sowie neue Mitarbeiter sowie Produktentwicklung. Das spielt bei Hauck & Aufhäuser beispielsweise unmittelbar in der Zielvereinbarungen unserer Vorstände eine tragende Rolle: So investieren wir zwischen drei und fünf Prozent der jährlichen Bruttoerträge in Innovation.

Nachhaltige Strategien für Privatbanken

Eine ähnliche Präsenz wie alle Digitalisierungsbestrebungen wird 2020 zudem das Thema Nachhaltigkeit in der Finanzbranche einnehmen. Denn dem Kapitalmarkt  kommt bei der Förderung einer nachhaltigen Volkswirtschaft eine hohe Bedeutung zu. Und so werden auch die öffentlichen Erwartungen an Banken bei diesem Thema massiv steigen.

Dabei geht es nicht alleine um nachhaltige Investmentprodukte, sondern ebenfalls um die Berücksichtigung von ESG-Kriterien in allen Geschäftsbereichen – von der Vergabe von Krediten über die Auswahl der  Geschäftspartner bis hin zu Themen wie Gender und Diversity.

Die Ausmaße der Implementierung entsprechender Leitlinien und Regularien vermag einen ähnlichen Umfang einzunehmen, wie einst die Einführung von MIFID II. Deshalb ist es wichtig, bereits heute die hierfür notwendigen Ressourcen einzuplanen.

Dabei versteht Hauck & Aufhäuser Nachhaltigkeit nicht nur als temporären Megatrend. Vielmehr bietet das Bankhaus bereits seit mehr als 20 Jahren ethisch-nachhaltige Investmentkonzepte an, die eine positive gesellschaftliche Entwicklung unterstützen. Genauso wie beim Thema Innovation gilt also auch beim Thema Nachhaltigkeit: Wer in Zukunft ernten will, muss heute bereits säen.


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