Die EZB bereitet die Einführung eines digitalen Euro vor, der Bargeld ergänzen und digitales Bezahlen einfacher machen soll. Für einen Erfolg muss damit ein Mehrwert für Verbraucher einhergehen. Ein Positionspapier stellt dazu sechs Forderungen auf.

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Bargeldloses Bezahlen gewinnt an Bedeutung und Bargeld gerät immer mehr unter Druck. Im digitalen Bereich zeigen Beispiele wie Facebooks Diem die Gefahr einer fortschreitenden Privatisierung des Geldes. Nach Meinung der Verbraucherzentrale schaden beide Trends den Verbrauchern, indem es sie abhängig von wenigen kommerziellen Anbietern und anfällig für verbraucherschädliche Praktiken, wie dem Ausspähen des Ausgabeverhaltens, macht. Zahlungsverkehr,  der allen Marktteilnehmern dient, um einen effizienten Austausch zu ermöglichen, sei ein öffentliches Gut.

Einführung von digitalem Zentralbankgeld steht vor der Tür

Die Europäische Zentralbank (EZB) und viele nationalen Notenbanken planen die Einführung von digitalem Zentralbankgeld. Dieses soll Bargeld ergänzen und Verbrauchern auch in digitalen Anwendungen Zugang zum gesetzlichen Zahlungsmittel verschaffen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat ein Positionspapier veröffentlicht, dass dazu Forderungen aus Verbrauchersicht enthält.

Der digitale Euro sei demnach eine Chance, den digitalen Zahlungsverkehr verbraucherorientierter zu gestalten. Ein digitaler Euro könne eine vertrauenswürdige und sichere Alternative zu privaten Zahlungsinstrumenten sein. Damit Verbraucher auch künftig die Wahl haben, wie sie bezahlen möchten, brauche es jedoch ein Maßnahmenpaket, das die leichte Verfügbarkeit von Bargeld und seine universelle Annahme im Handel langfristig gewährleistet.

Sechs Forderungen an den digitalen Euro

Der digitale Euro wird, wenn er sein Ziel erreichen soll, Auswirkungen auf den bisherigen Zahlungsverkehrsmarkt haben. Damit der digitale Euro diese Anforderungen erfüllen könne, müsse er ambitioniert eingeführt werden. Nur so können Verbraucher und Unternehmen der Realwirtschaft den größten Nutzen daraus ziehen. Eine Schmalspurlösung, die sich reibungslos in die etablierten Geschäftsmodelle der Zahlungsindustrie einfügt, brächte Verbrauchern keinen Mehrwehrt und drohte deshalb, zum Flop zu werden.

Der Verbraucherverband stellt daher in einem Positionspapier sechs Forderungen auf, damit der digitale Euro für Verbraucher zum Erfolg wird:

  1. Der digitale Euro muss anonyme Zahlungen unter Gewährleistung der Vorgaben zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung ermöglichen.
  2. Der digitale Euro muss für alle Verbraucher zugänglich sein.
  3. Der digitale Euro muss den Zahlungsverkehr sicherer vor technischen Ausfällen machen.
  4. Der digitale Euro muss Verbraucher unabhängiger von kommerziellen Interessen im Zahlungsverkehr machen.
  5. Der digitale Euro bedarf verlässlicher Regeln.
  6. Das Bargeld muss zukunftsfest gemacht werden.

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