Auf der Suche nach neuen Lösungen im digitalen Zeitalter vertrauen Banken und Sparkassen mangels eigenen Know-hows häufig externen Beratern.  Meist erweist sich dies allerdings als fragwürdiger Weg. Denn entscheidend ist der Zugang zu neuen digitalen Ökosystemen.

Banken auf dem Weg in die digitale Zukunft

Der Weg in die digitale Zukunft erfordert neue Lösungen.

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Was macht eine Bank wenn Sie aus eigener Kraft nicht mehr vorwärts kommt? Wenn neue Wege und Lösungen dringend notwendig wären und keine internen Lösungen in Aussicht sind? Sie holt einen Berater. Am besten einen der Big Four: PWC, Deloitte, KPMG, EY und gleich noch McKinsey dazu. Zweifelsohne bieten diese Firmen mit großem Erfahrungsschatz und entsprechendem Netzwerk Kompetenz. Oft werden sie als DIE Experten und nicht selten auch als Heilsbringer angesehen.

Dies mag durchaus für Herausforderungen im herkömmlichen und „alten“ Finanz-Ökosystem stimmen.  Im Bereich der Digitalisierung stehen sie jedoch vor den gleichen Problemen wie die Banken selbst. Hochqualifiziertes Personal aus FinTech, RegTech, MarTech, xTech ist schwierig zu rekrutieren. Das Wissen in diesen Bereichen ist zeitlich sehr begrenzt, schnelllebig und nicht zuletzt auch anderen Kulturellen Umgebungen ausgesetzt. Es gelten dort zum Teil vollkommen andere Regeln.

Sieht so Blockchain Beratung aus?

Erneut ist mir ein Fall zu zugetragen worden, welcher schon etliche Male in anderen Konstellationen so erfolgt ist. Ein mittleres Finanzinstitut hat einen der Big-Four für das Thema Blockchain angefragt. Selbstverständlich haben sich die Berater als professionell, erfahren und durch interne Zertifizierungen in diesem Themenbereich bestens angeboten. Nie würde man zugeben, keine adäquate Expertise ausweisen zu können.

Also wurde der Auftrag erteilt, sprich auch angenommen. Nach rund vier Monaten, etlicher PowerPoint-Folien und saftigen Rechnungen hat man eingesehen, dass das Know-how nicht ausreicht. In der Folge wurde ein Blockchain-FinTech unter Vertrag genommen. Mit dem eigentlichen Vorhaben konnte somit erst vier Monate und mehrere 10.000 CHF später gestartet werden. Verdienen tut auch in dieser Phase vor allem das Beratungsunternehmen. Die eigentlichen Leistungen erbringt allerdings das FinTech.

Fehlender Zugang zum digitalen Ökosystem

Schade und Teuer! Das muss nicht sein. Diesen Beratungsfirmen fehlt im digitalen Bereich das, was auch den Banken fehlt: Den Zugang zum neuen Ökosystem; FinTech, Startups, Talents, Network, Tech-Know-how, Zugang zur Generation X, Y und Z und vieles mehr. Das bleibt einem zwar nicht per se verwehrt. Jedoch ist das Beschriebene nicht in den alten bekannten Netzwerken, Prozessen oder Partnerschaften vorhanden.

Die Finanzinstitute haben meistens noch keinen Zugang zu diesem „neuen“ Ökosystem gefunden. Die großen Beratungsfirmen haben meistens einseitige Interessen und prallen ab.

Wollen sie nicht oder wissen sie nicht wie? Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass digitale Vorhaben im „alten“, trägen, jedoch lange Zeit sehr erfolgreichen Ökosystem der Finanzindustrie, ein x-faches mehr an Zeit und Geld bedeuten. Zudem wird das Resultat qualitativ selten den Ansprüchen gerecht (intern aber vorwiegen extern).

Finanzinstitute müssen sich dem digitalen Ökosystem öffnen

Mit der Erschließung des neuen Ökosystems werden das finanzdigitale Wissen, das Netzwerk, die verschiedenen agilen Projekt-Setups sowie die Kultur und Nähe zu den digitalen Generationen erschlossen. Zudem sind die Preise um einiges tiefer, nicht zuletzt, da es keinen Management-Layer zu bewirtschaften gilt.

Es ist an der Zeit, dass sich die Finanzinstitute diesem digitalen Ökosystem öffnen. FinTechs und Startups empfangen die Finanzinstitute mit offenen Armen. Sie sind auf Partnerschaften und Kooperationen angewiesen. Und die Angst, dass gewisse Dienstleistungen von Banken abbrechen können ist eher unwahrscheinlicher, wenn man Teil dessen Ökosystem ist, als „Außen vor“ zu bleiben.

Was jetzt noch bleibt? Das Management zu überzeugen, dass digitale Lösungen zu einem günstigeren Preis und mit geringerer Entwicklungszeit höher bewertet werden, als mit renommierten großen Beratungsinstituten und dem Top Management einen PowerPoint-Marathon nach dem anderen absolvieren zu müssen.