PayPal, Klarna und Co. machen, was sie wollen: Wenige Konzerne beherrschen den Markt für Zahlungsdienstleistungen. Der Verbraucher hat das Nachsehen. Eine aktuelle Studie zeigt, was sich für die Zukunft des Zahlungsverkehrs ändern muss.

Aktuelle Trends, Studien und Research zu Mobile Payment

Mobile Payment, das Bezahlen via Smartphone steckt hierzulande noch in den Kinderschuhen. Die Anforderungen sind vielfältig. Im Bank Blog finden Sie aktuelle Studien zu dieser neuen Entwicklung, die insbesondere für Banken und Sparkassen eine Bedrohung darstellt.

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Das Forschungsinstitut ibi Research an der Universität Regensburg hat im Auftrag der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBZ) ein Gutachten erstellt, das Aufschluss darüber geben soll, was sich die Menschen vom digitalen Zahlungsverkehr wünschen und wie dieser zu gestalten wäre. Das Gutachten enthält konkrete und konstruktive Handlungsempfehlungen für den Zahlungsverkehr der Zukunft.

Aktuelle Probleme beim Zahlungsverkehr aus Verbrauchersicht

Derzeit gäbe es nur wenige Anbieter, die den Markt für digitale Zahlungen dominierten. Man beobachte, dass die Dienstleister ihre komfortable Position ausnutzen – zum Nachteil der Verbraucher. Aufgrund der Marktkonzentration könnten diese große Dienstleister wie PayPal oder Klarna nur schwerlich vorgehen, wenn sich ein Problem ergibt. Der Markt biete wenige Alternativen. Die Schwierigkeiten heißen dann: Hohe Preise, kommerzielle Überwachung, schlechter Service.

Zudem erschwere die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs vulnerablen Verbrauchergruppen den Zugang zum Markt, wie es heißt.

Handlungsbedarf beim Zahlungsverkehr

Um die Weichen für den Zahlungsverkehr der Zukunft zu stellen, müsse die Politik in die Pflicht genommen werden. Sie solle sicherstellen, dass die Preise nicht aus dem Ruder laufen und die Privatsphäre der Kunden geschützt werde. Außerdem müsse sie dafür Sorge tragen, dass jeder Zugang zum digitalen Zahlungsverkehr bekommt.

Von der Europäischen Union wünschen sich die Studienautoren, dass sie einen universellen Zahlungsverkehr zu günstigen Konditionen ermöglicht. Wichtig dafür sei, dass Echtzeitüberweisungen zum Standard werden – dafür müsse Brüssel gesetzlich vorgeben, dass jede Bank Echtzeitüberweisungen zu angemessenen Preisen anbietet und dabei auch an den Verbraucherschutz gedacht werde.

Hilft der digitale Euro?

Laut des Gutachtens würden die Menschen bei der Zahlung von Rechnungen auf Komfort verzichten, wenn Datenschutz und Sicherheit garantiert wären. Hier kommt der digitale Euro ins Spiel: Er müsse ein deutlich höheres Maß an Privatsphäre sicherstellen als es bisher etablierte, digitale Währungen bieten. Wie das Bargeld solle der digitale Euro kommerzielle Überwachung durch Konzerne verhindern.

Bargeld ist den Menschen wichtig

Die Bundesregierung sollte Instrumente entwickeln, die den Bargeldkreislauf langfristig sichern. Denn: Wie das Gutachten zeige, sei den Menschen das Bargeld nach wie vor wichtig. Der Zahlungsverkehr der Zukunft solle deshalb sowohl Scheine, Münzen als auch digitale Währungen umfassen. Regierung und Parlament müssten garantieren, dass Bargeld im Handel weiterhin akzeptiert werde und die Menschen den Zugang dazu nicht verlieren. Die Vorteile digitaler Währungen sollten genutzt werden, ohne dem Verbraucher zu schaden.

Braucht Deutschland eine Kommission?

Die VZBZ ist der Überzeugung, dass Deutschland eine eigene Strategie brauche. Um diese auszuarbeiten, schlägt sie vor, eine Kommission einzurichten. Diese Kommission solle man paritätisch besetzen: Mit Vertretern von Zahlungsdienstleistern, des Verbraucherschutzes, des Handels, der Wissenschaft sowie aus Behörden des Finanzwesens, aus dem Datenschutz und der Wettbewerbsaufsicht. Der Zahlungsverkehr der Zukunft müsse schließlich die deutsche mit der europäischen Perspektive verbinden.

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