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Eine seriöse Bank fragt niemals nach der Konto-PIN

Krisenzeiten locken vermehrt Verbrecher auf den Plan. Vor allem ältere Kunden geraten häufig ins Visier von Betrügern und Dieben. Wenn man weiß, wie die Betrüger vorgehen, kann man sich gut schützen.

Bankkunden im Visier von Betrügern und Dieben

Vor allem ältere Kunden geraten häufig ins Visier von Betrügern und Dieben.

Diebe, falsche Polizisten, vermeintliche Bankmitarbeiter oder Enkel – in der aktuellen Corona-Pandemie sind sie wieder vermehrt unterwegs. Opfer sind vor allem ältere Menschen. Mitunter sind die finanziellen Schäden so gravierend, dass sie die Existenz gefährden können.

Die Targobank berichtet, dass über 80 Prozent der im vergangen Jahr aufgedeckten Betrugsfälle aus der Rubrik „falsche Bankmitarbeiter“ Kunden betrifft, die über 55 Jahre alt sind. Knapp die Hälfte der Betroffenen ist über 65 Jahre alt.


Eine spezielle Abteilung der Bank ist nicht nur für die Aufklärung von Verbrechen, sondern insbesondere auch für die Prävention zuständig. Dabei geht es zum einen um die Überwachung verdächtiger Finanztransaktionen, zum anderen sind alle Bankmitarbeiter aufgerufen, vermeintliche Betrugsversuche zu melden.

Täter agieren mit manipulierten Rufnummern

Falsche Bankmitarbeiter geben bei einem Anruf zum Beispiel vor, dass „Sicherheitseinstellungen“ vorgenommen werden müssten. Die angezeigte Telefonnummer entspricht oft der Rufnummer des Bankinstituts, sie wurde von den Betrügern manipuliert. Der oder die Angerufene werden gebeten, PINs, TANs oder andere Zugangsdaten zu nennen, damit die entsprechende „Sicherheitsstufe“ eingestellt werden könne.

Die Bank rät, das Gespräch an dieser Stelle sofort zu beenden, da man mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Betrüger am Telefon habe. Eine seriöse Bank würde ihre Kunden niemals per Telefon oder Mail nach streng vertraulichen Informationen wie Konto-PIN oder TAN-Nummer fragen.

Kunden sollten niemals darauf eingehen, wenn jemand Sie nach schützenswerten Daten fragt. Grundsätzlich gilt: Mit persönlichen Informationen sollte man sehr zurückhaltend sein.

Kriminelle geben sich als Polizisten aus

Andere Kriminelle geben sich am Telefon als Polizisten aus und erkundigen sich unter Vorwänden nach den finanziellen Verhältnissen ihrer Opfer. Dann behaupten sie, dass Geld- und Wertsachen zu Hause nicht sicher seien.

Deshalb werde ein Polizist in Zivil vorbeikommen, um alles „in Sicherheit“ zu bringen. Bei einer Variante des Tricks fordern die falschen Polizisten ihre Opfer dazu auf, umgehend Bankkonto und -depot leer zu räumen und das Geld nach Hause zu bringen, denn beim Kreditinstitut sei es nicht mehr sicher. Zu Hause solle man das Geld dann einem vermeintlichen Polizisten übergeben.

Die Polizei hat auf ihren Beratungsseiten einen eigenen Bereich für Seniorinnen und Senioren mit Informationen rund um aktuelle Betrugsmaschen eingerichtet.

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Über den Autor

Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring befasst sich seit über 30 Jahren beruflich mit Banken und Finanzdienstleistern. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Er ist Herausgeber von Der-Bank-Blog.de und hält Vorträge bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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