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Grundlagen des Forderungsverkauf – Factoring

Factoring bedeutet den Verkauf von Forderungen an eine Bank oder ein Spezialinstitut. Beim echten Factoring werden die Forderungen mit dem Risiko des Forderungsausfalls an das Institut übertragen, beim unechten Factoring verbleibt dieses sogenannte Delkredererisiko beim Lieferanten. In beiden Fällen haftet der Lieferant für den Rechtsbestand der Forderungen.

Grundlagen von Factoring

Grundlagen, Varianten, Kosten und Vorteile von Factoring
© Shutterstock

Grundlagen des Factoring

Factoring ist somit eine Art Vorkasse für Kunden an ein beauftragtes Unternehmen. D. h.  wenn ein Unternehmen Factoring anbietet und eine Lieferung an den Käufer rausschickt, bekommt dieser die original Rechnung, mit sogenanntem Abtretungsvermerk und der Factoring Partner eine Kopie der Rechnung. Der Factoring Partner begleicht diese Rechnung sofort bis zu 100% bei dem beauftragten Unternehmen. Der Käufer muss das Geld nun dem Factoring Partner zahlen. Nach Eingang der kompletten Rechnungsbegleichung des Kunden, zahlt der Factoring Partner dem Unternehmen, welches ein Produkt verkauft hat, den Restbetrag aus, wenn es nicht schon bei der ersten Zahlung 100% ausgezahlt hat. Auf der Internetseite ABS-Global-Factoring.de finden sich weitere Merkmale, sowie viele weitere Angebote für das passende Factoring für jedes Unternehmen.

Die Varianten des Factoring

Es gibt verschiedene Factoring Varianten. Das preiswerteste Factoring ist das Smart Factoring, dies kann jedoch nur bei Beträgen bis 10 Mio. € genutzt werden, hierbei richtet sich die Gebühr nicht auf den Umsatz, sondern auf die Finanzierungslinie, also auch wenn sich der Umsatz steigert, bleibt die Factoring Gebühr gleich hoch. Darauf folgt das Inhouse Factoring, welches nur die Finanzierung und den  Ausfallschutz abdeckt und erst ab einem Wert von 400T€ zu gebrauchen ist. Das Full Service Factoring ist die breiteste Variante mit vollem Service, liegt im mittleren Preissegment und ist die Standardvariante des Factorings. Ab 500T€ kann man, für ein wenig mehr Kosten das Stille Factoring, ein Factoring für sensible Kunden in Anspruch nehmen, worauf mit einem relativ teuren Preis das VOB-Factoring folgt, welches nur von wenigen guten Anbietern angeboten wird. Für das Einzelfactoring muss ein Unternehmen die meisten Kosten leisten, da dieses nicht viele Anbieter hat. Hierbei kann man nur bestimmte Forderungen von den Kunden an ein Factoring Partner verkaufen.


Die Gebühren beim Factoring

Factoring ist natürlich keine kostenlose Dienstleistung die jedes Unternehmen beanspruchen kann. Ein Beispiel wäre, wenn eine Werbeagentur das Inhouse Verfahren bei 1.6Mio€ nutzt, muss diese 0,68% Factoring Gebühren und 4,25% Zinsen zahlen. Bei 2.5Mio€ wären es nur noch 0,62% Factoring Gebühren und 3,85% Zinsen zahlen.

Vorteile des Factoring

Zu den Vorteilen der Factoring Nutzung gehören zum einen die sofortige Erhaltung der Brutto-Rechnungssumme. Auch wenn der Kunde einmal nicht zahlen sollte, bewahrt der Forderungsausfallschutz  vor einem Ausfallrisiko. Die Kundenbindung kann durch den längeren gegebenen Zahlungszeitraum gestärkt werden. Durchs das Auslagern von dem Kundenmanagement durch Factoring wird gleichzeitig auch noch die Buchhaltung eines Unternehmens entlastet. Außerdem werden noch die Wettbewerbsfähigkeit und die Wachstumsspielräume erhöht, sowie die Eigenkapitalquote, Bonität und Rating verbessert.

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Über den Autor

Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring befasst sich seit über 30 Jahren beruflich mit Banken und Finanzdienstleistern. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Er ist Herausgeber von Der-Bank-Blog.de und hält Vorträge bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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