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Die Corona-Krise erschwert den Berufseinstieg – jedoch nicht in allen Branchen

Einem großen Teil der Unternehmen macht die Corona-Krise extrem zu schaffen. Das wirkt sich auch auf Berufseinsteiger aus. Doch es gibt Wirtschaftszweige, in denen junge Menschen auch nach Beginn der Krise noch gute Chancen auf einen Job haben.

Corona-Krise hat Auswirkungen auf den Berufseinstieg

Die Corona-Krise hat auch Auswirkungen auf den Berufseinstieg junger Menschen.

 

Ganze Branchen liegen seit Beginn der Corona-Krise (fast) völlig brach. Millionen waren oder sind in Kurzarbeit, Stellen werden gekündigt oder bleiben unbesetzt – laut einer Meldung der Arbeitsagentur war etwa im Oktober die Zahl der Arbeitslosen um 556.000 höher als im gleichen Monat im Jahr zuvor.


Diese Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt treffen auch Jugendliche, die gerade oder in absehbarer Zeit am Beginn ihrer beruflichen Karriere stehen. Besonders in einigen Bereichen nahm allgemein die Zahl der Stellenangebote deutlich ab, womit sich auch die Chancen der Jugendlichen auf einen Job stark verringerten. Aber es gibt auch Wirtschaftszweige, in denen junge Menschen nach wie vor gut Fuß fassen können. Denn einige Branchen erholen sich nach Einbrüchen bereits wieder – wie etwa der Finanzsektor. Viele der Job-Neustarter blicken zudem positiv in die berufliche Zukunft. Ihre Sorgen liegen eher in anderen Bereichen.

Wo es etwa für Berufseinsteiger wie auch erfahrene Mitarbeiter zwischen Ende März und Juni besonders gut oder schlecht aussah, zeigt eine Untersuchung des Vergleichsportals Gehalt.de.

Teilweise bis zu 80 Prozent weniger Stellen ausgeschrieben

Wie es zu erwarten war, traf es im Untersuchungszeitraum am Beginn der Corona-Krise die brachliegenden Branchen besonders hart. In der Gastronomie wurden demnach zeitweise bis zu 80 Prozent weniger Stellen ausgeschrieben als vor der Corona-Pandemie. Ähnlich stark von Stellenstreichungen betroffen waren die Hotelbranche und die Touristik. Daran dürfte sich während des Lockdown light, der seit November läuft, wenig geändert haben.

Auch die Finanzbranche ist dem Hays-Fachkräfte-Index zufolge seit Monaten in der Krise angekommen. Vom Tax Manager bis zum Finanzbuchhalter brach die Nachfrage nach Fachkräften branchenweit drastisch ein. Kleiner Lichtblick: Im dritten Quartal erholte sich die Nachfrage nach Fachkräften bereits wieder.

Einige Branchen suchen dringend Nachwuchs

Laut Gehalt.de gibt es aber auch Branchen, die seit Beginn der Krise händeringend auf der Suche nach neuen Mitarbeitern, und damit in der Regel auch nach Berufseinsteigern, waren. Dazu gehört die Gesundheits- und Krankenpflege: Hier fehlten bereits vor Corona Arbeitskräfte, zwischen Ende März und Juni hat sich der Fachkräftemangel hier nicht gebessert, sondern teilweise eher noch verschärft.

Ebenso heiß begehrt waren dem Vergleichsportal zufolge im Untersuchungszeitraum Mitarbeiter im Bereich Technik, zum Beispiel System- und Netzwerkadministratoren, IT-Berater oder auch Softwareentwickler. Noch mehr Stellen waren in der Zeit nur für Ingenieure ausgeschrieben. Nachwuchs in diesen Bereichen dürfte es trotz Corona demnach nicht allzu schwer haben, eine Stelle für den Berufseinstieg zu finden oder halten.

Hälfte der Berufseinsteiger beeinflusst die Corona-Krise bisher kaum

Viele Berufseinsteiger selbst lassen sich jedenfalls bezogen auf ihre Karriere von der Corona-Krise bisher wenig beeindrucken, wie das Anfang September veröffentlichte Berufseinsteiger-Barometer der tecis Finanzdienstleistungen AG zeigt. Für die Studie ließ das Unternehmen 1.043 Berufseinsteiger durch das Meinungsforschungsinstitut YouGov Deutschland befragen. Dabei heraus kam unter anderem, dass ein Großteil einen optimistischen Blick auf die zukünftige Erwerbssituation und Karrierechancen hat.

Fast die Hälfte (48 Prozent) der befragten Personen, die zum Zeitpunkt der Untersuchung kurz vor ihrem Abschluss standen oder maximal zwei Jahre berufstätig waren, gab etwa an, dass Corona wenig bis gar keinen Einfluss auf den Berufseinstieg hat. Lediglich 10 Prozent haben Angst, dass sie in den kommenden Jahren keine Stelle finden könnten.

Jugendliche sorgen sich auch – aber nicht um ihre berufliche Zukunft

Die größten Sorgen der jungen Menschen beziehen sich dagegen weniger auf den Job, sondern auf ihre allgemeine Lebenssituation. So plagt laut Berufseinsteiger-Barometer 45 Prozent von ihnen eine allgemeine Ungewissheit über die Zukunft, 34 Prozent fürchten, dass sie Freunde oder Familie verlieren könnten und 29 Prozent sorgen sich um ihre finanzielle Situation.

Konkret nach der mittelfristigen Perspektiven rund um ihre Arbeitssituation befragt, blickt die Mehrheit positiv in die Zukunft. Zum Beispiel sind sich 80 Prozent sicher, dass sie bis 2025 in einem (festen) Arbeitsverhältnis stehen werden. 75 Prozent sind der Meinung, dass sie in den kommenden fünf Jahren genug Geld im Job verdienen werden. Und 73 Prozent halten es für sehr wahrscheinlich, dass sie im selben Zeitraum beruflichen Erfolg haben werden.

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Über den Autor

Maike Schmitt

Maike Schmitt hat Betriebswirtschaft studiert. Sie ist Redakteurin beim Bank Blog Ratgeber Finanzen und schreibt über verschiedene Themen für Verbraucher sowie zu beruflichen Fragen.

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