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Baufinanzierung – ein weites Feld

Bei der Finanzierung einer Immobilie gibt es für Kreditnehmer viel zu bedenken und zu beachten. Dabei kommt es nicht nur darauf an, ob man kaufen oder bauen will. Meist ist es sinnvoll, einen Fachmann zu Rate zu ziehen.

Entspannt in der eigenen Traumimmobilie

Mit der richtigen Finanzierung entspannt zur eigenen Traumimmobilie gelangen.

Die Zeiten, in denen Banken sich darauf verlassen konnten, dass die Kundschaft, die bei ihnen Girokonten unterhielt, zu einem zumindest großen Teil auch den Hausbau oder Wohnungskauf mit ihnen abwickelten, sind unwiderruflich vorbei.

Die Automatisierung des Zahlungsverkehrs hat dazu geführt, dass heute im Privatkundenbereich der Banken kaum noch eine persönliche Kundenbeziehung besteht. Die vermeintliche oder tatsächliche Vergleichbarkeit aller Angebote im Internet lässt viele Privatleute glauben, dass sie auch in finanziellen Fragen – selbst bei einer Baufinanzierung – sich selbst am besten beraten würden.

Die gegenwärtige Zinssituation verführt viele, die eigentlich nicht über die nötigen Ersparnisse verfügen, zu einem Immobilienkauf. Aber viele Käufe mit wenig oder keinem Eigenkapital werden sich nach dem Ende der Zinsbindungsphase des Kreditvertrages als großes Problem erweisen. In der neuen Wohnung, dem neuen Haus schläft nur der gut, der gut finanziert hat: mit genügend Eigenkapital.

Europäische Union erschwert die Baufinanzierung

Tatsächlich war es vor zwei Jahrzenten noch sehr viel einfacher, eine Baufinanzierung zu berechnen: In 90 Prozent aller Fälle bestand diese aus Eigenkapital, Bauspardarlehen und langlaufenden Hypothekendarlehen, was aus der gemeinsamen Erfahrung von Jahrzenten als Königsweg galt – und es wahrscheinlich auch heute noch ist.

Die EU hat mit einer Richtlinie zur Wohnimmobilienfinanzierung, die in Deutschland an den Markterfordernissen vorbeiging, die Ausgangslage weiter kompliziert. Diese sieht nämlich vor, dass Kreditnehmer ihre Darlehen zukünftig weitreichender absichern müssen, als dies bisher gängige Praxis war.

Bauen oder kaufen

Es ist ein großer Unterschied, ob man kauft oder baut.

Kauf als Weg zur eigenen Immobilie

Wer eine Eigentumswohnung kauft, kennt den Kaufpreis und die Folgekosten – Wohngeld – für gewöhnlich sehr genau. Wer sich seine Eigentumswohnung nach seinen Ersparnissen aussucht – 20 Prozent des Kaufpreises sind ein erprobter Erfahrungswert – und den Rest der Kaufsumme mit einem günstigsten Darlehen finanziert, ist grundsätzlich gut bedient.

Wer ein bestehendes Haus kauft, benötigt stets nicht nur auf der technischen, sondern auch auf der Finanzierungsseite kompetente Unterstützung.

Wer ein älteres Haus kauft, sollte seine Finanzierung so gestalten, dass neben den Raten für den Kaufpreis auch solche für eine neue Heizung oder ein neues Dach bezahlt werden können – auch wenn ein Gutachter dem Gebäude einen hervorragenden Zustand bescheinigt hat.

Selber bauen ist komplizierter

Wer sich sein Traumhaus neu bauen lässt, benötigt nicht nur einen Architekten für den Bauplan, sondern auch einen für die Baufinanzierung. Dabei sollte man die oft ein wenig teurere Methode, sich sein Wunschhaus zum Festpreis bauen zu lassen, immer in Erwägung ziehen.

Eine Unbekannte in der Rechnung können bei Neubauten die Kosten für Zufahrten und die Gartengestaltung sein, die für gewöhnlich aber kalkulierbar sind.

Wer sich zunächst ein Grundstück kauft, dann einen Architekten beauftragt, einen genehmigungsfähigen Plan zu entwerfen, schließlich persönlich die Firmen für den Bau beauftragt, muss bei der Baufinanzierung berücksichtigen, dass Zahlungen über einen langen Zeitraum geleistet werden müssen. Bei der Aufstellung der Baufinanzierung sind hier neben den Grundstückskosten, den Baukosten, den Planungskosten, den Anschlusskosten, eventuellen Anliegerkosten (Straßenbaubeiträge!), Notar, Grundbuch auch Bereitstellungsprovisionen für Kredite oder Überbrückungskredite einzuplanen, was jeden, der sich nicht beruflich damit befasst, für gewöhnlich überfordert. Auch gibt es zahlreiche Förderprogramme der Öffentlichen Hand, die sich nach Bundesländern und auch Kommunen unterscheiden.

Bei der Baufinanzierung einen Fachmann zu Rate ziehen

Ein Immobilienkauf ist für die meisten Menschen das finanzielle Abenteuer ihres Lebens, es sollte gut überlegt und geplant sein. Die Finanzierung einer Eigentumswohnung zu gestalten, ist für den Privatmann mit ein wenig Beratung sicher möglich.

Beim Kauf oder Bau frei stehender Häuser aber sollte man auf kompetente Beratung auf technischer, finanzieller und steuerlicher Seite vertrauen und die Kosten dafür nicht scheuen.

So sollte man den Kreditvertrag von einem Fachmann prüfen lassen, insbesondere immer dann, wenn der Kreditanbieter nicht der deutschen Aufsichtsbehörde – BaFin – unterliegt. Wichtig sind vor allem die Vertragsabreden, die die Stundung von Kreditraten und die vorzeitige Ablösung des Kredits durch den Kreditnehmer und die vorzeitigen Kündigungsmöglichkeiten beider(!) Seiten betreffen.

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Über den Autor

Max Meier

Max Meier ist gelernter Bankkaufmann und schreibt regelmäßig für den Bank Blog Ratgeber über Themen für Kunden von Banken und Sparkassen.

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