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Bankgebühren steigen: Das Girokonto wechseln?

Viele Banken erhöhen derzeit ihre Gebühren. Wer mit den Gebühren und Leistungen seiner Bank nicht mehr zufrieden ist, kann jederzeit mit seinem Girokonto zu einer anderen Bank wechseln. Doch wie gehen Sie dabei am besten vor?

Schneller Kontowechsel dank digitaler Unterstützung

Digitaler Service beim Kontowechsel
© Shutterstock

Niedrigzinsphase sorgt für steigende Gebühren

In den letzten Wochen und Monaten stellten viele Banken – darunter auch Sparkassen und Volksbanken – ihre Gebührenstruktur um. So müssen zahlreiche Kunden nun für Abhebungen am Geldautomat, das Zusenden einer SMS-TAN oder sogar für das Abrufen des Kontostandes beim Online-Banking zusätzliche Gebühren zahlen. Auch auf das Einzahlen von Münzgeld werden vielerorts seit einiger Zeit Gebühren erhoben. Zudem erhöhten einige Banken die Kontoführungsgebühren.

Der Hintergrund ist, dass auch die deutschen Banken zunehmend unter den derzeitigen Niedrigzinsen leiden. Banken verdienen nichts mehr durch Zinsen und versuchen daher, diese Einnahmeausfälle durch Gebühren zu kompensieren. Überdies steigen für die Banken die Kosten für Geldautomaten, Sicherheitsvorkehrungen und den Transport von Banknoten. Bis vor einigen Jahren war es noch die Aufgabe der Bundesbank, für die flächendeckende Versorgung mit Bargeld zu sorgen. Diese Aufgaben müssen nun die Banken selbst übernehmen.

Viele Bankkunden beklagen sich jedoch nicht nur über die Gebühren selbst, sondern dass viele Banken diese still und heimlich eingeführt haben. Häufig werden die zusätzlichen Kosten nicht transparent gemacht, sondern sind lediglich im Kleingedruckten zu finden. Auch viele kleine Banken in ländlichen Gegenden haben ihre Kunden in den vergangenen Wochen und Monaten mit Gebühren überrascht.

Girokonto-Wechsel problemlos möglich

Wenn Sie mit dem Gedanken eines Kontowechsels spielen, sollten Sie sich vorab gut über die Alternativen erkundigen. Rechner und Vergleiche im Internet helfen dabei. Wenn mehrere Banken mit ihren Angeboten in die engere Auswahl gekommen sind, sollten Sie die Kontoführungsgebühren sowie alle weiteren anfallenden Kosten untereinander genau vergleichen. So sehen Sie, welche Kosten Sie in Zukunft sparen können.

Sobald Sie sich für eine Bank entschieden haben, können Sie direkt bei der Bank Ihr neues Konto eröffnen. Viele Banken bieten dies nicht nur in ihrer Filiale, sondern auch online an. Nach dem Ausfüllen des Antrags zur Kontoeröffnung folgt in diesem Fall der Gang zur Post, um sich per Post-Ident-Verfahren zu identifizieren.

Viele Kunden haben beim Kontowechsel Angst, dass es Probleme bei Buchungen und Daueraufträgen gibt. Daueraufträge müssen bei jedem Kontowechsel neu eingerichtet werden. Daher ist es in vielen Fällen sinnvoll, eine Zeitlang das alte und das neue Konto parallel zu führen, falls dies möglich ist. Während einer Übergangsfrist haben Sie dann ausreichend Zeit, um bei Arbeitgebern oder Ämtern ihre neue Bankverbindung anzugeben sowie sämtliche Lastschrift- und Daueraufträge zu ändern. Erst wenn alle Bankgeschäfte über das neue Konto laufen, sollte man das alte Konto endgültig kündigen.

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Über den Autor

Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring befasst sich seit über 30 Jahren beruflich mit Banken und Finanzdienstleistern. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Er ist Herausgeber von Der-Bank-Blog.de und hält Vorträge bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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