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Risiko und Rendite: Qual der Wahl für Anleger

Das goldene Dreieck der Geldanlage (Liquidität, Risiko und Rendite) ist in normalen Börsenzeiten der eindeutige Wegweiser für Anleger. Ein mehr im Einen führt unweigerlich zu einem weniger im Anderen. Für den Anleger gilt es daher, dass persönliche Anlage- und Risikoprofil zu ermitteln und umzusetzen.

Das magische Dreieck der Geldanlage besteht aus Liquidität, Risiko und Rendite

Das magische Dreieck der Geldanlage

Die DWS, Deutschland größte Fondsgesellschaft, warnt nun vor dem Hintergrund der aktuellen Zinsentwicklung vor einem Auseinanderfall: Die Suche nach Rendite ohne Risiko sorge für Risiko ohne Rendite.

Historischer Zinstiefststand

Die Inflation in Deutschland liegt derzeit bei 1,2 Prozent. Vergangene Woche hat die Europäische Zentralbank den Leitzins auf das historische Tief von 0,25 Prozent gesenkt. Experten gehen davon aus, dass die Zinsen noch recht lange niedrig bleiben werden, im Gegenzug dürfte aber die Inflation ansteigen. Für Sparer sind dies keine guten Nachrichten. Auf Festgeldkonten gibt es nur selten mehr als ein Prozent Verzinsung.  Bei den meisten Sparformen bleibt dem Anleger somit ein Verlust von Kaufkraft.  Und selbst bei Banksparplänen, deren Verzinsung oberhalb der Inflationsrate ist, komme das Erwachen spätestens bei der Auszahlung:  Die dann anfallende Abgeltungsteuer (plus Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer) frisst nämlich einen guten Teil des vermeintlichen Gewinnes wieder auf. Die Suche nach der richtigen Anlageform wird damit immer schwieriger.


Sicherheit an den Aktienmärkten

Viele Experten raten deshalb wieder verstärkt zu Aktien. Asoka Wöhrmann, Chef-Anlagestratege der DWS, prognostizierte kürzlich einen Anstieg des deutschen Leitindex Dax auf 20.000 Punkte binnen 20 Jahren – was keine sonderlich aggressive Aussage ist. Denn damit das eintritt, müsste der Dax jedes Jahr nicht einmal so viel zulegen, wie er es im Schnitt in den vergangenen 20 Jahren jedes Jahr gemacht hat.  Somit wären Aktien eine der wenigen wirklich sinnvollen Wege der Geldanlage.

Allerdings sind Dividendenpapiere auch riskant, es besteht immer die Gefahr von Kursrückgängen und dem Verlust des eingesetzten Geldes. Diese Aussicht und die Erfahrung des zurückliegenden Jahrzehnts mit Internetblase und Lehman-Pleite hält vor allem in Deutschland viele von den Aktienmärkten fern.

Fehlende Alternativen

Aber auch bei vielen Alternativen, selbst  am Kapitalmarkt, sieht es mau aus: Die Renditen bei als ausfallsicher geltenden Anleihen sind niedrig. Vor nicht allzu langer Zeit zahlten die Anleger sogar Geld, um die Schulden der USA und Deutschlands übernehmen zu dürfen. Und viel verbessert hat sich bei den Aussichten auch nicht.  Immobilien sind für Kleinsparer zu teuer. Und selbst bei der Vermietung sind neuesten Zahlen zufolge die Renditen nicht allzu hoch. Sachwerte stehen zwar auch wieder hoch im Kurs, aber deren Liquidität ist eingeschränkt.

Bei vielen Anlegern gilt deshalb derzeit: Sie suchen die Rendite ohne Risiko  – und bekommen stattdessen häufig ein Risiko ohne Rendite.  Viele bringen ihr Geld lieber in der vermeintlichen Sicherheit von Sparkonten und  Banksparplänen unter – und nehmen einen deutlichen Kaufkraftverlust in Kauf. Gerade für Geringverdiener ist dieser Entschluss jedoch ein großer Fehler.

Garantierte Alternativen

Eine Alternative für viele Deutsche könnte eine ungeförderte Riesterrente als Aktienfondssparplan sein, bei der die eingezahlten Beträge garantiert werden. Denn damit investiert der Anleger am Aktienmarkt und kann von der weiteren Entwicklung der Finanzmärkte profitieren. Wenn der Vertrag zwölf Jahre läuft und man bei der Auszahlung mindestens 62 Jahre alt ist, muss der ausgezahlte Ertrag auch nur zur Hälfte mit dem persönlichen Steuersatz versteuert werden und nicht pauschal mit der Abgeltungsteuer. Somit erhält der Anleger eine Garantie auf sein eingezahltes Geld zuzüglich der Chancen, die die Märkte bieten.

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Über den Autor

Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring befasst sich seit über 30 Jahren beruflich mit Banken und Finanzdienstleistern. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Er ist Herausgeber von Der-Bank-Blog.de und hält Vorträge bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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