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Dispo für den Urlaub? Warum das eine teure Angelegenheit ist

Wenn der Urlaub ansteht, aber das Portemonnaie die Reisekosten nicht abdeckt, kann eine Finanzierung helfen. Doch hier ist Vorsicht geboten: Wer aus Bequemlichkeit den Dispokredit des Girokontos nutzt, zahlt nämlich drauf.

Urlaub auf Pump kann teuer werden

Für den eigenen Urlaub den Disporahmen des eigenen Kontos nutzen? Oft gibt es kostengünstigere Lösungen, die zudem auch einfach umzusetzen sind.

In den letzten Jahren haben viele Deutsche den Dispo genutzt. Galt er einst eher als Notfallreserve auf dem Konto, so wird er heute auch für den normalen Konsum verwendet. Einige Verbraucher griffen sogar auf den Dispo zurück, um ihren Urlaub ganz oder teilweise zu finanzieren. In Umfragen im Winter erklärten etliche Urlaubswillige, dass sie durchaus bereit wären, erneut auf den Dispokredit zur Urlaubsfinanzierung zurückzugreifen. Das ist jedoch oft teuer, zumal es wesentlich bessere Alternativen gibt. Dieser Artikel schaut sich das Thema allgemein an und erklärt, was in Bezug auf die Finanzierung des eigenen Urlaubs zu beachten ist.

Wie viele Deutsche überziehen ihr Konto für den Urlaub?

Im vergangenen Jahr nahm das Kreditportal Smava die Urlaubsfrage einmal genauer unter die Lupe. Während sich das Virus langsam zurückzog, stieg bei Verbrauchern die Lust auf Urlaub an. Und die Zahlen rund um die Urlaubslust waren interessant:

  • Mehrausgaben – rund 10,6 Prozent der Deutschen gaben mehr aus für ihren Urlaub. Die Bereitschaft, tiefer in die Tasche zu greifen, um ein Stück Normalität zu haben, war und ist nach wie vor groß.
  • Einsparungen – dennoch wollten Urlauber auch sparen. 32 Prozent gaben in der Umfrage an, weniger für ihren Urlaub zahlen zu wollen. Angesichts der steigenden Preisniveaus dürfte dies ohne Einschränkungen sehr schwierig werden.

Unter den Reisenden waren aber auch rund 3,2 Millionen Deutsche, die für den Urlaub das Konto überzogen hatten oder die kurz davor standen. Dabei überzieht mehr als jeder dritte Dispokunde sein Konto mit über 1.000 Euro, jeder Vierte gar mit mehr als 1.500 Euro.

Bei der Umfrage wurden allerdings nur die generellen Werte abgefragt. Es ist gut möglich, dass einige Disponutzer dies tatsächlich nur sehr kurzfristig taten, beispielsweise, weil das Urlaubsgeld erst im nächsten Monat ausgezahlt wurde. Trotzdem gilt, dass die Reisefinanzierung auf Pump mittlerweile sehr gängig ist. Unabhängig von der Disponutzung gibt es etliche Finanzierungsmöglichkeiten, den den Traumurlaub zur Wirklichkeit werden lassen.

Warum ist die Disponutzung teuer?

Der Dispositionskredit heißt zwar Kredit, doch ist er eigentlich nur eine eingeräumte und geduldete Kontoüberziehung. Dem Dispo fehlen klare Kreditmerkmale:

  • Laufzeit – übliche Kredite gehen über eine klare Laufzeit. Diese kann zwar mitunter verkürzt oder verlängert werden, doch steht die Laufzeit stets fest.
  • Rückzahlung – sie ist fix vereinbart. Abweichungen von der Vereinbarung sind nur nach Rücksprache möglich.

Bei dem Dispo fehlt die Laufzeit, auch die Rückzahlung ist nicht geregelt. Dafür ist der Dispo unheimlich flexibel, doch kostet diese Flexibilität. Durchschnittlich liegen die Zinsen für die Disponutzung bei fast 10 Prozent, wie auch Test.de herausgefunden hat. Die wirklichen Kosten für den Dispo hängen aber mit diversen Gründen zusammen:

  • Nutzungsdauer – wer kurz für wenige Tage in den Dispo rutscht, der braucht keine hohen Kosten zu fürchten. Allerdings ist die Disponutzung häufig nicht kurz, sondern zieht sich über Wochen, wenn nicht gar dauerhaft hin. Nun fallen die hohen Zinsen natürlich auf.
  • Steigender Betrag – häufig erhöht sich der Betrag, mit dem das Konto überzogen ist, mit der Zeit deutlich. Und umso tiefer das Konto im Dispo ist, desto höher sind die Zinskosten. Daraus ergibt sich übrigens auch eine Gefahr, denn rutscht der Kontostand nahe der Dispogrenze und wird überzogen, dann kann der Dispo im ärgsten Fall gekündigt werden. Nun ist ein direkter Ausgleich notwendig.

Ist das Konto häufiger oder tiefer im Dispo und ist absehbar, dass der Betrag nicht dauerhaft innerhalb der nächsten zwei Monate ausgeglichen werden kann, rät es sich an, eine Alternative zu wählen.

Dispo umschulden: Eine sehr gute Idee

  • Die Ablöse des Dispos ist bei einer dauerhaften und umfangreichen Nutzung des Kreditrahmens eine sehr gute, sichere und günstige Lösung. Die Umschuldung funktioniert recht simpel, gleichfalls hilft sie Verbrauchern, nicht in die Schuldenfalle zu geraten. Aber was bringt die Umschuldung genau und wie funktioniert sie?
  • Kreditvergleich – über Kreditvergleiche lassen sich leicht ein Darlehen für die Umschuldung des Dispos finden. In den Verwendungszwecken können die speziellen Kredite schon ausgewählt werden, sodass am Ende auch nur die Kredite miteinander verglichen werden müssen, die für die Dispoablöse geeignet sind.
  • Kosten – die Zinsen für einen Umschuldungskredit liegen im Normalfall weit unterhalb der normalen Dispozinsen. Denn genau hier liegt die Krux des Dispos: Während die wenigsten Verbraucher einen Kredit aufnehmen würden, dessen Zinsen bei 10+ Prozent liegen, akzeptieren sie die Kosten beim Dispo problemlos. Der Umschuldungskredit hilft also auch dabei, Kosten einzusparen, da er selbst niedrigere Zinsen bietet. Laut dem obigen Artikel lassen sich bis zu achtzig Prozent der Kosten einsparen.
  • Laufzeit – sie lässt sich oft sehr gut variieren und so einstellen, dass sie für einen selbst praktikabel ist. Es ist zwar so, dass lange Laufzeiten insgesamt höhere Zinskosten aufweisen, doch ist es wichtig, mit den monatlichen Raten komfortabel hantieren zu können. Selbst sehr geringe Monatsraten und eine daraus resultierende lange Laufzeit ist am Ende günstiger als die Disponutzung.
  • Schutzmechanismen – viele Umschuldungskredite können mit den gern genutzten Schutzmechanismen aus der modernen Kreditlandschaft kombiniert werden. Ratenpausen, die es dem Nutzer im Ernstfall erlauben, für einige Monate mit den Raten auszusetzen, sind also auch möglich. Auf diesem Weg lässt sich sicherstellen, durch die Umschuldung finanziell nicht überlastet zu werden.

In der Regel lohnt sich die Ablöse des Dispokredits für fast die Hälfte aller Disponutzer. Und sie ist einfach, denn anders als bei einer normalen Umschuldung, bei der die Banken untereinander kommunizieren und die Umschuldung samt Abwicklung klären müssen, ist die Umschuldung eines Dispos in dem Augenblick geschehen, wenn das Geld auf dem Konto des Kreditnehmers eingeht. Bei einem Dispo gibt es keinerlei Regeln, wann und zu welcher Zeit er abgelöst werden darf. Auch fallen keinerlei Vorfälligkeitsentschädigungskosten an – der Dispo ist darauf ausgelegt, immer und zu jeder Zeit vollständig zurückgezahlt zu werden.

Einzig einen geeigneten Kredit mit dem passenden Verwendungszweck muss der Verbraucher für sich finden. Und dies ist spielend leicht, wenn auf einen Kreditvergleich zurückgegriffen wird. Dort lässt sich als Verwendungszweck oft sogar die Umschuldung auswählen, was die Erfolgschance am Ende verbessert. Der Grund: Bei einer Umschuldung steigt das Schuldenrisiko nicht, da ja nur bisherige Schulden in neue umgewandelt werden.

Alternative zum Dispo: Urlaub mit Ratenkredit finanzieren

Doch zurück zum Urlaub. Wenn der Dispo keine gute Finanzierungswahl ist, wie gelingt die Reise dann, wenn das Geld nicht direkt zur Verfügung steht? Grundsätzlich können Urlaube wahlweise über den Reiseveranstalter finanziert werden, wobei dieser häufig höhere Zinsen veranschlagt. Oder aber, es wird ein Ratenkredit genutzt:

  • Suche – die Vergleichsportale inkludieren auch Ratenkredite, die für die Urlaubsfinanzierung geeignet sind. Ein Vergleich der Angebote sollte dabei immer stattfinden.
  • Worauf achten? – Zinsen, Laufzeit und die Ratenhöhe sind entscheidend für einen guten Kredit.
  • Digitale Variante – auch Reisekredite gibt es als Digitalkredit. Diese trumpfen mit einer rasanten Bearbeitung und Auszahlungsgeschwindigkeit auf und sind ideal, wenn die Reisebuchung schnellgehen muss, damit beispielsweise ein Angebot genutzt werden kann.

Auf die allzu leichte Schulter sollten Ratenkredite für den Urlaub jedoch nicht genommen werden. Es handelt sich um echte Kredite, die Regeln rund um die Rückzahlung sind strikt und wird der Kredit nicht pünktlich zurückgezahlt, droht enormer Ärger, der mit Kosten einhergeht. Da es keinen wirklichen Gegenwert für die Bank gibt, würde diese im Ernstfall mit Kontenpfändungen und Zwangsvollstreckungsmaßnahmen agieren.

Damit der Urlaub auf Pump nicht zu einer Last wird, ist es ratsam, sich einige Regeln zu setzen:

  • Rückzahlung – der Urlaubskredit wird binnen längstens eines Jahres zurückgezahlt. Das ist wichtig, denn wer den diesjährigen Sommerurlaub auf Kredit bezahlt hat, möchte eventuell im nächsten Jahr auch in den Urlaub fahren. Läuft der bisherige Ratenkredit noch, wird es mit der Finanzierung des nächsten Urlaubs kompliziert und auf Dauer auch sehr teuer.
  • Angemessen – die Kredithöhe sollte angemessen sein. Wer sich, wenn er den Dispo nutzt, keinen Urlaub im Fünfsterne-Luxusresort leisten würden, der sollte das auch nicht machen, wenn er einen Ratenkredit nutzt. Immerhin muss die Summe recht zügig zurückbezahlt werden, um am Ende nicht in der Kostenfalle zu landen.
  • Spielraum – die Kredithöhe, beziehungsweise die monatlichen Raten, müssen so berechnet werden, dass finanzieller Spielraum bestehen bleibt. Dieser ist nötig, damit nebenbei Urlaubsgeld angespart werden kann. Es bringt nichts, zwar die Reise bezahlt zu haben, doch vor Ort jeden Cent doppelt umdrehen zu müssen.
  • Klare Pause – ein Ratenkredit sollte nicht an den nächsten gereiht werden. Auch ist es mitunter negativ, wenn ein noch laufender Ratenkredit regelmäßig aufgestockt und erweitert wird. Im letzteren Fall bleibt der Ratenkredit lange Zeit in der Schufa stehen und es ist nicht sicher, wie auf häufig aufgestockte Kredite seitens des Scorings reagiert wird. Die vollständige Neuaufnahme des Kredits würde zwar einen weiteren Krediteintrag hinzufügen, was positiv ist, doch lebt es sich zwischendurch schuldenfrei besser. Und wenn keine Raten beglichen werden müssen, so bleibt auch die Gelegenheit, diese für den nächsten Urlaub selbst auf die Seite zu legen.

Fazit – Urlaub auf Kredit ist normal

Den Urlaub auf Pump zu finanzieren, ist keine Seltenheit. Wobei es natürlich einen Unterschied macht, ob ein Kurzzeitkredit über zwei Monate aufgenommen oder kurz der Dispo genutzt wird, damit ein Angebot angenommen werden kann. Kommt im nächsten Monat das Urlaubs- oder Weihnachtsgeld, ist die Finanzierung wieder ausgeglichen. Anders sieht es aus, wenn kein kurzfristiger Ausgleich möglich sein wird. Die Nutzung des Dispokredits für den Urlaub ist teuer, zumal das nun fehlende Geld verhindert, dass bei einem finanziellen Engpass kurz auf den Dispo zurückgegriffen werden kann.

Sinnvoller ist es, den Dispo, sofern er häufiger genutzt wird, umzuschulden und den Urlaub mit einem kleineren Ratenkredit mit einer höchstens einjährigen Laufzeit zu finanzieren. Diese Variante spart sogar doppelt Geld, denn die Umschuldung spart die hohen Dispogebühren, während der Urlaubskredit die Disponutzung verhindert. Wichtig ist nur, dass die Angebote verglichen werden und ein Kredit ausgesucht wird, der mit den eigenen finanziellen Verhältnissen übereinstimmt. Ist dies nicht möglich, so sollte in diesem Jahr auf eine größere Reise verzichtet werden, damit sich die Finanzen regulieren können.

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Über den Autor

Max Meier

Max Meier ist gelernter Bankkaufmann und schreibt regelmäßig für den Bank Blog Ratgeber über Themen für Kunden von Banken und Sparkassen.

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