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Ist der Weltspartag für Jugendliche noch aktuell?

Am 30. Oktober ist Weltspartag. Traditionell war dies ein Tag, an dem vor allem Kinder und Jugendlich ihr Sparschwein geschlachtet und mit dem Inhalt ihre Bank besucht haben, um dort Geld aufs Sparbuch einzuzahlen. Doch welche Bedeutung hat das Sparen heute angesichts historisch niedriger Zinsen?

Macht Sparen bei niedrigen Zinsen noch Sinn

Am Weltspartag wird traditionell gespart. Macht das noch Sinn?
© Shutterstock

Jugendliche sparen vor allem für Konsum

Laut der kürzlich veröffentlichten Jugendstudie 2015 des Bankenverbands legen mehr als 50 Prozent der 14- bis 17-Jährigen Geld für größere Anschaffungen zurück, 14 Prozent haben einen Notgroschen und 16 Prozent sparen für die Ausbildung oder ein Studium. Nur sechs Prozent betreiben nach eigenen Angaben bereits bewusst Vermögen auf, zwei Prozent sorgen für das Alter vor.

Bei jungen Erwachsenen sieht das Bild etwas anders aus. Hier denken bereits fünf Prozent an die Altersvorsorge, fast jeder Zehnte spart aus Gründen des Vermögensaufbaus und zur Ausbildung/zum Studium. Ein Viertel der Befragten will sich eine Finanzreserve für Notfälle schaffen. Dementsprechend fällt der Anteil der Konsumsparer kleiner aus. Ein Drittel legt Geld zum Einkaufen zurück.

Ärger über niedrige Zinsen

Mehr als die Hälfte der Jugendlichen ärgern sich allerdings „sehr“ oder „etwas“ über die niedrigen Zinsen. Bei den 21- bis 24-Jährigen sind es mehr: 30 % sind ob der geringen Zinsen sehr verärgert.

Allerdings haben auch 79 Prozent der befragten Jugendlichen ihr Geld auf einem Girokonto liegen, welches zurzeit i.d.R. gar keine Erträge bringt.Etwas mehr als die Hälfte sparen auf dem traditionellen Sparbuch, doch auch hier sieht es mau mit den Zinserträgen aus. 19 % haben einen Bausparvertrag und 17 % ein in der Regel besser verzinstes Spar- oder Anlageprodukt. Lediglich 12 Prozent sind in Aktien oder Wertpapieren investiert. Anlagen in anderen Produkten, wie z.B. Devisen sind nicht erfasst.

Fazit

Auch die nachfolgende Generation spart und Sparen macht auch heute durchaus noch Sinn. Allerdings empfiehlt es sich, mit den richtigen Finanzprodukten zu sparen und zumindest einen Teil längerfristig als Vorsorge anzulegen. Aber aufgepasst: Höhere Rendite gibt es nur mit höherem Risiko.

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Über den Autor

Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring befasst sich seit über 30 Jahren beruflich mit Banken und Finanzdienstleistern. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Er ist Herausgeber von Der-Bank-Blog.de und hält Vorträge bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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