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Wie Finanzierungen mit Versicherungen kombiniert werden können

Für mehr Sicherheit, lassen sich Finanzierungen mit Versicherungen kombinieren. So bietet z.B. bei großen Kreditsummen eine Lebensversicherung zusätzlichen Schutz. Wie das funktioniert und was es dabei zu beachten gilt, haben wir an dieser Stelle zusammengefasst.

Mehr Sicherheit durch Kombination aus Finanzierung und Lebensversicherung

Mit einer Kombination aus Finanzierung und Lebensversicherung, bleiben im Todesfall die Hinterbliebenen nicht auf den Raten sitzen.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und freut sich folglich, wenn er in sich in einer gewohnten Umgebung aufhalten kann. Gleichzeitig erspart uns das einige unnötige Wege. Deshalb haben wohl viele Menschen nicht nur ein Konto bei ihrer Hausbank, sondern nehmen dankend andere Dienstleistungen ihres Kreditinstituts in Anspruch. Dazu gehören beispielsweise Kredite, Geldanlagen oder Versicherungen. Manches lässt sich sogar kombinieren, beispielsweise eine Finanzierung in Kombination mit einer Versicherung. Damit lassen sich größere Darlehen oft mit einer Lebensversicherung kombinieren. Das kommt vor allem bei Baufinanzierungen vor.

Versicherungen für Banken eine wichtige Einnahmequelle

Mittlerweile sind Versicherungen für die Kredithäuser wieder eine gute Einnahmequelle. Allerdings gab es in den vergangenen Jahren auch die ein oder andere Durststrecke, in denen sich der Verkauf von Versicherungen nicht wirklich lohnte.

Früher wurden Versicherungen bei Banken vertrieben, um von den Provisionen zu profitieren. Die Geldhäuser hatten durch den Verkauf kaum Kosten und konnten sich über die Provisionseinnahmen freuen, die sie zu 90 Prozent als Gewinn verbuchten.

Nach und nach wurde der Verkauf von Versicherungen für Banken jedoch unattraktiver, da die Kosten stiegen und die Mitarbeiter erst geschult werden mussten, bevor der Verkauf überhaupt stattfinden konnte. Das schmälerte zwar auf der einen Seite das Interesse der Banken, allerdings konnten die Verbraucher davon profitieren.

Mittlerweile hat sich dieses Bild wieder gewandelt. Mit dem Kommen der Niedrigzinspolitik sind die Provisionseinnahmen durch die Versicherungen wieder wichtiger für die Banken geworden. Außerdem ist durch die wachsende Digitalisierung der komplette Versicherungsmarkt im Wandel.

Kombination aus Versicherung und Finanzierung

Oft ist es für die Verbraucher etwas günstiger, wenn sie nach einer Finanzierung direkt eine passende Versicherung abschließen, beispielsweise bei einem Kredit für ein Auto. Wird das Fahrzeug über eine Bank finanziert, kann es im gleichen Zug dort versichert werden. Unter Umständen kann das Geldhaus seinen Kunden dabei noch einen Rabatt gewähren.

Eine andere Kombination aus Versicherung und Finanzierung ist das Darlehen gepaart mit einer Lebensversicherung. Meist geht es dabei um größere Beträge, die mit der Versicherungssumme später getilgt oder generell abgesichert werden sollen.

Lebensversicherung als Absicherung für die Bank

Wer einen größeren Kredit bei einer Bank aufnimmt, muss entsprechende Sicherheiten vorweisen. Beispielsweise kann das Eigenkapital sein, eine dritte Person als Bürge oder eben eine Lebensversicherung. Die sichert jedoch nicht nur die Bank ab, sondern auch die Hinterbliebenen, die die Kreditraten weiterzahlen müssen, falls der Darlehensnehmer stirbt.

Eine solche Lebensversicherung ist in jedem Fall besser als eine Restschuldversicherung, die den Preis für ein Darlehen für Verbraucher nur unnötigerweise in die Höhe treibt.

Bei einem größeren Kredit ist es definitiv eine gute Idee, zumindest eine sogenannte Risikolebensversicherung für seine Hinterbliebenen abzuschließen. Das Versicherungsportal Clark informiert hier über die Vorteile einer solchen Versicherung. Vorher ist jedoch eine Gesundheitsprüfung notwendig, um die Versicherungssumme sowie die monatliche Rate zu bestimmen.

Ist die Versicherungssumme klug gewählt, kann im Falle des Todes des Kreditnehmers der Kredit komplett getilgt werden. Die Angehörigen wären dann schuldenfrei. Daneben gibt es noch eine weitere Möglichkeit, wie sich Darlehen mit Lebensversicherungen kombinieren lassen.

Baufinanzierung über Lebensversicherung

Beim sogenannten Policendarlehen wird die Lebensversicherung beliehen, um eine Finanzierung überhaupt erst möglich zu machen. Solche Kreditformen sind besonders bei einer Baufinanzierung zu finden. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus tilgungsfreiem Darlehen und Lebensversicherung. Gezahlt werden die monatlichen Zinsen des Darlehens und die Beiträge der Lebensversicherung.

Am Ende der Darlehenslaufzeit wird der Betrag mit Hilfe der Lebensversicherung auf einen Schlag getilgt. Dabei sollte es im Idealfall so sein, dass das Darlehen schneller getilgt ist als bei einer klassischen Immobilienfinanzierung. Das ist jedoch abhängig vom Versicherungsbetrag und den Erträgen der Lebensversicherung. Zudem gilt es zu bedenken, dass Erträge aus Lebensversicherungen seit 2005 voll versteuert werden müssen.

Finanzierungsmodell nur sinnvoll bei bereits bestehender Lebensversicherung

Damit dieses Policendarlehen überhaupt finanziell Sinn ergibt, sollten nur bestehende Lebensversicherungen beliehen werden, die vor 2005 abgeschlossen wurden. Hier ist die Auszahlung des Versicherungsbetrags nämlich in den meisten Fällen noch steuerfrei. Allerdings bedeutet das nicht, dass sich das Modell dann rechnet. Es sollten noch ein paar weitere Faktoren stimmen, damit das Finanzierungsmodell sich lohnt.

  • Es sollten mindestens 5 Jahre Beiträge gezahlt worden sein.
  • Der Betrag sollte vollständig auf einen Schlag ausgezahlt werden.
  • Der Versicherungsvertrag sollte mindestens 12 Jahre laufen.

Es bleibt also festzuhalten, dass ein Policendarlehen als Finanzierungsmodell nur wenig Sinn macht, um Geld zu sparen. Es bietet einzig die Sicherheit für die Bank und Angehörige, dass sie nicht auf den Kosten sitzen bleiben.

Vorsicht ist geboten bei einem Policendarlehen

Dass selbst bei Policendarlehen, die vor 2005 abgeschlossen wurden, einiges schief gehen kann und konnte, beweist folgender Fall: Eine Frau hatte im Jahr 2013 gegen ihre Bank geklagt. Sie hatte 2001 ein Darlehen aufgenommen und zusätzlich eine Lebensversicherung als Tilgungsversicherung aufgenommen, und zwar auf den Rat ihres Bankberaters hin.

Allerdings entwickelte sich die Versicherung nicht wie prognostiziert und der ausgezahlte Betrag konnte die Darlehenssumme nicht komplett decken. Deshalb verklagte sie ihre Bank wegen Falschberatung.

Der Bundesgerichtshof gab ihr im Jahr 2017 zwar recht, allerdings kam ihre Klage leider einige Jahre zu spät, da der Schaden bereits bei Abschluss entstanden sei, sie allerdings erst 2013 klagte. Bis 2011 hätte der Anspruch auf eine Entschädigung noch bestanden.

Deshalb empfiehlt es sich direkt bei Abschluss eines Darlehensvertrags, vor allem in Kombination mit einer Lebensversicherung, den Vertrag zu prüfen und vielleicht mit einem Experten durchzugehen.

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Über den Autor

Max Meier

Max Meier ist gelernter Bankkaufmann und schreibt regelmäßig für den Bank Blog Ratgeber über Themen für Kunden von Banken und Sparkassen.

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