In diesem Artikel erfahren Sie, warum der Verkauf der Lebensversicherung auf dem Zweitmarkt eine nachhaltige Alternative zur vorzeitigen Kündigung darstellt und was Sie dabei beachten müssen, wenn Sie ihre Lebensversicherung verkaufen wollen.

Versicherungen bieten Absicherungen in allen Lebenslagen

Versicherungen bieten Absicherungen in allen Lebenslagen
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Für die meisten Anleger besteht das grüne Anlageuniversum allenfalls aus ein paar Fondsbeteiligungen, oder Aktien von Unternehmen, die überwiegend im Energiebereich beheimatet sind. Viel mehr wird den meisten Anlegern oft nicht zu diesem Thema einfallen. Dabei entdecken immer mehr institutionelle Anleger, wie etwa der norwegische Pensionsfonds oder auch AXA Investment die nachhaltige Geldanlage, und zwar keineswegs aus ethischen oder moralischen Überzeugungen heraus, sondern aus Gründen der zu erwartenden Rendite. Was genau ethische Anlagen jedoch sind, darüber streiten selbst Experten. Einigkeit scheint allein darin zu bestehen, dass Kinderarbeit, Waffenherstellung oder Umweltschädigung auf jeden Fall aus dem Anlageuniversum ausgeschlossen werden sollen. Aber jenseits grüner Energiefonds gibt es eine ganze Reihe weiterer nachhaltiger Anlageideen.

In einem Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung „Grün bringt Geld“ (01.06.2015) wurde sogar das Online-Auktionshaus ebay in diesen Zusammenhang erwähnt, weil es dazu dient, dass ausgelesene Bücher einer Zweitverwendung zugeführt werden, so die Begründung.

Ausgelesene Bücher werden weiterverkauft. Aber warum werden Lebensversicherungen gekündigt?

In Deutschland gibt es nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) etwa 87,7 Millionen Lebensversicherungsverträge – mehr als Deutschland Einwohner hat. Aus der Natur der Sache heraus werden viele davon vorzeitig gekündigt, denn in der Regel handelt es sich dabei um Langzeitverträge mit einem Vertragszeitraum nicht unter 12 Jahren. Auch Verträge mit einer Laufzeit von 20 oder 30 Jahren sind keine Seltenheit, denn die Faustregel gilt, dass die Rendite dann am höchsten ist, wenn Sie am längsten bespart wurde. So ermittelten Analysten von Map-Report eine durchschnittliche Ablaufrendite von 4,23% bei Verträgen mit einer Laufzeit von 20 Jahren. Wurde 30 Jahre lang in den Vertrag eingezahlt, erhöhte sich diese auf 4,68%. Doch mit der Laufzeit steigt auch das Risiko, die Police für eine Gegenfinanzierung verwerten zu müssen. Dies können unvorhergesehene Ereignisse sein, wie Hochzeit, Scheidung oder Arbeitslosigkeit – oder auch eine Umschuldung oder der Erwerb einer Immobilie.

Verbraucherschützer warnen vor der Kündigung der Lebensversicherung

Zwar können Lebensversicherungen stets zur Hauptfälligkeit gekündigt werden, doch warnen Verbraucherschützer genau davor, denn mit der Kündigung geht nicht nur der Versicherungsschutz verloren, die Versicherungsgesellschaft berechnet in der Regel auch hohe Stornokosten. Zusätzlich verzichtet man bei vorzeitiger Kündigung auf die in Aussicht gestellten endfälligen Schlussüberschüsse, so dass man am Ende ein schlechtes Geschäft macht. Das Presse- und Informationsamt empfiehlt daher in seinem Ratgeber „Verbraucherschutz Kompakt“ (auf S. 121) den Verkauf der Lebensversicherung auf dem Zweitmarkt als Alternative. Firmen, wie z.B. Marktführer Policen Direkt kaufen diese Lebensversicherungen mit dem Ziel, diese bis zur Endfälligkeit weiterzuführen. Der Verkäufer der Police profitiert in erster Linie von einem Kaufpreisvorteil von zwei bis drei Prozent über Rückkaufswert, sowie von der Beibehaltung eines beitragsfreien Rest-Versicherungsschutzes gemäß AGB.

Warum steht der Zweitmarkt für Lebensversicherungen für Nachhaltigkeit?

Der Zweitmarkt für Lebensversicherungen ist ein Beispiel für die Realisierung der Idee der Kreislaufwirtschaft in der Finanzwirtschaft. Diese stellt eine Alternative zur Linearwirtschaft dar. Die Idee der Kreislaufwirtschaft ist die, dass Güter wiederverwertet werden sollen, was automatisch ihren Lebenszyklus verlängert.

„Das Konzept ist in seiner Anwendung nicht auf materielle Güter limitiert, sondern es kann auch auf die Finanzwirtschaft angewendet werden.“ (Dr. Nikolaus Marbach: Kreislaufwirtschaft, Eintrag im CSR-Lexikon bei CSR-news.net)

Mit den neuen Nutzern entstehen Zweitmärkte. Praktisch alle langlebigen Güter sind dazu geeignet. Das können Immobilien und Autos sein, aber auch Bücher und Bekleidung. Lebensversicherungen, die mit einer Laufzeit von bis zu 30 Jahren wohl zu den besonders langlebigen Wirtschaftsgütern gerechnet werden können, sind somit sehr gut für eine Zweitnutzung geeignet. Der Nachhaltigkeitsexperte Dr. Nikolaus Marbach hat in seiner Definition der Kreislaufwirtschaft ausdrücklich die Finanzwirtschaft in die Idee mit einbezogen (Siehe Zitat).

Wie funktioniert der Zweitmarkt für Lebensversicherungen?

Versicherte, die eine Zeit lang ihren Vertrag bespart haben, können irgendwann in eine Situation geraten, bei der sie Liquidität brauchen. Anstatt den Vertrag zu kündigen, verkaufen Sie ihn an ein Unternehmen, wie Policen Direkt. Dort wird der Vertrag von eigenen Aktuaren bewertet und ein Kaufpreis festgelegt. Dieser kann zwischen 2 bis 4 Prozent über Rückkaufswert liegen, in wenigen Einzelfällen sogar bis zu 15 Prozent. Weil die Verträge sehr unterschiedlich gestaltet sein können, ist eine pauschale Aussage hierüber nicht möglich, außer, dass der Rückkaufswert in der Regel schon 10.000 Euro oder mehr betragen sollte. Die Police wird angekauft, um sie bis zur Endfälligkeit weiterzuführen. Zum Fälligkeitszeitpunkt erhält Policen Direkt die Ablaufleistung ausgezahlt, weshalb der ursprüngliche Policeninhaber zum Verkaufszeitpunkt einen Mehrerlös ausgezahlt bekommen hat. Während der restlichen Vertragslaufzeit übernimmt der Investor alle weiteren Beitragszahlungen für die versicherte Person, weshalb ein beitragsfreier Rest-Versicherungsschutz gemäß AGB für diese Person auch nach Verkauf der Police noch weiterbesteht. Tritt nach Verkauf der Lebensversicherung der Versicherungsfall ein, erhält die versicherte Person, auf die die Police ausgestellt ist, die Versicherungssumme abzüglich Kaufpreis, gezahlte Prämien und Zinskosten. Die Erben erhalten in diesen Fällen somit eine nachträgliche Kaufpreiserhöhung. Policen Direkt hat auf diese Weise seit Bestehen des Unternehmens bereits über 3 Millionen Euro nachträgliche Kaufpreiserhöhungen ausgezahlt.

Vorsicht vor unseriösen Ankäufern

Stiftung Warentest hat im Jahr 2012 den Zweitmarkt für Lebensversicherungen getestet und die Ergebnisse in der Finanztest Ausgabe 4/2012 veröffentlicht. Darin bezeichnete Stiftung Warentest Policen Direkt als einziges Unternehmen, das ein Kaufangebot über Rückkaufswert in einer Summe unterbreiten konnte. Hintergrund dieser Bewertung ist der, dass viele Unternehmen vorgeben, Policen anzukaufen und dafür sogar Kaufpreise in Höhe des doppelten oder gar dreifachen Rückkaufswertes versprechen. Der Trick ist dabei, dass dieser Kaufpreis in Raten ausgezahlt werden soll. In der Regel hört man nach der ersten Ratenzahlung nichts mehr vom Unternehmen. Gegen diese Methoden geht hauptsächlich die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vor, da sie gegen § 1 Absatz 1 Satz 2 Nr. 1 des Kreditwesengesetzes (KWG) verstoßen. Eine andere Variante ist die, dass der Kaufpreis zwar sofort und in einer Summe ausgezahlt werden soll, aber entweder unter Rückkaufswert oder gegen überzogene, nicht selten versteckte Kosten, beispielsweise durch einen teilweisen oder vollständigen Einbehalt der Kapitalertragssteuer (KESt). Wer wissen möchte, ob er an einen seriösen Ankäufer geraten ist, sollte sichergehen, dass dieser Mitglied im Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt für Lebensversicherungen (BVZL) ist. So empfiehlt es Stiftung Warentest. Der BVZL hat auf seiner Webseite Qualitätskriterien für den Ankauf von Lebensversicherungen veröffentlicht. Demnach sollten Sie auf die folgenden Kriterien bei einem Verkauf achten:

Sofortige und vollständige Kaufpreiszahlung in einer Summe

  • Kaufpreis liegt über Rückkaufswert
  • Kaufpreiserstellung kostenlos und unverbindlich
  • Ankäufer ist Mitglied im BVZL

Wichtige Informationen zum Zweitmarkt für Lebensversicherungen in Kürze:

Hier nochmal die wichtigsten Informationen zum Zweitmarkt für Lebensversicherungen im Überblick:

  • Zweitmärkte werden zunehmend Bestandteil des grünen Anlageuniversums
  • Lebensversicherungen sind aufgrund ihrer langen Vertragslaufzeit gut für eine Zweitverwertung geeignet
  • Bei einer vorzeitigen Kündigung der Lebensversicherung macht man Verlust und verliert seinen Versicherungsschutz
  • Zweitmarkt für Lebensversicherungen beruht auf der Idee der Kreislaufwirtschaft
  • Bei Verkauf der Police auf dem Zweitmarkt erhält man einen Kaufpreis über Rückkaufswert ausgezahlt
  • Die Fortführung der Police durch den Investor kann zu nachträglichen Kaufpreiserhöhungen führen.
  • Unseriöse Ankäufer arbeiten mit verschiedenen Praktiken und sind nicht Mitglied im BVZL