Das Vermögen in Eigenregie verwalten oder die Unterstützung eines professionellen Vermögensberaters in Anspruch nehmen? Lernen Sie die Vor- und Nachteile kennen und worauf interessierte Anleger achten sollten.

Vermögensberatung oder Vermögensverwaltung für Privatanleger

Welche Variante bietet Privatanlegern die meisten Vorteile: Vermögensberatung oder Vermögensverwaltung?

Auch 2024 wird an der Börse ein Jahr zahlreicher Herausforderungen werden, gibt es doch weltweit nach wie vor einige Krisenherde, die auch am Kapitalmarkt Spuren hinterlassen könnten – vor allem recht volatile Kurse. Hinzu kommen weitere Ereignisse wie die bevorstehenden Landtagswahlen im Osten der Republik oder die US-Wahlen im Herbst, die für zusätzliche Unruhe sorgen könnten.

Welche Richtung die Kurse am Kapitalmarkt in den kommenden Wochen und Monaten einschlagen werden, dürfte aber wohl vor allem von der Geldpolitik der großen Notenbanken bestimmt werden. Wann die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinssenkungsphase einläuten werden, ist aktuell offen. Wahrscheinlich ist jedoch, dass die Geldpolitik der Fed und der EZB wohl später gelockert werden dürfte, als Ende 2023 noch vermutet.


Herausforderungen beim Vermögensaufbau

Wer einen langfristigen Vermögensaufbau anstrebt, muss sich also stets umfassend informieren, benötigt eine auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Strategie und eine solide Asset Allokation, die bei aufkommenden Marktturbulenzen nicht gleich wieder über Bord geworfen wird. Mit anderen Worten: Vermögensaufbau kostet viel Zeit und erfordert eine Menge Wissen.

Für viele Anleger dürfte dies zu komplex und zeitaufwendig sein, um ihn auf lange Sicht erfolgreich in Eigenregie umsetzen zu können – und das gilt nicht nur für 2024, sondern aller Voraussicht nach auch darüber hinaus. Denn die Anforderungen für einen nachhaltigen Vermögenaufbau dürften angesichts der aktuellen und künftigen Gemengelage wohl an Komplexität gewinnen.

Für Anleger stehen zwei Alternativen zur Wahl: Vermögensberatung oder Vermögensverwaltung. Was für wen besser geeignet ist, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Die LAUREUS AG PRIVAT FINANZ hat die Vor- und Nachteile erklärt und aufgezeigt, worauf man achten sollte.

Vermögensberatung: Vor- und Nachteile

Für all diejenigen, die Individualität und zugleich professionelle Unterstützung bei der Auswahl geeigneter Anlagen wünschen, kann die Vermögensberatung eine sinnvolle Lösung sein. Dabei werden von einem Finanzberater zwar Empfehlungen für Anlageentscheidungen ausgesprochen – unter anderem abgestimmt auf das individuelle Anlageziel, den Anlagehorizont, das Risikoprofil und das verfügbare Budget. Die letztendliche Verantwortung für die Umsetzung verbleibt aber beim Anleger selbst.

Das bedeutet: Wer sich für die Vermögensberatung entscheidet, muss die Kauf- und Verkaufsaufträge für Wertpapiere selbst erteilen und sollte die Entwicklung des Portfolios regelmäßig überprüfen. Die Kosten für die Beratung werden zum Beispiel entweder durch Ausgabekosten und jährliche Verwaltungsgebühren oder durch jährliche Entgelte abgerechnet.

„All-Inclusive“ mit einer Vermögensverwaltung

Wer den Aufwand reduzieren und die komplette Steuerung des Vermögens in professionelle Hände geben möchte, dürfte mit einer Vermögensverwaltung besser bedient sein. Bei dieser Variante beauftragen Kunden einen Vermögensverwalter, die einzelnen Anlageentscheidungen für sie zu treffen und umzusetzen. Das bedeutet: Anleger müssen sich nicht mehr um die Details kümmern, sondern ein Mandat erteilen, das ihre Anlageziele, ihren Anlagehorizont und ihr Risikoprofil festlegt.

Auf Basis dieser und weiterer Informationen baut die Vermögensverwaltung ein Portfolio auf, überwacht es und passt es anlassbezogen an. Hierfür zahlen die Kundinnen und Kunden ein meist jährliches Entgelt. Die Höhe hängt dabei unter anderem vom Grad der Individualisierung, der Gattung der einzelnen Wertpapiere und der zusätzlichen Serviceleistungen ab. Interne Vertriebsvergütungen, die der Vermögensverwalter beispielsweise von Fondsgesellschaft erhält, werden den Anlegerinnen und Anlagern dabei in voller Höhe zurückerstattet.

Individuellen oder standardisierte Vermögensverwaltung

Bei der Vermögensverwaltung kann unter anderem zwischen einer individuellen und standardisierten Vermögensverwaltung gewählt werden. Bei der individuellen Variante, die jedoch meist erst bei hohen Anlagebeträgen angeboten wird, ist der Name Programm. Kunden können hier entsprechend ihrer Präferenzen in gewissem Umfang mitbestimmen, beispielsweise welche Branchen in welchem Umfang ausgewählt werden. Zudem erhalten sie regelmäßig Berichte über die Performance und die Zusammensetzung ihres Portfolios.

Auch wer sich für die standardisierte Form entscheidet, wird stets auf dem Laufenden gehalten. Der entscheidende Unterschied ist aber: Kunden wählen hierbei aus einer Reihe von vorgefertigten Portfolios. Diese weisen unterschiedliche Risiko-Rendite-Profile auf und werden von der Vermögensverwaltung nach einem festgelegten Anlageprozess verwaltet.

Keine Renditegarantie

Was jedoch für beide Formen der Vermögensverwaltung wie auch für die Vermögensberatung in Wertpapieren gilt: Kunden erhalten keine garantierte Rendite von jährlich x Prozent. Auch wer sich für eine professionelle Unterstützung entscheidet, ist also nicht vor Verlusten gefeit. Dass Finanzprofis auf lange Sicht eine höhere und risikoärmere Rendite erzielen als ein privater Anleger, erscheint aber zumindest recht wahrscheinlich.

Wägen Sie ab

Vermögensberatung und Vermögensverwaltung sind zwei verschiedene Möglichkeiten, um Vermögen auf lange Sicht real zu erhalten und im Idealfall zu mehren. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, die jeder für sich selbst abwägen muss. Die Vermögensberatung punktet mit mehr Individualität, erfordert aber auch mehr Zeit und Wissen. Die Vermögensverwaltung reduziert den persönlichen Zeit- und Arbeitsaufwand des Anlegers erheblich und bietet mehr Komfort und Übersicht. Auf der anderen Seite erfordert sie mehr Vertrauen.