Der Euro befindet sich derzeit gegenüber anderen Währungen in einem Tief. Das hat auch Auswirkungen für deutsche Sparer und Konsumenten. Welche genau das sind, hat der Bankenverband vor kurzem untersucht.

Euro und US Dollar

Die Entwicklung des Wechselkurses zwischen Euro und US Dollar ist für Anleger und Konsumenten von Bedeutung

Wechselkurs des Euro gesunken

Nach einem Anstieg zwischen Ende 2015 bis Mitte 2016, ist der Wechselkurs des Euro gegenüber dem US Dollar im letzten halben Jahr von 1,13 Dollar auf etwa 1,06 Dollar gesunken. Aktuell steigen die Zinsen in den USA, während die Europäische Zentralbank (EZB) in Europa unverändert an ihrer Nullzinspolitik festhält.

Die Entwicklung des Wechselkurses zwischen US $ und Euro seit der Einführung 2002


Der Zinsvorteil der USA sowie die Erwartung eines stärkeren Wirtschaftswachstums jenseits des Atlantiks werden den Euro schwächen und den Dollar stärken. Auch wenn der im vergangenen Jahr gewachsene Exportüberschuss des Euro-Raums ein noch stärkeres Abrutschen der gemeinsamen europäischen Währung verhindern wird.

Auswirkungen des Wechselkurses auf die Verbraucher

Für Verbraucher ergeben sich aus dieser Entwicklung folgende Konsequenzen:

  • Die Preise steigen: Wegen der höheren Importpreise wird die jetzige Abwertung zeitlich verzögert zu einer höheren Inflationsrate führen.
  • Reisen wird teurer: Ein schwacher Euro verteuert Urlaub und Reisen in die USA und andere Länder, deren Währung an den US Dollar gekoppelt ist.
  • Die Rendite von Dollar-Anlagen steigt: Während 10-jährige Staatsanleihen in den USA aktuell etwa 2,4 Prozent Rendite bieten, liegen 10-jährige Bundesanleihen bei nur 0,3 bis 0,4 Prozent. Bleibt der Euro schwach, können deutsche Anleger neben dem Zinsvorteil, den US-Dollaranlagen bieten, zusätzlich Währungsgewinne erzielen. Allerdings nur, wenn der Dollar weiter aufwertet.
  • US-Aktien gewinnen an Attraktivität: Setzt der neue US-Präsident Trump sein steuerpolitisches Wahlprogramm um, können amerikanische Aktien von Steuererleichterungen und Ausgabenprogrammen profitieren. Für deutsche Investoren winken bei einem schwachen Euro zusätzlich Währungsgewinne. Aber auch hier gilt dies nur unter der Voraussetzung, dass der Dollar weiter aufwertet.

Anleger sollten dennoch aufpassen. Wechselkursentwicklungen sind nicht sicher vorhersehbar. Fremdwährungsanlagen sind und bleiben daher mit Wechselkursrisiken verbunden. Für risikobereite Anleger erscheinen Anlagen in US-Dollar angesichts der Renditechancen als Beimischung zum Depot jedoch grundsätzlich sinnvoll, sei es in Form von Anleihen, Aktien oder auch in Immobilien.