Angesichts der niedrigen Zinsen für deutsche Staatsanleihen überlegen manche Anleger, höher verzinsliche ausländische Papiere zu kaufen. Dabei können jedoch Risiken auftreten, die man bedenken sollte.

Mehr Zinsen fürs Geld

Die meisten Anleger suchen derzeit nach Möglichkeiten, mehr Zinsen für ihr Geld zu erhalten.

Die Zinsen in Deutschland sind weiterhin extrem niedrig. Für zehnjährige Bundesanleihen beträgt die jährliche Rendite aktuell nur etwa 0,4 Prozent. Viele Anleger wollen sich damit nicht zufrieden geben und suchen nach Alternativen. Allerdings wollen sie keine Aktien kaufen, um das Risiko zu minimieren.

Ausländische Staatsanleihen locken mit hohen Zinsen

Bei der Suche nach Möglichkeiten, stoßen viele auf ausländische Staatsanleihen. Diese versprechen teilweise deutlich höhere Zinsen und Renditen als deutsche Papiere. So bieten z.B. zehnjährige Staatsanleihen der USA über zwei Prozent Rendite, australische ebenfalls. Mit südafrikanischen Staatsanleihen sind sogar über acht Prozent möglich.

Die folgende Grafik stellt die Renditen verschiedener internationaler 10-jähriger Staatsanleihen im Vergleich dar und macht die Zinsunterschiede deutlich:

Ein Renditevergleich verschiedener internationaler 10-jährige Staatsanleihen.

Mehr Rendite ohne Risiko?

Viele Anleger denken, dass Staatspapiere ohne Risiken sind. Dies ist jedoch nicht zwingend der Fall. Bei der Anlage in ausländischen Staatsanleihen sind zwei Arten von Risiken zu unterscheiden:

  • Die Bonität des Landes und
  • Das Währungsrisiko.

Risiko Bonität

Nicht alle nicht alle Länder weisen dieselbe gute Bonität auf, wie die Bundesrepublik Deutschland. Das Beispiel Griechenland ist eines der bekanntesten. Ursache für unterschiedliche Bonitäten und damit Risiken können in der unterschiedliche Wirtschaftskraft eines Landes, in der Verschuldung aber auch durch fehlende politische Stabilität begründet sein.

Risiko Wechselkurs

Beim Kauf von ausländischen Staatspapieren außerhalb der Eurozone müssen Anleger außerdem auch noch das Währungsrisiko einkalkulieren. Und leider sind Wechselkursentwicklungen kaum vorhersehbar. Das zeigt nicht zuletzt die Entwicklung des US-Dollars. Seit Jahresbeginn hat der Euro zum Dollar rund 15 Prozent zugelegt, obwohl Analysten vor kurzem noch eine Aufwertung des Dollars für wahrscheinlich hielten. Wer damals Staatsanleihen der USA kaufte, kann zwar einen noch kleinen Zinsvorteil verbuchen, musste aber bis heute deutliche Verluste durch die Abwertung des Dollars hinnehmen. Anlagen in fremden Währungen sollten daher nur für risikobereite Anleger in Betracht kommen.