Derivate werden für immer mehr Anleger zu lukrativen Alternativen zu klassischen Aktien.  Sie bieten vielfältige Chancen, aber auch Risiken, die man vor eine Investition kennen und prüfen sollte.  Hier gibt es die wichtigsten Informationen im Überblick.

Geldanlage in Derivaten wird immer beliebter

immer mehr Anleger legen Geld in Derivaten statt in klassischen Aktien oder Anleihen an.

Wer abseits klassischer Investment-Formen wie Aktien und Anleihen nach Rendite-Chancen sucht, wird früher oder später auf das Thema Derivate stoßen. Sie weisen solide Ertragspotenziale auf und bieten die Möglichkeit, auch von fallenden Kursen zu profitieren. Auf der anderen Seite bergen Derivate auch Risiken, weshalb man sich vor einer Investitionsentscheidung genau mit ihrer Funktionsweise auseinandersetzen sollte. Hier gibt es die wichtigsten Informationen im Überblick.

So funktionieren Derivate

Ein Derivat berechtigt bzw. verpflichtet den Inhaber zum Kauf eines bestimmten Basiswerts zu einem bestimmten Zeitpunkt und zu einem festgelegten Preis. Ist der Marktwert des Basiswerts zum Kaufzeitpunkt höher, macht der Besitzer Gewinn. Ist er niedriger, wird das Derivat nutzlos.

Man investiert also nicht in den Basiswert selbst, sondern in die Veränderung des Basiswerts (Underlying) mit der Zeit. Dabei kann man nicht nur in Aktien, sondern auch in Indizes, Anleihen, Zinsen, Rohstoffe und Devisen investieren. Kauf und Verkauf sind an Börsen, aber auch im OTC-Handel möglich. Begeben werden die Derivate in der Regel von Banken.

Der ursprüngliche Zweck von Derivaten besteht darin, sich gegen wirtschaftliche Risiken abzusichern, wie sie etwa beim Handel zu Schiff auftreten. Auch an der Börse können sie zur Absicherung genutzt werden, etwa wenn man sich mit einem Optionsschein oder einem Future gegen künftige Kursverluste absichert. In den vergangenen Jahren sind Derivate darüber hinaus aber vor allem für Spekulanten interessant geworden.

Tipp: Wenn man sich zum ersten Mal mit dem Thema Aktien beschäftigt, kann man als Orientierung ein Musterdepot nutzen, wie man es zum Beispiel unter https://felix-haupt.com/musterdepot/ findet.

Die verschiedenen Arten von Derivaten im Vergleich

Derivate kann man grundsätzlich in zwei Arten unterteilen:

  • bedingte Termingeschäfte und
  • unbedingte Termingeschäfte.

Bedingte Termingeschäfte

Bedinge Termingeschäfte zeichnen sich dadurch aus, dass das Derivat nicht zwingend in Anspruch genommen werden muss. Wenn man will, kann man es auch einfach verfallen lassen.

Zu den wichtigsten Typen bedingter Termingeschäfte gehören Optionsscheine (Warrants). Sie berechtigen den Käufer, zu einem bestimmten Zeitpunkt eine bestimmte Zahl von Basiswerten zu einem festen Preis zu kaufen. Ist der Marktpreis zu diesem Zeitpunkt höher, verzeichnet der Inhaber einen Gewinn. Ist er niedriger, verfällt die Option.

Unbedingte Termingeschäfte

Die wichtigsten Arten von unbedingten Termingeschäften sind Futures, Forwards, Swaps und Aktienanleihen.

Futures zeichnen sich dadurch aus, dass der Inhaber anders als bei einem Derivat nicht die Wahl hat, ob er das Derivat in Anspruch nimmt oder nicht. Der Verkäufer verpflichtet sich zur Lieferung des Basiswerts zum Fälligkeitszeitpunkt, während der Käufer sich zur Leistung einer fixen Zahlung verpflichtet. Forwards funktionieren auf dieselbe Weise. Der einzige Unterschied besteht darin, dass sie nicht an der Börse, sondern direkt gehandelt werden.

Swaps sind regelmäßige Leistungstausche. In vielen Fällen tauschen Unternehmen Verbindlichkeiten und Forderungen, um die jeweils günstigsten Verzinsungskonditionen zu erreichen.

Bei Aktienanleihen handelt es sich um strukturierte Finanzprodukte, die dem Emittenten das Recht einräumen, zum Ende der Laufzeit entweder den vollständigen Nominalbetrag zurückzuzahlen oder eine bestimmte Zahl von Aktien zu liefern.

Darauf sollte man beim Kauf von Derivaten achten

Da die herausgebenden Banken mit den Derivaten Gewinne erwirtschaften wollen, fallen für den Käufer Ausgabeaufschläge und Management-Gebühren an. Deshalb lohnt es sich, vorab verschiedene Anbieter zu vergleichen, um den besten Preis zu finden. Weiterhin sollte man sich immer vor Augen halten, dass es sich bei Derivaten um komplexe Finanzprodukte handelt, die eher erfahrenen Anlegern vorbehalten sind. Da der Zeitfaktor eine entscheidende Rolle spielt, sind umfassende Kenntnisse auf betriebs- und volkswirtschaftlicher Ebene erforderlich.

Sicherheitsorientierte Anleger, die ihre Renditepotenziale mit Derivaten ausbauen möchten, sollten darauf achten, ihren Anteil am Portfolio gering zu halten. Angemessen sind 5 bis 10 Prozent. Den größten Teil sollten Werte wie Aktien und festverzinsliche Wertpapiere ausmachen.