Finanzinstitute sind mit ausgeklügelten Betrugsmaschen konfrontiert. Effektive Zusammenarbeit ist essenziell, um Betrug zu bekämpfen. Der Austausch von Risikodaten und moderne Technologien helfen, Betrugsnetzwerke zu stoppen. Dabei kommt es auf die Strategie an.

Das Vertrauen der Verbraucher und die institutionelle Stabilität sind gefährdet. Der Grund hierfür ist Betrug.
Betrug hat einen signifikanten Einfluss auf den globalen Finanzsektor und geht mit Risiken einher, die über finanzielle Verluste hinausgehen. Ausgeklügelte Methoden wie APP-Betrug (Authorized Push Payment), Betrug mit synthetischen Identitäten und umfangreiche Mule-Netzwerke erfordern von Finanzinstituten, dass sie ihre Schutzmaßnahmen gegen digitalen Betrug dringend verstärken.
Die Corona-Pandemie hat Unternehmen und Verbraucher dazu gezwungen, eine beschleunigte digitale Entwicklung zu akzeptieren. Mit dem Aufkommen neuer, bequemerer Zahlungsarten gehen jedoch auch mehr Risiken und komplexe Bedrohungen einher.
Betrug gefährdet Erträge und Vertrauen
Im Bank- und Zahlungsverkehr gefährdet Betrug nicht nur die Einnahmen, sondern bedroht auch das grundlegende Vertrauen, auf das sich Finanzinstitute verlassen. Betrüger suchen stets nach Gelegenheiten, um Transaktionen zu ihren Gunsten zu manipulieren. Innovative Strategien und die Zusammenarbeit verschiedener Institutionen sind daher unerlässlich, um die Sicherheit zu gewährleisten ohne dabei die Nutzerfreundlichkeit zu beeinträchtigen.
Um dieser wachsenden Herausforderung zu begegnen, benötigen Finanzinstitute Zugang zu Risikoeinblicken und eine Auswahl an Schutzinstrumenten, um diese effektiv zu mindern. Zudem besteht die Möglichkeit, das eigene Wissen mit anderen Organisationen zu teilen und gemeinsame Kooperationsnetzwerke zu nutzen. Dadurch können Finanzinstitute nicht nur Risikosignale in ihrer eigenen Umgebung erkennen, sondern erhalten auch Risikoinformationen zu Geräten, IP-Adressen, E-Mail-Adressen und anderen Indikatoren außerhalb ihrer Umgebung von teilnehmenden Partnerorganisationen. Dies hilft allen Mitgliedern, ihre Betrugsrisikobewertungen zu verbessern.
Finanzsektor besonders von Betrug bedroht
Im Finanzsektor ist die Betrugsquote hoch, da Kriminelle den schnellen technologischen Wandel und die zunehmende digitale Präsenz ausnutzen. Die Verluste durch APP-Betrug, bei dem Menschen dazu manipuliert werden, Zahlungen auf betrügerische Konten zu tätigen, werden in den USA, Großbritannien und Indien bis 2026 voraussichtlich 5,25 Milliarden US-Dollar übersteigen. Der zunehmende Einsatz von Echtzeit-Zahlungssystemen erschwert die Betrugsabwehr, da Kriminelle über schnellere Tools verfügen, um illegale Gelder zu transferieren, während Finanzinstitute versuchen, Angriffe zu verlangsamen.
Ein weiteres wachsendes Problem für Finanzinstitute sind synthetische Identitäten. Die globalen Verluste im Zusammenhang mit Betrug durch synthetische Identitäten belaufen sich inzwischen auf fast 40 Milliarden US-Dollar. Kriminelle kombinieren gefälschte Identitäten aus fiktiven und gestohlenen persönlichen Daten. Da globale Datenschutzverletzungen zunehmen, erhalten Betrüger Zugang zu einem immer größeren Reservoir an wertvollen Datenpunkten, um überzeugende, aber betrügerische Anträge für Kredite oder Konten zu erstellen.
Die operative Komplexität der frühzeitigen Aufdeckung von Betrug entlang der gesamten Customer Journey verschärft diese Probleme zusätzlich. Die globale Ausprägung der Finanzkriminalität erschwert es Finanzinstituten, zwischen legitimem und verdächtigem Verhalten zu unterscheiden. Ein Angriff auf eine Bank ist oft mit größeren Netzwerken verbunden, die sich über verschiedene Branchen und Länder erstrecken.
Zusammenarbeit ist die beste Verteidigung des Finanzsektors
Die Zusammenarbeit innerhalb einer Branche sowie über Branchen und Grenzen hinweg ist von entscheidender Bedeutung für die Aufklärung von einfachen bis hin zu hochkomplexen Betrugsfällen. Kriminelle Organisationen sind in der Regel stark vernetzt und in der Lage, Betrug in großem Maßstab und mit Präzision durchzuführen. Um sich gegen diese Herausforderungen zu wappnen, ist eine Zusammenarbeit zwischen Finanzinstituten erforderlich, um robuste Verteidigungsstrategien zu entwickeln. Kollaborative Informationsnetzwerke erweisen sich als unverzichtbar, um diese Aufgabe zu bewältigen.
Diese Netzwerke ermöglichen es Finanzinstituten, in Echtzeit anonymisierte Informationen über Risikosignale in Bezug auf Kunden, Geräte und Transaktionen auszutauschen. So können beispielsweise Informationen über Mule-Aktivitäten in einem Finanzinstitut Hinweise auf betrügerische Aktivitäten in einem anderen Finanzinstitut liefern und so verhindern, dass Betrugsfälle eskalieren. Dies zeigt, wie kollaborative Netzwerke das Wissen eines Finanzinstituts nutzen können, um andere Mitglieder der Gemeinschaft zu schützen.
Einsatz von Technologien zur Betrugsbekämpfung
Der effizienteste Ansatz zur Betrugsbekämpfung im Finanzsektor ist der Einsatz von mehrschichtigen Technologien. Durch den Fortschritt im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) und der Verhaltensintelligenz sehen sich Organisationen heute in der Lage, Muster, Verhaltensweisen und Anomalien zu erkennen, die bei herkömmlichen Risikoprüfungen unter Umständen unentdeckt bleiben.
KI-gestützte Analysen haben sich als äußerst vielversprechend bei der Erkennung synthetischer Identitäten erwiesen. Durch die Untersuchung hunderter identitätsbezogener Attribute wie Verhalten, Gerätenutzung und Beziehungen zu anderen Konten können Finanzinstitute echte Nutzer von böswilligen Akteuren unterscheiden. Dies ist insbesondere in sich verändernden Finanzökosystemen von großer Bedeutung, in denen neu entstehende Identitäten, beispielsweise von jungen oder migrierenden Nutzern, die Merkmale synthetischer Identitäten widerspiegeln.
Digitale Intelligenz, Verhaltensintelligenz und Gerätebindung, die das Mobilgerät eines Nutzers mit seinem Konto verknüpfen, sind besonders effektiv bei der Sicherung von Interaktionen im Mobile Banking. Diese Instrumente ermöglichen es den Finanzinstituten, Benutzeridentitäten passiv zu authentifizieren, indem sie Faktoren wie die Art und Weise, wie ein Benutzer sein Gerät hält, tippt oder damit interagiert, nutzen. Diese Maßnahmen erhöhen die Sicherheit, ohne die Nutzerfreundlichkeit zu beeinträchtigen, und ermöglichen eine reibungslose Kundenerfahrung.
Die Kombination dieser Abwehrmaßnahmen mit kollaborativen Echtzeit-Informationen über betrügerische Empfänger erhöht die Effizienz der Betrugsbekämpfungsworkflows und ist entscheidend für die Eindämmung der Aktivitäten von Kurieren innerhalb des Ökosystems.
Absicherung des Zahlungsprozesses
Die Absicherung des Zahlungsprozesses ist von zentraler Bedeutung für die Betrugsbekämpfung. Da das weltweite Volumen an Sofortzahlungen bis 2028 voraussichtlich 58 Billionen US-Dollar erreichen wird, stehen Finanzinstitute unter Druck, Echtzeit-Zahlungssysteme vor Betrug zu schützen.
Laut dem LexisNexis® Risk Solutions Global State of Fraud and Identity Report verzeichnen Organisationen, die ein breites Spektrum an Betrugsbekämpfungslösungen einsetzen, eine Reduzierung der Betrugsverluste um bis zu 18,5 Prozent. Die Kombination von Bedrohungsinformationen, alternativen Authentifizierungsstrategien und einer eingehenden Transaktionsanalyse ermöglicht es diesen Institutionen, sicherere, schnellere und zuverlässigere Zahlungen zu gewährleisten.
Die Wettbewerbsfähigkeit eines Finanzinstituts hängt in hohem Maße von seiner Fähigkeit ab, Betrug zu bekämpfen, sich schnell an neu auftretende Risiken anzupassen und eine bequeme und reibungslose Benutzererfahrung zu bieten. Finanzinstitute können fortschrittliche Technologien in kollaborative Rahmenwerke integrieren, um den immer einfallsreicheren Betrugsnetzwerken entgegenzuwirken. Die Echtzeit-Betrugsüberwachung sowohl bei eingehenden als auch bei ausgehenden Schritten des Transaktionszyklus wird weiterhin von entscheidender Bedeutung sein.
Der Finanzsektor muss außerdem mit Nachdruck an klareren Regulierungsstandards über Grenzen hinweg arbeiten, denn Betrug ist ein globales Problem und der Mangel an grenzüberschreitender Zusammenarbeit beeinträchtigt die Wirksamkeit selbst der robustesten lokalen Systeme ein. Die Harmonisierung internationaler Rahmenbedingungen ist daher wesentlich, um der vernetzten Natur des Finanzbetrugs zu begegnen.
Betrugsprävention als Wettbewerbsvorteil
Der Weg nach vorne ist mit Herausforderungen verknüpft, aber es gibt Möglichkeiten, diese zu mindern und gleichzeitig Innovationen voranzutreiben. Ein Finanzsektor, der auf Zusammenarbeit, fortschrittliche Technologie und Investitionen in die Verbraucherbildung setzt, kann die Betrugsprävention in einen Wettbewerbsvorteil verwandeln und sowohl Unternehmen als auch die Verbraucher schützen.
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