Zunehmender Innovationsdruck für Finanzinstitute

Chancen und Herausforderungen im Zahlungsverkehr im Jahr 2025

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Auch 2025 wird sich die Zahlungsverkehrslandschaft rasant weiterentwickeln, angetrieben vom technologischen Fortschritt, regulatorischen Veränderungen und sich verändernden Verbrauchererwartungen.

Wichtige Trends im Zahlungsverkehr im Jahr 2025

Ausblick auf wichtige Trends im Bereich Zahlungsverkehr im Jahr 2025

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Die Finanzinstitute sehen sich einem zunehmenden Innovations- und Wertschöpfungsdruck ausgesetzt, während sie gleichzeitig mit steigenden Kosten, einem komplexen Ökosystem und hartnäckigen Altsystemen konfrontiert sind.

Tokenisierung von Zahlungen als Innovationstreiber

Zwei wichtige Innovationstreiber der kommenden Jahre werden die Tokenisierung der gesamten Wertschöpfungskette mit Scheme Tokens und die Einführung von Click to Pay sein. Diese Technologien tragen zu einer Verbesserung der Autorisierungs- und Authentifikationsraten bei, erhöhen die Benutzerfreundlichkeit im E-Commerce und sorgen für zusätzliche Sicherheit.

Einfach und sicher online einkaufen mit Click to Pay

Einfach und sicher online einkaufen mit Click to Pay.

Hierbei verfolgt Mastercard die Vision, bis 2030 alle Kartenzahlungen im Internet zu tokenisieren. Dadurch entfällt die Eingabe einer dedizierten Kartennummer. Doch das ist nur der erste Schritt: Mit der neuen Online-Checkout-Lösung Click to Pay wird künftig auch die Kartenzahlung als Gast im Onlinehandel noch schneller, komfortabler und sicherer.

Verbesserung der Sicherheit

Trotz modernster digitaler Zahlungslösungen gibt es beim Online-Shopping immer noch Herausforderungen und Reibungspunkte. Obgleich die Payment-Industrie bereits enorme Fortschritte bei der Betrugsbekämpfung im Online-Umfeld geleistet hat, ist Wachsamkeit weiterhin geboten. Grund dafür ist insbesondere das Fehlen eines flächendeckenden Sicherheitsmechanismus. Das was am physischen Point of Sale (POS) der Chip auf der Karte ist, sind im E-Commerce Tokens. Wir können daher davon ausgehen, dass die Tokenisierung mit Scheme-Tokens in Verbindung mit starker Kryptografie ähnlich wie die flächendeckende Einführung der Chiptechnologie am POS die Sicherheit von Internet-Zahlungen noch einmal deutlich erhöhen wird.

Die Tokenisierung von Zahlungen im Internet hat sich als wirksames Mittel zur Verringerung des Betrugsrisikos erwiesen und bietet erhebliche Vorteile für das gesamte Ökosystem. Dadurch das nur händler- oder gerätespezifische Tokens und nicht mehr die echte Kartennummer von den beteiligten Instanzen (Händler, Zahlungsdienstleister, Acquirer) gespeichert werden müssen, wird sichergestellt, dass Datenabgriffe durch Betrüger kein Missbrauchsrisiko mehr darstellen. Falls diese Daten gestohlen werden, sind sie für Cyberkriminelle wertlos, da sie nicht woanders eingesetzt werden können.

Verbesserung der Autorisierungs- und Authentifizierungsraten

Nicht zuletzt wegen der verbesserten Sicherheit, steigen bei tokenisierten Transaktionen die Autorisierungsraten. Mehr Warenkörbe werden erfolgreich bestellt, dies hat Vorteile für Händler und Banken zugleich. Schon heute weisen die Autorisierungsraten mit Scheme-Tokens eine um 3 bis 6 Prozentpunkte höhere Genehmigungsquote auf als nicht-tokenisierte Transaktionen. Dies stellt eine enorme Verbesserung dar und beschert den Händlern weltweit zusätzliche Umsätze in Höhe von bis zu 2 Milliarden Euro pro Monat. Davon profitieren auch die Banken aufgrund höherer Kundenzufriedenheit und Provisionserlösen aus dem Zahlungsverkehr.

Zusätzlich wird in den kommenden Jahren die Authentifikation von Zahlungen durch einheitliche biometrische Authentifikationen mittels Payment-Passkeys noch einmal nutzerfreundlicher. Auch dies sollte zu einer erneuten, deutlichen Steigerung bei erfolgreich abgeschlossenen Transaktionen führen. Gute biometrische Authentifikationsmethoden erreichen heute schon eine Authentifikations-Erfolgsquote von bis zu 95 Prozent, in Zentraleuropa sind es im Schnitt aber lediglich 78 Prozent.

Erhöhung der Benutzerfreundlichkeit

Aufsetzend auf der Tokenisierungstechnologie und Biometrie wird für Karteninhaber die flächendeckende Einführung von Click to Pay die Benutzerfreundlichkeit von Kartenzahlungen noch weiter verbessern. Durch die Kombination von Click to Pay als Bezahlstandard in Online-Shops und einheitlicher biometrischer Authentifizierungen mittels Payment-Passkeys werden einmalige und statische Passwörter überflüssig und ein nahtloser Checkout ermöglicht. Auch dann, wenn Konsumenten keine Nutzerkonten in den besuchten Webshops anlegen möchten, wird eine One-Click-Bezahlung ermöglicht.

B2B-Zahlungen: Ein attraktives Wachstumsfeld für Banken

In Deutschland machen kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) 99 Prozent der Wirtschaft aus und bilden das Rückgrat von Wachstum und Wohlstand. Doch um wettbewerbsfähig und zukunftssicher zu bleiben, muss sich der Mittelstand verstärkt den Herausforderungen der Digitalisierung stellen. Die Digitalisierung verändert nicht nur, wie wir leben und arbeiten, sondern erfordert auch grundlegende Anpassungen in der Geschäftswelt.

Digitalisierung: Ein Überlebensfaktor für KMUs

Die Pandemie hat eindrucksvoll gezeigt, wie essenziell die Digitalisierung für das Überleben von KMUs ist. Unternehmen mit digitaler Infrastruktur konnten deutlich besser auf die Herausforderungen der Krise reagieren als jene, die auf analoge Prozesse angewiesen waren. Digital zu werden ist mittlerweile kein Wettbewerbsvorteil mehr, sondern eine Notwendigkeit.

Technologien wie die Cloud und Künstliche Intelligenz (KI) treiben diesen Wandel voran. Sie bieten KMUs die Möglichkeit, Prozesse zu automatisieren, Kosten zu senken und neue Innovationspotenziale zu erschließen. Doch Digitalisierung bedeutet mehr als die Einführung neuer Tools – sie verlangt nach einem Umdenken bei Prozessen, einer leistungsfähigen Dateninfrastruktur, IT-Sicherheit und intelligenten Netzwerken.

So tragen zum Beispiel digitale Zahlungsmethoden erheblich zur Optimierung des Working Capital Managements bei. Kartenbasierte Zahlungen ermöglichen es Unternehmen, Zahlungsfristen zu verlängern und Abgleichprozesse zu automatisieren, was wiederum den Cashflow verbessert. Das wiederum kommt nicht nur den Einkaufenden zugute, sondern stärkt auch die Resilienz der Lieferkette da auch Lieferanten von dem Einsatz von Kartenzahlungen profitieren. Der Lieferant erhält das Geld nach erfolgreichem Abschluss der Kartenzahlung und dem Vertrag mit dem Acquirer sofort und bleibt somit auch liquide.

Liquidität freisetzen durch optimiertes Working Capital

Durch die Optimierung des Working Capitals können ungenutzte Liquiditätspotenziale erschlossen werden. Digitale Tools, die früher nur großen Unternehmen zur Verfügung standen, sind inzwischen auch für KMU erreichbar.

Ein besonders großes Potenzial bietet die Digitalisierung von Transaktionen zwischen Unternehmen. Von der Abwicklung von Zahlungen für Lieferungen und Leistungen bis hin zur nahtlosen Integration von Zahlungsströmen in das Finanz- und Rechnungswesen: Die Nachfrage nach digitalen Lösungen, die Echtzeit-Finanzdaten bereitstellen und analoge Buchhaltungsprozesse ersetzen, war noch nie so groß wie heute.

Das ungenutzte Potenzial der Banken

Obwohl der Bedarf enorm ist, bieten Banken ihren KMU-Kunden noch nicht flächendeckend alle erforderlichen digitalen Tools an. Beispielsweise könnten Bundles, die Konto, Karte und Terminal in einem Paket vereinen, enorme Vorteile bringen. Darüber hinaus bieten virtuelle Karten und Integrationslösungen für Zahlungsverkehrsdaten die Möglichkeit, finanzielle Prozesse zu vereinfachen und zu automatisieren.

All-in-One Business-Management-Plattform für KMU

Mastercard bietet mit Biz 360 eine All-in-One Business-Management-Plattform für KMU an.

Orchestrierte B2B-Zahlungslösungen

Innovative B2B-Zahlungslösungen sparen Zeit, senken Betriebskosten und vereinfachen die Verwaltung. Besonders hervorzuheben sind virtuelle Karten, die Unternehmen transformative Vorteile bieten. Virtuelle Karten generieren temporäre Nummern, die mit einem Konto und einem festen Kreditrahmen verknüpft sind. Diese Lösungen bieten zahlreiche Vorteile:

  • Automatisierter Abgleich: Reduziert manuelle Fehler und erhöht die Effizienz.
  • Echtzeit-Finanzdaten: Bieten mehr Kontrolle und Transparenz.
  • Betrugsprävention: Erhöhte Sicherheit durch temporäre Kartennummern.
  • Integration: Nahtlose Einbindung in ERP-Systeme für Echtzeit-Zahlungen und Cashflow-Management.

Eine goldene Chance für Banken

Für Banken stellt der B2B-Zahlungsverkehr ein erhebliches Wachstumsfeld mit hohem Erlöspotenzial dar. Mit innovativen Zahlungslösungen und strategischen Partnerschaften können Banken neue Kundengruppen im B2B-Segment erschließen und ihre Geschäftsmodelle diversifizieren.

Erfolgreich sind Banken dann, wenn sie Lösungen anbieten, die auf die spezifischen Bedürfnisse von KMU zugeschnitten sind. Dazu gehören die Integration von Zahlungen in bestehende Plattformen und die Bereitstellung von Echtzeit-Datenanalysen. So können Banken ihre Rolle als zuverlässige Partner in einer zunehmend digitalen Wirtschaft festigen und ihren Kunden dabei helfen, im Wettbewerb zu bestehen.

KI-getriebene Hyperpersonalisierung im Banking

Ein weiterer wichtiger Trend ist die KI-getriebene Hyperpersonalisierung im Banking. Mithilfe von KI-gesteuerter prädiktiver Analytik lassen sich frühere Verhaltensweisen und Präferenzen analysieren und so Zahlungsoptionen, Anreize und Checkout-Erlebnisse auf den einzelnen Kunden zuschneiden, was zu einer besseren Conversion-Rate und mehr Loyalität führt.

Auch Banken können ihren Kunden dank künstlicher Intelligenz maßgeschneiderte Angebote machen, wie nie zuvor. KI-gestützte Technologien haben das Potenzial, das Banking grundlegend zu verändern und maßgeschneiderte Finanzlösungen für jeden einzelnen Kunden zu ermöglichen. Dabei müssen Banken den Balanceakt zwischen der Nutzung von Kundendaten für personalisierte Angebote und dem Schutz der Privatsphäre meistern.

Die Bedeutung personalisierter Finanzdienstleistungen für Kunden sollte nicht unterschätzt werden. In einer Zeit, in der Verbraucher an individuelle Erlebnisse in vielen Lebensbereichen gewöhnt sind, steigen auch die Erwartungen an Banken. Das Nichterfüllen dieser Erwartungen kann zu Kundenabwanderung führen.

Hyperpersonalisierung könnte der Schlüssel sein, um diese Erwartungen zu erfüllen und die Kundenbindung zu stärken. Doch vielen Banken fällt es immer noch schwer, personalisierte Finanzberatung und -dienstleistungen anzubieten. Durch die Einführung und Anwendung von Personalisierungs-Technologien können Banken stärkere Kundenbeziehungen aufbauen, das Engagement erhöhen, Kartenausgaben optimieren und sich somit einen Wettbewerbsvorteil am Markt verschaffen.

Das richtige Gleichgewicht zwischen Innovation und Risikomanagement finden

Finanzinstitute müssen an mehreren Fronten innovativ sein, neue Technologien nutzen, strategische Partnerschaften eingehen, die Sicherheitsmaßnahmen verbessern und sich an die neuen Vorschriften anpassen.

Der Erfolg wird vom Gleichgewicht zwischen Innovation und Risikomanagement, Zusammenarbeit und Wettbewerb sowie Personalisierung und Datenschutz abhängen. Vorausschauende Institute, die diese Kompromisse erfolgreich meistern und nahtlose, sichere und wertschöpfende Zahlungserfahrungen schaffen, werden in den kommenden Jahren erfolgreich sein.


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    Über den Autor

    Dr. Peter Robejsek

    Dr. Peter Robejsek ist Geschäftsführer bei Mastercard Deutschland. Zuvor verantwortete er das Produktmanagement für Deutschland und die Schweiz. Der Wirtschaftswissenschaftler blickt auf langjährige Erfahrung im Financial Services Sektor zurück, insbesondere im Wealth Management und in der Strategieberatung.

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