Wird Deutschland bald bargeldlos?

Digitale Bezahlformen gewinnen an Bedeutung

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Das Zahlungsverhalten der Deutschen galt lange Zeit als stabil. Deutsche lieben Bargeld, doch die Veränderungsbereitschaft nimmt zu. Neue digitale Bezahlformen im Internet und im Handel gewinnen an Bedeutung.

Aktuelle Trends, Studien und Research zu Mobile Payment

Mobile Payment, das Bezahlen via Smartphone steckt hierzulande noch in den Kinderschuhen. Die Anforderungen sind vielfältig. Im Bank Blog finden Sie aktuelle Studien zu dieser neuen Entwicklung, die insbesondere für Banken und Sparkassen eine Bedrohung darstellt.

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Bargeld ist noch immer das beliebteste Zahlungsmittel hierzulande, doch das Zahlungsverhalten der Deutschen verändert sich, wie eine aktuelle Umfrage der Management- und Technologieberatung BearingPoint zeigt. Demnach verzichtet jeder Zehnte bereits auf Scheine und Münzen, der Online-Bezahldienst PayPal wird mittlerweile häufiger genutzt als die Girocard. Jeder Fünfte nutzt kontaktlose Kartenzahlungen und Mobile Payment.

Damit sich digitale Zahlungsmittel durchsetzen, sind allerdings noch einige Hürden zu nehmen. Insbesondere in Sachen Sicherheit müssten Karten und mobile Zahlmöglichkeiten noch deutlich mehr punkten, um den Durchbruch beim Konsumenten zu schaffen-

Bargeld gilt als schnell und sicher

Bargeld ist noch immer das beliebteste Zahlungsmittel. Es wird von 80 Prozent der Deutschen häufig genutzt. Banknoten und Münzen werden viele positive Eigenschaften zugesprochen. So geben die Befragten an, dass sie Bargeld als schnell (66 Prozent), vertraut (60 Prozent) und sicher (50 Prozent) empfinden.

Das Zahlen per Girocard oder Kreditkarte wird von den Deutschen als komfortabel (61 Prozent) und schnell (59 Prozent) empfunden. Für sicher halten diese Zahlungsart jedoch nur ein Viertel der Befragten (26 Prozent).

An Bezahldiensten wie Apple Pay, Google Pay oder PayPal schätzen die Befragten ebenfalls Schnelligkeit (48 Prozent) und Komfort (42 Prozent).

Neue Bezahlsysteme gewinnen an Bedeutung

Über die Hälfte der Befragten (58 Prozent) nutzen derzeit im Rahmen ihres Zahlungsverhaltens PayPal, das dadurch Platz 2 der häufig genutzten Zahlungsmethoden einnimmt. Den dritten Rang belegt die Girocard, allgemein auch als EC-Karte bekannt. 41 Prozent geben an, dieses Zahlungsmittel häufig zu nutzen. Auch die Nutzung von Payback Pay (8 Prozent) sowie die Mobile Payment Verfahren Google Pay (4 Prozent) und Apple Pay (2 Prozent) machen sich langsam statistisch bemerkbar.

Allerdings werden – anders als in vielen anderen europäischen Ländern – Kleinstbeträge immer noch weitgehend bar bezahlt. Deutsche setzen lieber auf Altbewährtes, statt innovative Lösungen zu nutzen.

Zahlungsverhalten im Wandel?

50 Prozent der Befragten geben an, ihr Zahlungsverhalten in den kommenden zwei Jahren ändern zu wollen. 32 Prozent nehmen sich vor, in Zukunft häufiger mit der Karte zu bezahlen. Ein Viertel (25 Prozent) möchte häufiger auf Online-Bezahldienste zurückgreifen.

Beim Mobile Payment sind vor allem die Älteren skeptisch: Lediglich vier Prozent der über 55-Jährigen glauben, dass sie Apple oder Google Pay zukünftig nutzen werden. Bei den 18 bis 24-Jährigen sind es hingegen 19 Prozent.

Nur 11 Prozent der Befragten können sich allerdings  kurzfristig vorstellen, gänzlich auf Bargeld zu verzichten. Auf Fünfjahressicht steigt diese Anzahl bereits auf 24 Prozent an. 64 Prozent geben jedoch an, sich auch in zehn Jahren keine Abkehr vom Bargeld in Deutschland vorstellen zu können.

Infografik: Das Zahlungsverhalten der Deutschen

Die folgende Infografik fasst die Ergebnisse der Befragung zusammen und gibt eine Übersicht zum aktuellen und zukünftigen Zahlungsverhalten der Deutschen aus Konsumentensicht:

So sieht aktuell das Zahlungsverhalten der Deutschen aus.

Infografik: Das Zahlungsverhalten der Deutschen

Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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