Die Bankenwelt steht womöglich vor ihrer größten Revolution: Generative KI verändert alles – schneller, tiefer, umfassender als je zuvor. Doch sind Finanzinstitute bereit für den Wandel, der nicht nur Technologie, sondern auch Kultur und Strategie neu denkt?
GenKI verändert die Zukunft von Zahlungen, Vermögensverwaltung und Betrugsprävention.
Die Bankenbranche steht an der Schwelle einer tiefgreifenden technologischen Transformation, die neu definieren wird, wie Finanzinstitute arbeiten und mit ihren Kunden interagieren. Generative Künstliche Intelligenz (GenKI) ist dabei nicht nur die nächste Innovation – sie ist ein Game-Changer, der Intelligenz und Automatisierung auf allen Ebenen einbettet, von Kernbankensystemen bis hin zu kundenorientierten Anwendungen.
GenKI wirkt disruptiver als alle bisherigen Fortschritte in der Finanztechnologie. Die Frage ist nicht mehr, ob Banken diese Technologie einsetzen werden, sondern lediglich wann und wie – denn sie besitzt das Potenzial, Intelligenz auf jeder Ebene des Banken-Ökosystems zu verankern.
Globale Studie zeigt Handlungsfelder auf
NTT DATA, ein weltweit agierender Anbieter digitaler Business- und Technologie-Services, hat eine neue Studie veröffentlicht, die sich mit dem Einsatz generativer KI im globalen Bankensektor befasst. Dabei untersucht sie konkrete Anwendungsbereiche wie Zahlungsverkehr, Vermögensverwaltung und Betrugsprävention.
Die Studie beleuchtet nicht nur die Chancen und Herausforderungen dieser Transformation, sondern liefert auch konkrete Strategien und Ansatzpunkte für eine erfolgreiche Implementierung in den Bankenalltag.
Verbesserte Prozesse und mehr Sicherheit
Im Bereich Zahlungsverkehr führt GenKI zu optimierten Prozessen, einem verbesserten Kundenerlebnis und innovativen Ansätzen in der Betrugserkennung.
In der Vermögensverwaltung ermöglicht sie es Beratern, maßgeschneiderte Anlagestrategien zu entwickeln, den Verwaltungsaufwand zu reduzieren und sich stärker auf die Kundenbeziehung zu konzentrieren.
Auch bei der Betrugsprävention ist GenKI ein zentrales Werkzeug: Sie bietet Echtzeitüberwachung und Prognosefunktionen, um immer ausgefeiltere Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und abzuwehren.
Führungsetagen treiben KI-Initiativen voran
Laut der Studie sehen 96 Prozent der Banken den Vorstoß zur Integration von KI als eine Initiative, die direkt von der Führungsebene ausgeht. Die Akzeptanzrate für GenKI stieg von 45 Prozent im Jahr 2023 auf 58 Prozent im Jahr 2024 – ein klares Zeichen für die zunehmende Dynamik in diesem Bereich.
58 Prozent der Banken schöpfen das Potenzial generativer KI bereits heute aus – im Vergleich zu nur 45 Prozent im Vorjahr.
Erwartungen und Realität klaffen auseinander
Trotz dieser Entwicklung stehen Banken bei der Einführung von GenKI vor komplexen Herausforderungen, insbesondere wenn es um die Generierung eines echten geschäftlichen Mehrwerts geht. Zwar sehen viele Institute Vorteile für ihre Organisation – in der praktischen Umsetzung herrscht jedoch Zurückhaltung.
So erwarten beispielsweise nur 45 Prozent der deutschen Finanzinstitute eine Steigerung von Effizienz und Produktivität. Nur 39 Prozent rechnen mit einer Beschleunigung des Innovationstempos durch den Einsatz generativer KI.
Uneinigkeit über strategische Prioritäten
Einigkeit herrscht kaum bei der Bewertung der strategischen Bedeutung von GenKI: Zwar steht der Return on Investment (ROI) bei den Implementierungen im Vordergrund, doch die Vorstellungen darüber, wie dieser erreicht werden kann, variieren stark.
Nur die Hälfte der Banken sieht GenKI als Instrument zur Steigerung von Produktivität und Effizienz. Ebenso viele glauben, dass sich damit operative IT-Ausgaben senken lassen.
Regionale Unterschiede in den Erwartungen
Auch international zeigen sich große Unterschiede: In den USA planen 59 Prozent der Banken eine Kürzung ihrer IT-Budgets, 47 Prozent wollen ihre Betriebskosten senken. In Europa hingegen verfolgen nur 43 Prozent entsprechende IT-Budgetziele, und nur 36 Prozent richten ihren Fokus auf Betriebskosten.
Für europäische Banken steht mit 46 Prozent die Produktivitätssteigerung an erster Stelle – in den USA und im asiatisch-pazifischen Raum (APAC) wird ihr sogar noch mehr Bedeutung beigemessen.
Verschiedene Wege zur Integration von GenKI
Die Strategien zur Nutzung generativer KI unterscheiden sich erheblich. Etwa die Hälfte der Finanzunternehmen konzentriert sich auf eine enge Zusammenarbeit von Mensch und KI (51 Prozent) oder einen hybriden Ansatz mit bestehenden Systemen (47 Prozent).
Ein weiterer Teil – rund 28 Prozent – verfolgt das Ziel, Prozesse vollständig zu automatisieren und manuelle Eingaben gänzlich zu eliminieren.
Automatisierungsgrad variiert stark
Auch beim Automatisierungsgrad zeigen sich länderspezifische Unterschiede: Ein Viertel der Banken in Großbritannien (25 Prozent) und Europa (24 Prozent) strebt vollständige Automatisierung an. In Nord- und Südamerika sind es hingegen 32 Prozent, in Japan sogar 35 Prozent der Banken, die diesen Weg gehen wollen.
Erfolg hängt auch von Kultur und Governance ab
Die Integration generativer KI ist mehr als ein technologisches Projekt – sie erfordert einen kulturellen Wandel und betriebliche Innovationen. Der Erfolg hängt maßgeblich davon ab, wie gut es einer Bank gelingt, Innovation mit finanzieller Verantwortung zu verbinden.
Doch vielen Finanzinstituten fehlt es an der nötigen digitalen Reife und an einem klaren Einstiegspunkt. Eine durchdachte Strategie, maßgeschneiderte Implementierung und eine starke Governance sind unerlässlich – angefangen bei der Auswahl geeigneter Anwendungsfälle über die Datenaufbereitung bis hin zur Modernisierung der IT-Infrastruktur.
Externe Partner können den Wandel beschleunigen
Eine enge Partnerschaft mit einem erfahrenen Systemintegrator kann ein sinnvoller erster Schritt sein, um Zugang zu Best Practices und aktuellen Technologien zu erhalten. Gleichzeitig lassen sich so regulatorische Anforderungen und Datenschutzbestimmungen zuverlässig einhalten.
Durch die Zusammenarbeit mit spezialisierten Anbietern können Banken sicherstellen, dass GenKI-Initiativen nicht nur einen messbaren ROI liefern, sondern auch nachhaltig, sicher und regelkonform umgesetzt werden.
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