Nachhaltigkeit wird Pflicht: Warum der deutsche Profifußball sein Geschäftsmodell neu denken muss, welche Rolle Partner, Fans und Innovationen dabei spielen und welche Chancen echte Vorreiter erwarten.

Die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit im deutschen Profifußball bietet große wirtschaftliche Potenziale
Nachhaltigkeit wird in vielen Bereichen immer weniger als reine Pflichtaufgabe wahrgenommen, sondern zunehmend als strategischer Hebel mit erheblichem wirtschaftlichem Potenzial verstanden.
Das gilt auch für den Profifußball. Ob umweltfreundliche Stadien mit Photovoltaikanlagen, Charity-Aktionen für wohltätige Zwecke oder vegane Bratwurst für die Fans – das Thema Nachhaltigkeit ist längst im deutschen Profifußball etabliert.
Delphi-Studie zu Nachhaltigkeit im Profifußball
Wie bedeutend Nachhaltigkeit bis 2030 für diesen Sektor sein wird und welche Chancen sich daraus ergeben, hat das Center for Sports and Management (CSM) der WHU – Otto Beisheim School of Management im Rahmen einer Delphi-Studie untersucht.
Für die Studie wurden 115 Vertreterinnen und Vertreter professioneller Fußballclubs, NGOs, Medienunternehmen, öffentlicher Institutionen wie Städten und Kommunen, Sponsoren, Partnerunternehmen, Verbänden, Ligen sowie der Wissenschaft befragt. Die Experten aus Sport und Nachhaltigkeit bewerteten anhand von 15 Szenarien die Zukunft der Nachhaltigkeit im deutschen Profifußball.
Die Ergebnisse zeigen: Nachhaltigkeitsinitiativen werden ein integraler Bestandteil des Geschäftsmodells professioneller Fußballclubs sein. Clubs verstehen Nachhaltigkeit als einen zentralen Treiber für langfristigen wirtschaftlichen und sportlichen Erfolg – mit einer prognostizierten Eintrittswahrscheinlichkeit von 59 Prozent.
Transformation des Geschäftsmodells als Schlüssel
Für eine nachhaltige Entwicklung des Profifußballs in Deutschland ist eine tiefgreifende Transformation des aktuellen Geschäftsmodells erforderlich. Daraus ergeben sich langfristig bedeutende wirtschaftliche Chancen, die viele Clubs aktiv nutzen möchten.
Ein Kernelement dieser neuen Geschäftsmodelle ist die verstärkte Zusammenarbeit mit Partnern, etwa aus den Bereichen Produktion, Catering, Vermarktung sowie mit Sponsoren. Laut der befragten Experten werden Partner künftig vermehrt auf die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten bei der Aufnahme und Fortführung von Kooperationen achten (Eintrittswahrscheinlichkeit: 62 Prozent).
Zugleich wird erwartet, wenn auch in geringerem Maße, dass Clubs selbst vermehrt auf nachweislich nachhaltige Partner setzen. Daraus könnten Vorteile wie ein verbessertes Image, stärkere Fanloyalität und die Erschließung neuer Zielgruppen entstehen. Auch die Anpassung des Verteilungsschlüssels der Medieneinnahmen wird als effektiver Anreiz gesehen, um Nachhaltigkeit stärker im Geschäftsmodell zu verankern (Eintrittswahrscheinlichkeit: 57 Prozent).
Nachhaltigkeit stärkt das Kerngeschäft Fußball
Nachhaltigkeit wird im professionellen Fußball bis 2030 ein fester Bestandteil des Geschäftsmodells sein – und das ohne Einbußen bei der Begeisterung und Leidenschaft der Fans. Die Stadien bleiben Orte gemeinschaftlicher Erlebnisse, während nachhaltige Lösungen wie die Nutzung selbst erzeugter regenerativer Energie das Kerngeschäft stärken und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck verringern.
Damit kann der deutsche Profifußball zu einem Vorbild für soziale und ökologische Verantwortung werden. Gleichzeitig sichert er seine wirtschaftliche Resilienz und Attraktivität gegenüber globalen Herausforderungen.
Trendthemen als Differenzierungsmerkmal
Bis 2030 setzen professionelle Clubs auf innovative Trendthemen wie Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Wertschöpfungsketten und glaubwürdige Partnerschaften. Durch Maßnahmen wie den Einsatz ökologischer Materialien, Recyclingkonzepte bei Veranstaltungen oder ressourcenschonende Stadionprojekte positioniert sich der Fußball als gesellschaftliches Vorbild.
Die intensive Zusammenarbeit mit starken Partnern fördert Synergien, beschleunigt Innovationen und stärkt die globale Wettbewerbsfähigkeit der Branche.
Kooperation und Regulierung als Erfolgsfaktoren
Die nachhaltige Transformation des Profi-Fußballs erfordert verlässliche regulatorische Rahmenbedingungen, finanzielle Anreize sowie enge Kooperationen zwischen Politik, Wirtschaft und Fußballclubs. Diese Voraussetzungen sind entscheidend, um Zielkonflikte, etwa durch steigende Energiekosten oder komplexe Regularien, erfolgreich zu bewältigen.
Nur durch diesen Dreiklang kann der Fußball seine Rolle als treibende Kraft im gesellschaftlichen Nachhaltigkeitsdialog festigen und langfristig ausbauen.
Ausblick: Ökonomisches Potenzial durch Nachhaltigkeit
Die Ergebnisse der Delphi-Studie belegen, dass eine nachhaltige Entwicklung des Profifußballs in Deutschland nicht nur möglich ist, sondern erhebliche ökonomische Potenziale bietet. Voraussetzung dafür ist, dass Clubs schon heute strategische Prioritäten setzen, gezielt investieren und den eingeschlagenen Weg konsequent weiterverfolgen.
Die Studie liefert damit einen umfassenden Fahrplan für die Sportbranche, um die sich eröffnenden Chancen im Bereich Nachhaltigkeit erfolgreich zu nutzen.
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