Wettbewerbsvorteile dank FiDA

Banking auf dem Weg zu Open Finance

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Die EU will mit der FiDA-Verordnung den Zugang zu Finanzdaten neu ordnen. Standardisierte Schnittstellen sollen neue Services ermöglichen – doch dafür müssen Banken und andere Finanzinstitute ihre Datenstrategie und Systeme grundlegend anpassen.

FiDA schafft neue Standards für Finanzdatenzugang

FiDA schafft neue Standards für den Zugang zu Finanzdaten – sicher, einheitlich, kundenorientiert.

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Nach kontroversen Diskussionen ist klar: Die Financial-Data-Access-Verordnung der Europäischen Union (FiDA) wird Realität. Sie soll den Austausch von Finanzdaten zwischen Banken, Versicherungen, FinTechs und anderen Anbietern über standardisierte Schnittstellen (APIs) regeln. Ziel ist es, einheitliche Rahmenbedingungen für den Zugang zu Kundendaten über alle Finanzbereiche hinweg zu schaffen – ein entscheidender Schritt in Richtung Open Finance.

Künftig sollen Kundinnen und Kunden eigenständig bestimmen können, welche ihrer Finanzdaten sie welchen Dienstleistern zur Verfügung stellen möchten. Mit ausdrücklicher Zustimmung erfolgt die Übertragung der Daten sicher und standardisiert. Über eigens eingerichtete Dashboards können sie steuern, welche Informationen sie für welche Services freigeben wollen.

Neue Pflichten, neue Chancen für den Finanzsektor

Mit FiDA startet die EU in eine neue Ära des Datenzugangs: Banken, Versicherer und Wertpapierfirmen sind verpflichtet, Kundendaten standardisiert zu teilen. Bei Verstößen drohen empfindliche Sanktionen – Bußgelder von bis zu 4,5 Prozent des Jahresumsatzes sowie potenzieller Lizenzentzug. Ein Whitepaper von KPMG zeigt auf, wie stark FiDA den Finanzsektor verändert und welche Schritte Unternehmen verfolgen sollten, um regulatorische Vorgaben in strategische Chancen zu verwandeln.

Dateninhaber – darunter Banken, Versicherungen und andere Finanzdienstleister – müssen relevante Kundendaten strukturiert, sicher und in Echtzeit über APIs bereitstellen. Die parallele Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), der Digital Operational Resilience Act (DORA) sowie von FiDA macht eine exzellente Data Governance unverzichtbar.

Datennutzer als Innovationstreiber

Auf dieser Grundlage können neue Marktteilnehmer – etwa FinTechs, InsurTechs oder Krypto-Plattformen – innovative Produkte und Dienstleistungen entwickeln. Diese Angebote können deutlich individueller auf die Bedürfnisse der Kundschaft zugeschnitten werden als bisher.

Das Spektrum der betroffenen Daten ist breit gefächert: Es reicht von Bonitätsinformationen über bestehende Kredite und Sparprodukte bis hin zu Versicherungs- und Schadensdaten. So kann zum Beispiel der Wechsel einer Kfz-Versicherung künftig durch automatisierten Zugriff auf Schadenfreiheitsrabatte und Fahrzeugdaten erheblich vereinfacht werden.

Konkrete Schritte für die Umsetzung von FiDA

Die Implementierung von FiDA ist ein komplexes, interdisziplinäres Vorhaben. Sie erfordert umfangreiche Anpassungen an Prozesse, Systeme und Organisation – abhängig von der bereits vorhandenen Dateninfrastruktur. Um FiDA-Anforderungen erfolgreich und rechtzeitig umzusetzen, sollten Finanzinstitute und potenzielle Datennutzer folgende Maßnahmen ergreifen:

  • ein erstes FiDA-Readiness-Assessment durchführen
  • ein strategisches Zielbild sowie das gewünschte Ambitionsniveau festlegen
  • Datenqualität, Data Governance und Data Management gezielt weiterentwickeln
  • Systeme und Prozesse auf Echtzeitfähigkeit prüfen und anpassen
  • ein Vorgehen für die Teilnahme an Financial Data Sharing Schemes entwickeln
  • Zulassungsanforderungen klären
  • Mitarbeitende und Führungskräfte umfassend schulen

Von der Pflicht zur Innovation

Finanzinstitute sollten FiDA nicht als reine regulatorische Auflage begreifen, sondern als strategischen Hebel nutzen. Die Verordnung eröffnet die Chance, datenbasierte Geschäftsmodelle neu zu denken, interne Prozesse zu optimieren und die eigene Wettbewerbsposition zu stärken. Wer frühzeitig handelt, kann die eigene Organisation zukunftsfähig aufstellen – und aus regulatorischem Druck einen Innovationsvorsprung machen.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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