Eine aktuelle Umfrage zeigt: Trotz starker Umsatz- und Ertragszuwächse bleibt die Stimmung am Finanzplatz Deutschland verhalten. Auch die zukünftigen Erwartungen sind eher zurückhaltend.

Die Stimmung im deutschen Finanzsektor erholt sich leicht, ist aber immer noch verhalten.
Die Stimmungslage in der deutschen Finanzbranche ist unverändert sehr verhalten. Das zeigt die aktuelle Umfrage des Centers for Financial Studies der Frankfurter Goethe-Universität.
Der CFS-Index, der vierteljährlich die Entwicklung der deutschen Finanzbranche misst, verzeichnet im ersten Quartal 2025 zwar einen Anstieg um 4,4 Punkte auf 108,7 Punkte. Damit erreicht der Index wieder das Niveau, das er vor dem kurzfristigen Rückgang im dritten Quartal 2024 seit Anfang 2023 gehalten hatte. Dieser Zuwachs ist insbesondere auf ein deutliches Umsatz- und Ertragswachstum sowohl bei den Finanzinstituten als auch bei den Dienstleistern zurückzuführen.
Entwicklung der Stimmung am Finanzplatz Deutschland (2013 – Q1-2025)
Diese positiven Entwicklungen spiegeln sich auch in der Einschätzung der zukünftigen Bedeutung des Finanzplatzes Deutschland wider. Dieser Wert steigt um 6,6 Punkte, bleibt mit 98,0 Punkten jedoch weiterhin unter der neutralen 100-Punkte-Grenze.
Finanzplatz Deutschland: Bedeutung steigt langsam
Die Bewertung der zukünftigen internationalen Bedeutung des Finanzplatzes Deutschland verbessert sich im vierten Quartal 2024 auf 98,0 Punkte. Allerdings nähert sie sich dem neutralen Wert von 100 Punkten weiterhin nur langsam an. Verglichen mit den positiven Werten, die selbst während der Pandemie erreicht wurden, bleibt die Branchenbewertung auf einem eher verhaltenen Niveau.
Starkes Umsatz- und Ertragswachstum
Im ersten Quartal 2025 verzeichnen die Finanzinstitute einen kräftigen Anstieg ihres Umsatzwachstums um 12,4 Punkte auf 122,7 Punkte. Dieser Wert stellt einen Spitzenwert dar, der in den vergangenen Jahren nur selten übertroffen wurde – zuletzt im dritten Quartal 2021 und im ersten Quartal 2018. Auch die Dienstleister melden ein solides Plus von 7,6 Punkten. Insgesamt erreicht das Umsatzwachstum über beide Sektoren hinweg einen Durchschnittswert von 117,3 Punkten und liegt damit zum Jahresende 2024 deutlich über den Erwartungen der Branche.
Auch beim Ertragswachstum zeigt sich ein positiver Trend. Der Sub-Index der Finanzinstitute steigt um 11,0 Punkte auf 120,3 Punkte, gleicht damit aber lediglich die Verluste des Vorjahres aus. Bei den Dienstleistern ist die Entwicklung noch dynamischer: Hier steigt das Ertragswachstum seit dem ersten Quartal 2024 um 15,1 Punkte. Trotz dieser positiven Werte bleiben die Dienstleister vorsichtig und rechnen mit einer Abschwächung des Wachstums, während die Finanzinstitute von moderaten Steigerungen ausgehen.
Investitionen steigen moderat – uneinheitliche Beschäftigungsentwicklung
Die Investitionen in Produkt- und Prozessinnovationen entwickeln sich leicht positiv. Bei den Finanzinstituten steigt das Investitionsvolumen um 2,4 Punkte auf 109,3 Punkte und bleibt damit auf dem Niveau des Vorjahres. Die Dienstleister verzeichnen einen stärkeren Zuwachs von 5,2 Punkten auf 102,4 Punkte. Insgesamt gab es im Jahr 2024 wenig Bewegung in diesem Bereich, doch für das laufende Quartal erwarten die Dienstleister ein Investitionswachstum von 16,0 Punkten.
Uneinheitlich präsentiert sich die Entwicklung im Personalbereich. Der gesamte Sektor verzeichnet ein Wachstum von 5,8 Punkten auf 105,0 Punkte. Besonders deutlich fällt der Anstieg bei den Dienstleistern aus, die mit einem Zuwachs von 8,8 Punkten auf 102,4 Punkte ein solides Wachstum melden. Die Finanzinstitute halten ihr Niveau mit 107,9 Punkten weitgehend stabil. Allerdings trüben sich die Erwartungen für das kommende Quartal ein: In beiden Branchen sinken die Prognosen unter die 100-Punkte-Marke, was auf eine weiterhin zurückhaltende Personalplanung hindeutet.
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