Dank der neuen EU-Verordnungen könnten Echtzeitüberweisungen bald zum Standard im Zahlungsverkehr werden. Eine Studie mahnt: Verbraucher befürchten eine Zunahme von Betrug und erwarten entsprechende Sicherheitsmaßnahmen ihrer Banken.
Vor allem deutsche Verbraucher haben Sicherheitsbedenken bei Sofortüberweisungen.
Dank der Instant Payment Verordnung der Europäischen Union werden Echtzeitzahlungen zunehmend zum festen Bestandteil des Finanzalltags der Verbraucher. Eine Studie von FICO zeigt, dass 83 Prozent der Deutschen bereits Echtzeitüberweisungen genutzt haben. Allerdings planen nur 17 Prozent, diese in den nächsten 12 Monaten häufiger einzusetzen – ein Rückgang um 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Ein Hauptgrund für diese Zurückhaltung sind Sicherheitsbedenken. Nur 28 Prozent der deutschen Befragten halten Sofortzahlungen für sicherer als Kreditkartenzahlungen, während der globale Durchschnitt hier bei 51 Prozent liegt. Verbraucher in Deutschland haben ein stark ausgeprägtes Bewusstsein für Betrugsrisiken bei Echtzeitzahlungen und erwarten von ihren Banken verstärkte Schutzmaßnahmen.
Betrugsrisiken und Verluste: Eine wachsende Herausforderung
Die Umfrage zeigt, dass fast zwei Drittel der Befragten (63 Prozent) im vergangenen Jahr potenzielle Betrugsversuche per SMS, E-Mail oder Anruf erlebt haben – ein Anstieg um 12 Prozent im Vergleich zu 2023. Zudem gaben 27 Prozent an, dass Personen in ihrem Umfeld von Betrugsfällen bei Sofortzahlungen betroffen waren. 13 Prozent der Verbraucher meldeten finanzielle Verluste durch Zahlungen für Produkte oder Dienstleistungen, die nie geliefert wurden.
Erstaunlich ist, dass nur 14 Prozent der Betroffenen Verluste durch Sofortzahlungsbetrug bei ihrer Bank gemeldet haben. Im globalen Durchschnitt liegt dieser Wert mit 28 Prozent deutlich höher. Diese Zurückhaltung könnte auf ein geringes Vertrauen in die Unterstützung der Banken bei Betrugsfällen hinweisen.
Verbraucher fordern mehr Schutzmaßnahmen von Banken
Angesichts der steigenden Betrugszahlen erwarten Verbraucher von ihren Banken umfassendere Sicherheitsmaßnahmen. 43 Prozent der Befragten wünschen sich verbesserte Betrugserkennungssysteme. Weitere 15 Prozent fordern häufigere Warnungen vor Betrugsmaschen, das Einführen von „Wartezeiten“ für hohe Überweisungsbeträge oder das aktive Blockieren riskanter Transaktionen durch die Banken.
Zudem ist der Wunsch nach klaren Entschädigungsregelungen ausgeprägt: 65 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Banken Betrugsopfer entschädigen sollten – entweder immer (33 Prozent) oder in den meisten Fällen (32 Prozent). Gleichzeitig erkennen 61 Prozent der Verbraucher eine Eigenverantwortung, falls sie Opfer eines Betrugs werden. Dennoch sehen 14 Prozent die sendende Bank und 13 Prozent die empfangende Bank in der Pflicht.
Um den Erwartungen der Verbraucher gerecht zu werden und deren Vertrauen zu sichern, sollten Banken moderne, KI-basierte Systeme zur Betrugserkennung und Echtzeitkommunikation einsetzen.
Kundenzufriedenheit und Wechselbereitschaft bei Betrugsmanagement
Die Zufriedenheit der Kunden mit dem Umgang ihrer Banken bei Betrugsfällen ist entscheidend. Rund 75 Prozent der Befragten gaben an, mit dem Betrugsmanagement ihrer Bank zufrieden zu sein. Allerdings zeigt die Umfrage auch, dass 11 Prozent der Verbraucher ihre Bank wechseln würden, wenn ein Betrugsfall nicht zufriedenstellend bearbeitet wird. 60 Prozent der Betroffenen würden sich bei ihrer Bank beschweren, und 15 Prozent ziehen sogar eine Beschwerde bei Behörden oder Regulierungsstellen in Betracht.
Kommunikation als Schlüssel zur Betrugsprävention
Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Umfrage ist die wachsende Bedeutung einer flexiblen Kommunikation bei Betrugswarnungen. 37 Prozent der Befragten bevorzugen Benachrichtigungen über die Banking-App, während 23 Prozent Telefonanrufe und 18 Prozent SMS bevorzugen.
Diese unterschiedlichen Kommunikationspräferenzen stellen Banken vor die Herausforderung, ihre Kunden in Echtzeit über die bevorzugten Kanäle zu erreichen. Eine effektive und rechtzeitige Kommunikation ist nicht nur entscheidend, um Betrugsfälle zu verhindern, sondern auch, um die Kundenzufriedenheit zu erhöhen und Abwanderungen aufgrund unzureichender Betrugsprävention zu vermeiden.
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