Auch in Deutschland gewinnen FinTechs als Anbieter digitaler Finanzlösungen an Bedeutung. Eine Studie untersucht die Sicht der Branche auf Deutschland als Gründungsstandort und zeigt, wo noch Optimierungspotenzial besteht.

Deutschlands FinTech-Ökosystem wächst dynamisch und gewinnt als Anbieter für digitale Finanzlösungen an Bedeutung.
Je nach Quelle gibt es aktuell zwischen 500 und 1.000 FinTech-Unternehmen in Deutschland. Die ehemalige Bundesregierung hatte sich im Koalitionsvertrag vorgenommen, Deutschland zum führenden FinTech-Standort in Europa zu machen. Eine Bitkom-Studie hat untersucht, ob dieses Ziel aus Sicht der FinTech-Gründer erreicht wurde und wo es noch Verbesserungspotenziale gibt.
Das Ergebnis der Studie fällt ernüchternd aus: Nur 19 Prozent der Gründer würden Deutschland erneut als Standort wählen. Lediglich 18 Prozent halten das verfügbare Venture Capital für ausreichend, und nur 19 Prozent bewerten das Finanzierungsumfeld insgesamt positiv. Die befragten Gründer geben dem Standort Deutschland lediglich die Schulnote „ausreichend“.
Bürokratie und Finanzierung als Wachstumsbremsen
Die größte Herausforderung für deutsche FinTechs ist der hohe Bürokratie- und Verwaltungsaufwand, wie 46 Prozent der Befragten angaben. Besonders aufwendig ist die Erlangung einer Lizenz durch die Finanzaufsichtsbehörde Bafin, die im Schnitt zwei Jahre dauert.
Neben der Bürokratie werden auch die Finanzierung (33 Prozent) und die schwierige Zusammenarbeit mit etablierten Finanzakteuren (22 Prozent) als Hindernisse genannt. Weitere Hürden sind die Erlangung aufsichtsrechtlicher Lizenzen (19 Prozent), laufende Aufsichtspflichten (17 Prozent) sowie ein zu schwach ausgeprägtes FinTech-Ökosystem (17 Prozent). Nur 7 Prozent der Befragten betrachten den Wettbewerb in Deutschland als Wachstumshemmnis.
Regulierung als Innovationsbremse
Die Regulierung des Finanzmarkts wird von 65 Prozent der FinTechs als Einschränkung wahrgenommen. Besonders problematisch finden 82 Prozent, dass bei der Umsetzung regulatorischer Vorgaben in Deutschland der Fokus auf Risikovermeidung liegt, anstatt Innovation oder Kundenerfahrung zu fördern.
Dies hat weitreichende Folgen: 67 Prozent der FinTechs fühlen sich dadurch im globalen Wettbewerb benachteiligt, 53 Prozent sogar im europäischen. Um diesen Nachteil auszugleichen, fordern 72 Prozent der Befragten ein harmonisiertes Lizenzierungsverfahren innerhalb der EU. Einheitliche Anforderungen und Standards würden den Marktzugang erleichtern und den Wettbewerb stärken.
Premium Abonnenten des Bank Blogs haben direkten kostenfreien Zugriff auf die Bezugsinformationen zu Studien und Whitepapern.
Noch kein Premium-Leser?
Premium Abonnenten des Bank Blogs haben direkten Zugriff auf alle kostenpflichtigen Inhalte des Bank Blogs (Studienquellen, E-Books etc.) und viele weitere Vorteile.
>>> Hier anmelden <<<
Neu: Tagespass Studien
Sie wollen direkten Zugriff auf einzelne Studien, aber nicht gleich ein Premium-Abonnement abschließen? Dann ist der neue Tagespass Studien genau das richtige für Sie. Mit ihm erhalten Sie für 24 Stunden direkten Zugriff auf sämtliche Studienquellen.
>>> Tagespass Studien kaufen <<<
Ein Service des Bank Blogs
Der Bank Blog prüft für Sie regelmäßig eine Vielzahl von Studien/Whitepapern und stellt die relevanten hier vor. Als besonderer Service wird Ihnen die Suche nach Bezugs- und Downloadmöglichkeiten abgenommen und Sie werden direkt zur Anbieterseite weitergeleitet. Als Premium Abonnent unterstützen Sie diesen Service und die Berichterstattung im Bank Blog.