Warum Zentralbanken CBDCs einführen sollten

Zahlungsverkehrsbranche im Wandel

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Die Zukunft des Zahlungsverkehrs steht auf dem Prüfstand. Digitale Zentralbankwährungen könnten das Finanzsystem revolutionieren. Immer mehr Zentralbanken setzen auf CBDCs. Doch noch müssen einige Hürden überwunden werden.

CBDCs können den Zahlungsverkehr revolutionieren

Digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) könnten das Finanzsystem und den Zahlungsverkehr revolutionieren.

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Die Zahlungsverkehrsbranche erlebt derzeit eine Phase des tiefgreifenden Wandels, und das Finanzsystem steht vor enormen Herausforderungen. Neue Marktteilnehmer außerhalb des traditionellen Bankensektors entwickeln mit hoher Geschwindigkeit innovative Produkte und Dienstleistungen, die schnellere und bequemere Zahlungsabwicklungen ermöglichen.

Während diese privaten Innovationen wertvoll sind, besteht die Gefahr, dass die Zentralbanken an Einfluss verlieren. Sollten sie ihre Rolle im Zahlungsverkehr vernachlässigen, könnten sie ihre Funktion als Garant für die Sicherheit des Geldsystems nicht mehr ausreichend wahrnehmen.

Digitale Zentralbankwährungen als monetärer Anker

CBDCs können ein integrativeres, widerstandsfähigeres und zugänglicheres Finanzsystem fördern. – Wolfram Seidemann, Giesecke+Devrient

Einige Zentralbanken setzen auf die Entwicklung von Sofortzahlungssystemen, um ihre Relevanz zu bewahren. Andere hingegen sehen in einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) eine noch bessere Plattform, auf der der private Sektor innovative Zahlungslösungen aufbauen kann.

CBDCs könnten als digitaler monetärer Anker fungieren, der den Wettbewerb sowie die Innovation fördert und gleichzeitig durch regulatorische Aufsicht die Privatsphäre schützt. Obwohl Zentralbanken seit Jahren die Möglichkeit der Ausgabe von CBDCs für Privatkunden prüfen, haben bislang nur wenige eine solche Währung eingeführt.

Entwicklungen und Herausforderungen bei CBDCs

Eine gemeinsame Studie von OMFIF und Giesecke+Devrient beleuchtet, wie Zentralbanken zur Ausgabe einer digitalen Zentralbankwährung für Privatkunden stehen. Die Untersuchung liefert eine umfassende Analyse des aktuellen Entwicklungsstands von CBDCs, identifiziert Hindernisse bei deren Einführung und hebt die möglichen Vorteile einer schnellen Umsetzung hervor.

Die Befragung von 34 Zentralbanken zeigt eine positive Grundhaltung gegenüber der Thematik. Statt sich mit grundsätzlichen Fragen zur Machbarkeit zu beschäftigen, richten die Zentralbanken ihren Fokus zunehmend auf konkrete Herausforderungen bei der Implementierung. Ein zentrales Thema dabei ist die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit, um eine breite Akzeptanz zu gewährleisten.

Pläne zur CBDC-Einführung nehmen Fahrt auf

Laut der Umfrage planen 75 Prozent der befragten Zentralbanken die Einführung einer CBDC. Mehr als die Hälfte der Zentralbanken stellt dafür zusätzliche interne Ressourcen bereit. Drei Viertel der Befragten rechnen fest mit der Ausgabe einer digitalen Zentralbankwährung. 34 Prozent gehen davon aus, dass dies innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre geschehen wird. Zudem haben 91 Prozent der Zentralbanken entweder bereits Machbarkeitsstudien durchgeführt oder planen diese.

Allerdings hat ein Drittel der Zentralbanken den Zeitplan für die Einführung einer CBDC nach hinten verschoben. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bis hin zu politischen Faktoren. Während in Schwellenländern vor allem die finanzielle Inklusion eine zentrale Motivation für die Einführung von CBDCs darstellt (44 Prozent), steht in Industrieländern die Wahrung der geldpolitischen Souveränität im Vordergrund (50 Prozent).

Technische Fortschritte und neue Herausforderungen

In den vergangenen Jahren konnten viele technische Herausforderungen, die mit der Entwicklung und Einführung von CBDCs verbunden sind, erfolgreich bewältigt werden. Besonders in Bereichen wie Offline-Zahlungen, Datenschutz und Interoperabilität berichten Zentralbanken von erheblichen Fortschritten.

Noch 2023 galt die Umsetzung von Offline-Zahlungen als eine der größten Herausforderungen. Heute geben 20 Prozent der befragten Zentralbanken an, dass sie mit den erzielten Fortschritten zufrieden sind – im Vorjahr lag dieser Wert noch bei null Prozent. Mit diesen technischen Erfolgen verlagert sich der Fokus der Zentralbanken zunehmend auf die Optimierung der Benutzerfreundlichkeit. Die Anzahl der Zentralbanken, die dies als größte Herausforderung einstufen, hat sich mit 27 Prozent mehr als verdoppelt.

Die Entwicklungen zeigen, dass Zentralbanken weltweit an der Weiterentwicklung digitaler Zentralbankwährungen arbeiten und zunehmend konkrete Maßnahmen zur Umsetzung ergreifen. Trotz bestehender Herausforderungen sind die Fortschritte beachtlich und könnten in naher Zukunft zur Einführung erster flächendeckender CBDC-Systeme führen.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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