Die Fußball-Bundesliga bewegt nicht nur den Ball, sondern eine ganze Gesellschaft. Sie ist wichtig für den Alltag und den Zusammenhalt. Zudem hat sie eine hohe wirtschaftliche Bedeutung.

Die Fußball-Bundesliga ist wichtig für den Alltag und den Zusammenhalt der Menschen in Deutschland und darüber hinaus auch volkswirtschaftlich relevant.
Die Fußball-Bundesliga ist längst mehr als ein sportliches Ereignis – sie ist ein fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in Deutschland. Ihre Wirkung reicht weit über den Fußballplatz hinaus. Sie ist wirtschaftlich stark, kulturell verbindend und emotional tief verwurzelt. Profifußball spielt eine zentrale Rolle in Wirtschaft und Gesellschaft.
So haben sich die wirtschaftlichen Kennzahlen des professionellen Fußballs und des indirekt vom Fußball profitierenden Ökosystems erneut positiv entwickelt. Diese wirtschaftliche Stärke ist eng verbunden mit der hohen gesellschaftlichen Relevanz der Bundesliga, wie eine Analyse der Unternehmensberatung McKinsey & Company zeigt, für welche die wirtschaftlichen Effekte der 1. und 2. Bundesliga, des DFB-Pokals und die Inlandseffekte europäischer Wettbewerbe untersucht und eine repräsentative Umfrage unter mehr als 1.000 Personen in Deutschland durchgeführt wurden.
Wachstumsmotor für die deutsche Wirtschaft
Der Profifußball bleibt ein Wachstumsmotor der deutschen Volkswirtschaft. Die Branche hat in der Saison 2023/2024 eine Wertschöpfung von 14,2 Mrd. Euro erzielt, was einer Steigerung von 30 Prozent seit 2018/19 entspricht. Inflationsbereinigt wächst das System Profifußball jährlich um rund 1,5 Prozent und damit etwa dreimal so schnell wie die deutsche Gesamtwirtschaft im gleichen Zeitraum (0,4 Prozent pro Jahr).
Getragen wurde dieses Wachstum vor allem durch die den Clubs und der Liga angrenzenden Branchen wie Vermarkter (z.B. TV-Rechte), Begünstigte (z.B. Gastronomie) und Zulieferer wie die Bauwirtschaft. Rund 85 Prozent der Zuwächse kommen aus diesen Bereichen.
Für jede 100 Euro, die die Vereine und die Liga erwirtschaften, werden in angrenzenden Branchen über 200 Euro zusätzliche Wertschöpfung generiert. Dies sind 15 Prozent mehr als noch 2018/19. Die Wertschöpfung in angrenzenden Branchen wächst in der Betrachtungsperiode damit zum ersten Mal stärker als der Profifußball selbst (+5,7 Prozent pro Jahr im Vergleich zu +2,9 Prozent pro Jahr).
Jobmotor mit weitreichender Wirkung
Das System Profifußball leistet weiterhin einen starken Beitrag zum deutschen Arbeitsmarkt. Seit der Saison 2018/19 wurden im Profifußball rund 20.000 zusätzliche Vollzeitstellen geschaffen. 2023/24 bietet das System nahezu 150.000 Vollzeitstellen – mehr als die weltweite Anzahl an Vollzeitstellen von 34 der 40 Unternehmen im DAX 40. Nur knapp 10 Prozent dieser Stellen entstehen im Kerngeschäft des professionellen Fußballs, während der Rest in angrenzenden Bereichen liegt. Dadurch profitiert insbesondere die breite Gesellschaft, während die Spielergehälter in der Betrachtungsperiode unterproportional gestiegen sind.
Milliardenschwere Einnahmen für den Staat
Der Profifußball bleibt eine wichtige Quelle von Steuereinnahmen. Die staatlichen Nettoeinnahmen aus dem Profifußball belaufen sich aktuell auf rund 4,6 Mrd. Euro pro Jahr, was einer Steigerung von etwa 25 Prozent seit 2018/19 entspricht. Diese Einnahmen übersteigen damit beispielsweise die öffentlichen Ausgaben des Bundes für Wohngeld, die 2023 bei rund 4,3 Mrd. Euro lagen oder die Kosten für die Bundespolizei, die im Bundeshaushalt 2024 mit 4,2 Mrd. Euro veranschlagt waren.
Fußball verbindet alle Gesellschaftsgruppen
Neben der wirtschaftlichen hat der Profifußball auch eine enorme gesellschaftliche Bedeutung: Für 41 Prozent der Deutschen stellt die Bundesliga einen bedeutenden Lebensinhalt dar (im Vergleich, liegt die Kirche bei 12 Prozent). In kaum einer anderen Kultur- oder Freizeitaktivität sind so viele verschiedene Gesellschaftsgruppen vereint – unabhängig von Alter, Herkunft oder Einkommen.
Die Bundesliga im Alltag der Menschen
Auch im Alltag der Menschen scheint die Bundesliga allgegenwärtig: So zieht die Bundesliga im Schnitt über 350.000 Fans pro Woche in die Stadien, auch in der 2. Bundesliga sind es mehr als 260.000. Zudem erreichen beide Ligen zahlreiche weitere Zuschauende vor dem Fernseher.
Die Bundesliga zählt nicht nur zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten in Deutschland, sondern sie vereint auch viele unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen. Ihre Wirkung auf die Gesellschaft ist in vielen Bereichen stark positiv.
Gemeinschaft, Werte und emotionale Kraft
Der positive Einfluss zeigt sich vor allem in ihrer Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen. Die Bundesliga bietet einem großen Teil der Bevölkerung einen physischen Treffpunkt, fördert die Motivation zum sozialen Engagement, stärkt die Identifikation mit der Region, vermittelt Werte und stärkt den Zusammenhalt. In drei der fünf genannten Dimensionen übertrifft sie alle weiteren relevanten Freizeit- und Kulturaktivitäten in Deutschland (z.B. Sport treiben, Medienkonsum, Kunst und Kreatives, Kirche).
Zudem ist der Profifußball ein Rückzugsort für das Individuum. Die Bundesliga wirkt nicht nur im Kollektiv, sondern bietet den Menschen einen Rückzugsort aus den Herausforderungen ihres Alltags. Sie fördert soziale Verbindungen, schafft Identifikation, ermöglicht Ablenkung und weckt Emotionen. Im Vergleich mit anderen Freizeit- und Kulturaktivitäten befindet sich die Bundesliga in diesen Dimensionen unter den Top 3.
Vier Säulen für nachhaltigen Erfolg
Der Erfolg der Bundesliga beruht besonders auf vier Säulen, die kontinuierlich gepflegt und weiterentwickelt werden sollten, um die gesellschaftliche Bedeutung zu erhalten:
1. Breite Zugänglichkeit
Die Bundesliga sollte weiterhin allen Bevölkerungsgruppen Zugang ermöglichen – sowohl physisch im Stadion als auch digital. Ungefähr 40 Prozent der Befragten würden weitere Maßnahmen zur Förderung der Zugänglichkeit befürworten.
2. Gemeinsames Erleben von Emotionen
Die Bundesliga bietet einen Rückzugsort aus dem Alltag und schafft verbindende Rituale sowie Möglichkeiten für ein aktives Miteinander. Dabei ist es zentral, dass Veranstalter, Fans und Behörden eine verantwortungsvolle Balance zwischen freier Fankultur und Sicherheitsbedürfnis aller Gesellschaftsgruppen finden.
3. Schulterschluss mit lokalen und sozialen Initiativen
Eine enge Kooperation mit lokalen und sozialen Initiativen sowie dem Breitensport stärkt die Verbundenheit der Gesellschaft mit dem Fußball und der Bundesliga.
4. Balance zwischen Tradition und Moderne
Viele Menschen in Deutschland sehen die Bundesliga als eine Konstante in ihrem Leben – in unserer Umfrage ergibt sich dabei aber kein homogenes Bild. Während einige die Tradition und Authentizität schätzen, kritisieren sie die zunehmende Kommerzialisierung. Gleichzeitig verändert sich das Mediennutzungsverhalten, wodurch traditionelle Fankultur für andere in den Hintergrund tritt. Daher ist eine ausgewogene Balance zwischen Tradition und Moderne nötig, um ihre gesellschaftliche Verankerung zu stärken.
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